2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Die Mannschaft von Thomas Seethaler lief am Dienstagabend gegen den TSV Grünwald erneut mit Trauerflor auf.
Die Mannschaft von Thomas Seethaler lief am Dienstagabend gegen den TSV Grünwald erneut mit Trauerflor auf. – Foto: Christian Riedel (Archiv)

TuS Holzkirchens schwerer Weg zurück in die Normalität: „In zwei Wochen kann man es nicht verdauen“

Nach Tod von Franz Mittermaier (†18)

Nach dem überraschenden Tod des 18-jährigen Franz Mittermaier versuchen die Spieler, den Schock Schritt für Schritt zu verarbeiten und wieder um Punkte zu kämpfen.

Grünwald – Für die Spieler des TuS Holzkirchen war es am Dienstagabend das zweite Spiel nach dem Tod ihres Mitspielers. Franz Mittermeier, langjähriger Fußballer des Vereins, war Ende Oktober nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Vor dem ersten Spiel gegen Schwaig fand die Beerdigung statt. „Da war es natürlich schwierig“, sagte TuS-Trainer Thomas Seethaler.

Gespielt wurde jedoch nur, nachdem sich Seethaler bei allen Spielern erkundigt hatte. „Alle haben gemeint, ja, es geht“, so Seethaler, der erst seit wenigen Wochen Cheftrainer des Landesligisten ist. Das Spiel wurde mit 1:4 verloren, doch in solchen Momenten ist der Sport nur Nebensache.

Alle Spieler des TuS Holzkirchen trotz Tod von Franz Mittermaier an Bord

Obwohl es für die Mannschaft ein großer Schock war, sind beim Landesligisten alle Spieler mit an Bord. Für Seethaler wäre es auch absolut verständlich gewesen, wenn jemand abgesprungen wäre. Denn: „Fußball ist nur eine Nebensache, das schönste Hobby“, begründet Seethaler. Seine Unterstützung in den vergangenen Tagen bestand darin, den Spielern Ruhe zu geben.

Natürlich steht der 53-Jährige als Ansprechpartner für seine Spieler bereit. „Jeder nimmt es anders auf“, erzählt Seethaler. Es sei auch abhängig vom Alter, wie man mit dem Tod eines Menschen umgehen könne. Neben der Beerdigung gab es eine Gedenkfeier am Platz in Holzkirchen.

„Es wird mit Sicherheit immer ein bisschen mitschwingen.“

Trainer Thomas Seethaler über die Nachwirkungen der Todesnachricht

Vier Tage nach dem schweren Spiel gegen die Sportfreunde aus Schwaig mussten Seethaler und seine Spieler erneut antreten. Auch im Nachholspiel gegen Spitzenreiter TSV Grünwald lief der TuS Holzkirchen wieder mit Trauerflor auf. Im Gegensatz zum Spiel gegen die Sportfreunde Schwaig gelang es dem Team diesmal besser, „mit dem Kopf voll da zu sein“, sagt Seethaler.

In einer knappen Partie, die durch einen Elfmeter für den TSV Grünwald entschieden wurde, zeigte sich die Mannschaft kampfstark und leidenschaftlich. Auch Trainer Seethaler war nach der Partie froh, dass sein Team einen Schritt in Richtung Normalität gemacht hat. „Heute haben wir gut ausgeschaut.“

Seethaler will mit dem TuS Holzkirchen nach der Winterpause durchstarten

Einzig und allein die Niederlage sei sehr ärgerlich gewesen, sagte Seethaler. Seine Mannschaft habe mit Blick auf die schweren Tage gut dagegen gehalten und kaum Torchancen zugelassen. „In zwei Wochen kann man so etwas nicht verdauen“, sagte Seethaler. „Es wird mit Sicherheit immer ein bisschen mitschwingen.“

Der Tus Holzkirchen, der weiter den Tod seines Spielers verarbeiten wird, will vor der Winterpause noch kräftig punkten. Denn nach der Winterpause möchte Seethaler mit seinen Spielern eine Aufholjagd im Kampf um den Klassenerhalt starten, um „im neuen Jahr nicht zu weit weg zu sein vom rettenden Ufer“. (Sarah Georgi)

Aufrufe: 09.11.2023, 14:33 Uhr
Sarah GeorgiAutor