2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
abio Maiolo kickt seit 2019 für den FV Illertissen und ist mittlerweile eine der absoluten Führungsfiguren beim FVI.
abio Maiolo kickt seit 2019 für den FV Illertissen und ist mittlerweile eine der absoluten Führungsfiguren beim FVI. – Foto: Michael Buchholz

Fabio Maiolo: Wie geht`s weiter mit dem Anführer des FV Illertissen?

Der 25-Jährige hat sich zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Regionalliga Bayern gemausert +++ Im Sommer läuft sein Vertrag aus

Er ist mittlerweile das Herzstück des Illertisser Spiels: Fabio Maiolo, seit 2019 beim FVI. Der 25-Jährige hat sich zu einem der besten defensiven Mittelfeldspieler der Regionalliga Bayern entwickelt. Er ist der Anführer bei den Schwaben und gibt den Takt vor. Nicht umsonst trägt er auch die Kapitänsbinde. Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Wie geht`s mit ihm weiter? FuPa hat sich mit Fabio Maiolo unterhalten.

FuPa: Fabio, ihr habt gleich mal zu Beginn der Vorbereitung ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und den österreichischen Erstligisten Austria Lustenau am vergangenen Samstag mit 3:1 geputzt.
Fabio Maiolo (25): Es lässt sich auf alle Fälle schon mal gut an. (grinst) Wir sind am 9. Januar schon in die Vorbereitung eingestiegen. So früh wie kaum ein andere Klub, glaube ich. Wir haben viel Arbeit vor uns und viel nachzuholen.

Nach einer starken Saison 2021/22 inklusive Pokalsieg ist in dieser Spielzeit Abstiegskampf angesagt. Ist auf Dauer nicht mehr drin in Illertissen?
Letzte Saison war richtig geil, mit unseren bescheidenen finanziellen Mitteln haben wir mit Platz sieben und dem Pokalsieg das Maximum herausgeholt. Das ist das höchste der Gefühle. Gegen finanzkräftigere Konkurrenz stoßen wir an unsere Grenzen.

In Schwabmünchen hast du Bayernliga gespielt, 2019 folgte der Schritt nach Illertissen. Mittlerweile hast du dich mehr als nur etabliert in der Regionalliga. Hieße die logische Konsequenz nun nicht 3. Liga?
Klar träumt man als Spieler vom Profibereich. Wenn ich mir die Teams dort ansehe: 1860 München oder Dynamo Dresden beispielsweise, da spielst du vor großen Kulissen und tausenden Fans. Das hätte natürlich was, keine Frage. Aber ich glaube, es wäre schwer für mich, auf meiner Position gibt es einfach sehr viele Spieler. Es gibt aber auch in den Regionalligen sehr interessante Vereine, die unter professionellen Bedingungen arbeiten.

Mittlerweile Kapitän und Anführer in Illertissen: Fabio Maiolo (re.)
Mittlerweile Kapitän und Anführer in Illertissen: Fabio Maiolo (re.) – Foto: Gerd Jung


Während viele Regionalliga-Kicker eine Vergangenheit in einem Nachwuchsleistungszentrum haben, kannst du mit einer doch sehr ungewöhnlichen Vita aufwarten.
Ich war mit 17 zwei Jahre lang in Spanien, genauer gesagt bei Rayo Vallecano, einem Klub im Großraum Madrid. Das Niveau war ähnlich dem in den Jugend-Bundesligen. Wir haben unter anderem gegen Real Madrid oder Atletico Madrid gespielt. Das war schon cool.

Im Sommer läuft dein Vertrag in Illertissen aus. Wie ist der Stand der Dinge bezüglich deiner sportlichen Zukunft?
Die Verantwortlichen in Illertissen haben mir zugesichert, dass zeitnah Gespräche mit mir geführt werden. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.

Regionalliga-Fußball in Illertissen ist nicht unbedingt ein Gassenhauer. Im weitläufigen Vöhlin-Stadion verlieren sich meist nur wenige hundert Zuschauer. Warum ist das Interesse so gering?
Tja, das wenn wir wüssten. Es ist für uns alle ein Rätsel. Selbst gegen die Topteams wie Unterhaching oder die Würzburger Kickers kommen kaum mehr als 500 Zuschauer. Es stimmt leider, das Interesse in der Stadt an Regionalliga-Fußball hält sich in Grenzen.

Fabio Maiolo (re.) agiert am liebsten auf der Sechserposition.
Fabio Maiolo (re.) agiert am liebsten auf der Sechserposition. – Foto: Paul Hofer


Es wird eine knüppelharte Frühjahrsrunde. Vier Teams steigen direkt ab, zwei müssen in die Relegation. Was hast du dir persönlich vorgenommen?
Ich will und werde als Kapitän Verantwortung übernehmen und vorangehen. Das ist mein Anspruch. Ich bin extrem ehrgeizig und will jedes Spiel gewinnen.

Führt man sich deine Statistiken zu Gemüte, dann fällt auf: Ein Torjäger bist du nicht gerade. Du wartest immer noch auf deinen ersten Ligatreffer im Trikot des FVI.
Ja, das ist schon fast unheimlich. (lacht) Ich kann machen was ich will, ich treffe einfach die Kiste nicht. Es mag daran liegen, dass ich eher der defensivere Sechser bin und von hinten heraus das Spiel ankurble. Deshalb komme ich seltener in Schusspositionen. Aber das soll keine Ausrede sein. Keine Frage, der Abschluss gehört nicht zu meinen Stärken. Wer weiß, vielleicht platzt ja bald der Knoten. (schmunzelt)

Wie sieht generell dein Fahrplan für die Zukunft aus, setzt du auf die Karte Fußball?
Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Sicher werde ich in diesem Bereich wieder irgendwann arbeiten. Derzeit jobbe ich zusätzlich zweimal wöchentlich in einem Supermarkt. Aber klar, irgendwann werde ich wieder ganz normal arbeiten gehen. In den nächsten Jahren richte ich meinen Fokus aber noch auf den Fußball.

Das Interview führte Mathias Willmerdinger.

Aufrufe: 018.1.2023, 10:30 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor