2024-04-30T13:48:59.170Z

Vereinsnachrichten
– Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

Es ist offiziell: der Name Aris ist wieder da!

Was FuPa heute früh exklusiv berichtet hatte, wurde mittlerweile offiziell bestätigt: der Name Aris kehrt in den luxemburgischen Fußball zurück.

Nein, kein Spieler macht des Comeback des Jahres, sondern ein Vereinsname: kurz nach 13 Uhr heute Nachmittag erreichte uns ein Presseschreiben, das unsere Meldung von heute Morgen bestätigte, nämlich dass der Name Aris wieder im luxemburgischen Fußball zu finden sein wird. Wir haben uns mit dem neuen Vorsitzenden der ehemaligen AS Luxemburg-Porto, Domenico Laporta, über diesen Schritt unterhalten.

Aus alt mach neu

Um eines gleich vorweg zu schicken: wie uns vom neuen starken Mann an der Vereinsspitze mitgeteilt wurde, war der Name „ARIS“ frei verfügbar und wird wohl von der FLF so angenommen werden, auch wenn die entsprechende Bestätigung noch aussteht. Und da man sich noch nicht wieder in der alten Heimat Bonneweg niederlässt wird der Verein nach dem Beschluss der Jahreshauptversammlung FC ARIS Luxemburg und nicht Bonneweg heißen. Damit will man auch klarstellen, dass man sich lokal bzw. regional in der Hauptstadt verankern möchte.

Man sieht sich keineswegs als Konkurrenz zu Nachbarclubs, auch nicht gegenüber Racing, das bekanntlich der offizielle Nachfolgeverein von der ehemaligen Aris Bonneweg ist. Man möchte das vorhandene Angebot eher ergänzen. Im offiziellen Auftritt (s.u. Download) der neuen ARIS ist dann ein kleiner Hinweis auf die historische Entwicklung zu finden: beim Wort ARIS werden das A und das S grafisch leicht anders dargestellt, was dann die Verbindung zur AS Luxemburg symbolisieren soll. Das eigentliche Logo ist dann doch das der alten Aris.

Das Personal und die Heimat

Mit diesem Neubeginn innerhalb der alten ASLP-Strukturen konnte der Supergau laut dem zum neuen Präsidenten gewählten Domenico Laporta verhindert werden, nämlich, dass der Verein ganz aufgelöst werden müsste. Ehemalige Aris-Leute werden Laporta im Vorstand und im Club unter die Arme greifen. „Sam Biwer, Carlo Antonicelli und Franklin Barreira gehören alle meiner Generation an, die in den 1980er geboren wurden. Dann kommt noch Sandro Monteiro hinzu, ein Spieler der ASLP, der jetzt Vorstandsmitglied wird“ nennt uns Laporta erste Namen eines Gremiums, in dem nun neun Personen aktiv sind.

// Update 1.Juli 2022, 08:10 Uhr //

David Eischen, Marco Ricatti, Claudio und Mike Leogrande, Serge Pinto, Adriano Abbruzzese, Antonio Martino, Andy und Alex Lima, Patrick Sadler, Romain Lux, Jacques Arnold, Jeannot Jonas, Jempi Luchetti, Alain Jung, Alain Rolling und Daniel Capelo sind nur einige unter vielen wichtigen Personen, die zwar nicht unbedingt dem neuen Vorstand angehören, dem Verein aber ihre tatkräftige Unterstützung zugesagt haben.

„Eines unserer Ziele ist es, in Zessingen weiterzumachen, weswegen wir Luxemburg im Vereinsnamen tragen. Für später können wir uns aber durchaus vorstellen, wieder eine Verbindung nach Bonneweg herzustellen“ erläutert der neue Vorsitzende Ideen für die Zukunft. Dieses Thema muss aber noch mit der Stadtverwaltung geklärt werden. „Zunächst bauen wir etwas auf und danach schauen wir weiter.“

Die Verbindung zu Porto

Was nun die Verbindung zum FC Porto bzw. zur „Casa do FC Porto Luxemburgo“ angeht, teilte uns Domenico Laporta mit, dass diese bereits seit 2018 nicht mehr wirklich existierte. „Sie haben sich damals zurückgezogen und wir haben nichts mehr von deren Seite gehört“ erklärt der ehemalige Kandidat für den FLF-Verwaltungsrat, der vielen Leuten auch aus dem Futsal bekannt ist. „Aus diesem Grund ging es auch bergab, sie wollten kein Geld mehr investieren und nichts mehr vom Verein wissen.“ Eine Folge dieses Rückzuges war der heute Vormittag erwähnte gescheiterte Fusionsversuch mit dem FC Tricolore. „Es fehlte an der Identifikation mit dem Projekt der Fusion, auch weil Vieles für Gasperich herausgesprungen wäre und wenig für die ASLP“ blickt Laporta zurück. „Im von mir ausgearbeiteten alternativen Projekt waren 99 Prozent der Spieler und 90 Prozent des Vorstandes bereit, weiterzumachen.“

>> Download des Presseschreibens

Der Fußball

Auf sportlicher Ebene geht der Verein kommende Saison mit einer 1. und 2.Herren-Mannschaft ins Rennen. Die 2.Reserve wurde abgemeldet und wird voraussichtlich einem Veteranen-Team weichen, die endgültige Entscheidung in dieser Hinsicht sei aber noch nicht getroffen worden. „Wir geben uns ein Jahr Zeit, um eine Strategie auf die Beine zu stellen, wie wir die Jugendarbeit in Zukunft gestalten werden“ - dies bei einem Club, der aktuell keine Nachwuchsarbeit betreibt. „In diesem Jahr wollen wir bei beiden Senioren-Teams eine gewisse Stabilität erreichen. Gleichzeitig werden wir während dieser Zeit einen Trainerstab für die Jugend aufbauen, um in der Spielzeit 2023-2024 die ersten Jugendteams anmelden zu können. Jedes Jahr sollen dann zwei Nachwuchskategorien hinzukommen“ beschreibt Laporta die mittel- und langfristigen Pläne des Clubs. Ob man „oben“, also bei den Junioren, oder „unten“, bei den Bambinis beginnt, ist z.Z. noch nicht klar. Dabei soll auch der soziale Aspekt im Vordergrund stehen. So hat man sich vorgenommen, Kindern und Jugendlichen z.B. auf schulischem Plan oder in der Ausbildung, bei Bewerbungen usw. zu helfen.

Die Zukunft

Man hat also viel vor in Zessingen, beginnend mit dem Wiederauflebenlassen eines Vereinsnamens, der exakt vor hundert Jahren mit Aris Bonneweg erstmals Einzug in den luxemburgischen Fußball erhielt. 2022 ist es nun also an ARIS Luxemburg. Ob man irgendwann einmal an die Erfolge der Bonneweger anknüpfen kann, ist aktuell lediglich eine Utopie. Aris Bonneweg wurde immerhin dreimal Meister, stand sechsmal im Pokalfinale, gewann diesen einmal und spielte im Europapokal u.a. gegen Benfica Lissabon, Olympique Lyon, den FC Barcelona, Sampdoria Genua und Austria Wien. Doch aus dem Presseschreiben wird klar, wo die Reise langfristig hingehen soll, nämlich wieder Richtung Spitze des luxemburgischen Fußballs!

// Update 1.Juli 2022, 08:10 Uhr //

Wie uns von Domenico Laporta am gestrigen Abend noch nachträglich mitgeteilt wurde, möchte der neue ARIS-Präsident insbesondere dem Vorstand der ASL Porto um Frank Kintzinger, Bruno Campos, Hugo Carvalho, Amarildo de Sousa, Richard Lamène, Vitorino sowie den Spielern und Mitarbeitern für all ihre Bemühungen danken, die zum Fortbestehen des Vereins in den letzten zehn Jahren beigetragen haben. Ohne sie könnte das ARIS-Projekt nicht existieren. Außerdem ging niemand von Bord, was in Laportas Augen das Wichtigste war.

Aufrufe: 030.6.2022, 15:31 Uhr
Paul KrierAutor