2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Aschheims Trainer Thomas Seethaler:  Besser Spielanlage und Fitness haben sich durchgesetzt
Aschheims Trainer Thomas Seethaler: Besser Spielanlage und Fitness haben sich durchgesetzt – Foto: Christian Riedel

FC Aschheim: „Wir werden uns neu aufstellen, wollen einfach mehr Fußball spielen.“

Interview mit FCA-Trainer Thomas Seethaler

Die abgelaufene Bezirksliga-Saison hat die Fußballer des FC Aschheim mehr Nerven gekostet als geplant. Verletzungsbedingt spielte das Team von Trainer Thomas Seethaler nicht oben mit, sondern kämpfte um den Klassenerhalt. Ein Gespräch über die Personalsituation, spielerische Möglichkeiten und die Chance auf ein Ortsderby mit Dornach.

Herr Seethaler, mit der 0:4-Niederlage gegen den SC Baldham-Vaterstetten ist für den FC Aschheim eine schwierige und letztlich unbefriedigende Saison zu Ende gegangen. Was war für Sie in erster Linie dafür ausschlaggebend, dass die Mannschaft nicht wie angepeilt oben mitgespielt hat, sondern am Ende sogar um den Klassenerhalt bangen musste?

Das Hauptproblem war, dass wir so viele Langzeitverletzte hatten und haben – das hat schon im Sommer mit Daniel Behr und seinem Kreuzbandriss angefangen, ging dann weiter mit schweren Verletzungen von Alessandro De Marco, Alessandro Luzzi, Tim Irlbacher, Markus Hainzl und Domenico Contento. Dazu kamen die normalen verletzungsbedingten Zwangspausen. Und dass Robert Söltl im Winter zu seinem Heimatklub FSV Harthof zurückgekehrt ist, hat uns natürlich auch sehr wehgetan.

Domenico Contento hatte auf der Zielgeraden der Saison ja trotz seines Knochenödems ein paar Kurzeinsätze und hat dem Team sehr geholfen. Wie sieht es dann mit den anderen Rekonvaleszenten aus – wer ist von denen bei der am 20. Juni startenden Vorbereitung dabei?

Mimo ist unglaublich wichtig und tut alles für den Verein. Er ist zuletzt sogar für die Zweite Mannschaft aufgelaufen und hat mitgeholfen, dass sie die Klasse hält. Bei ihm läuft es auf weitere Kurzeinsätze hinaus, jetzt im Sommer sollten Hainzl, De Marco und Luzzi wieder einsteigen – bei den anderen muss man Geduld haben.

Und dann ist da ja noch Ersatzkeeper Andreas Schäffler…

…ja, den setzt eine Schultereckgelenkssprengung außer Gefecht. Was dazu führte, dass Pascal Jakob bis auf zwei Spiele immer im Einsatz war. Er hat sich glücklicherweise nicht verletzt und hat das super gemacht. Torwarttrainer Tobias Kerscher war also unsere Nummer zwei.

Wir werden uns neu aufstellen, wollen wieder mehr kombinieren und aggressiv pressen, einfach mehr Fußball spielen.

Thomas Seethaler

Die Situation entschärft sich jetzt etwas, weil mit dem US-Amerikaner Joshua Omosebi ein Torwart dazugestoßen ist.

Genau! Joshua ist über die Fußballschule von Malcom Olwa bei uns gelandet und wird demnächst auch wieder eine Weile in Amerika sein. Aber mit Leon Westner vom TSV Otterfing kommt zur neuen Saison noch ein junger, talentierter Keeper.

Gibt es weitere Baustellen im Kader, auf die sie mit Neuzugängen reagieren?

Als Innenverteidiger haben wir Christos Ketikidis verpflichten können, der über Bayernliga-Erfahrung verfügt und zuletzt für den FC Moosinning gespielt hat. Handlungsbedarf besteht zudem im Angriff, wo uns Maick Antonio mit Sicherheit verlassen wird. Es ist Bewegung im Kader, es ist aber noch nicht alles spruchreif.

In den letzten Monaten haben sich wegen der vielen Vakanzen einige junge Spieler in den Vordergrund gespielt, der anstehende Umbruch – etliche Spiele sind weit über 30 Jahre alt – wurde so zwangsläufig bereits eingeleitet…

…das ist richtig. Und ich muss ehrlich sagen, wenn sich die Jüngeren nicht so reingeworfen hätten – stellvertretend möchte ich da Mika Anneser nennen –, wer weiß, ob wir dann den Abstieg hätten verhindern können.

War es denn aus Ihrer Sicht so eng?

Auf jeden Fall. Das hat sich schon bei den Ergebnissen der Testspiele im Winter angedeutet und setzte sich ja dann so fort. Seit März haben wir nur einmal gewonnen – nach der Vorrunde standen wir auf Platz sieben, die Rückrunde haben wir als Zwölfter abgeschlossen und wären in der Abstiegsrelegation gelandet. Mit Kampf, Einsatz und Charakter haben wir letztlich die Klasse gehalten, spielerisch war das bei Weitem nicht das, was die Elf bei kompletter Besetzung leisten kann.

Da wollen Sie in der nächsten Saison vermutlich wieder hinkommen – ist dann erneut ein Platz unter den ersten fünf Teams das Ziel?

Zunächst einmal wünsche ich mir ein bisschen mehr Ruhe, die letzten Wochen waren doch sehr nervenaufreibend. Wir werden uns neu aufstellen, wollen wieder mehr kombinieren und aggressiv pressen, einfach mehr Fußball spielen. Dabei wird es darauf ankommen, dass die Mischung aus erfahrenen und jungen Akteuren stimmt und fruchtbar ist.

Die Ost-Staffel wird wegen der vielen Absteiger zahlenmäßig wachsen. Ist das ein Problem?

Nein. Aber wir haben beim Bayerischen Fußball-Verband ohnehin beantragt, in der kommenden Saison in der Nord-Gruppe zu starten. Da hätten wir die kürzeren Wege und auch mehr Derbys – unter anderem gegen den SV Dornach.

(Das Gespräch führte Guido Verstegen.)

Aufrufe: 02.6.2022, 04:10 Uhr
Guido VerstegenAutor