Erst in der zweiten Hälfte hält TSG Backnang richtig dagegen

Für David Pfeiffer war dies zugleich der einzige Lichtblick. „Auf die Leistung in der zweiten Hälfte lässt sich aufbauen. Das habe ich meiner Mannschaft nach Spielende auch gesagt“, meinte der neue TSG-Trainer, der mit der Vorstellung im ersten Abschnitt aber ziemlich haderte. „Da hat keiner meiner Spieler irgendeine Verantwortung übernommen. Alle agierten viel zu ängstlich und die individuellen Fehler, die zu den Gegentoren führten, werden auch in der Oberliga gleich bestraft“, ärgerte sich Pfeiffer über die viel zu große Passivität seiner Akteure.

Zur Einordnung sei jedoch erwähnt, dass die Einheimischen mitsamt Torhüter Marcel Knauß gerade einmal vier Ersatzspieler auf der Bank hatten, weil potenzielle Leistungsträger wie Thomas Doser, Julian Geldner und Michl Bauer fehlten. Bei den Gästen bereiteten sich dagegen zwei komplette Teams auf ihren Einsatz vor. „Das sind halt Vorbereitungen auf Profiniveau“, bemerkte Pfeiffer mit etwas neidischem Blick auf die Möglichkeiten des Kollegen Kai Herdling, bei dem vor dem Wechsel unter anderem der Ex-Aspacher Can Karatas mitmischte.

Backnangs neuformierte Viererkette mit Probespieler Benjamin Hausmann aus der U 19 der Stuttgarter Kickers und Zugang Niklas Benkeser sowie den beiden etablierten Stammkräften Jannik Dannhäußer und Patrick Tichy stand in der ersten Halbzeit total neben sich. Auch Keeper Julian Guttenson strahlte wenig Sicherheit aus. Hinzu kam, dass schon das TSG-Mittelfeld den Kontrahenten meist allzu leicht gewähren ließ.

Kein Wunder, dass es bereits nach 120 Sekunden im Kasten der Murrtaler klingelte. Hoffenheims Abdul Fesenmeyer hatte im Strafraum viel zu viel Platz und sorgte fürs frühe 1:0. Acht Minuten später verlor Backnangs Abwehr denselben Spieler abermals aus den Augen, prompt erzielte der Zugang aus Uerdingen das 2:0 für die Kraichgauer. Damit nicht genug: Nach einer Viertelstunde zirkelte Bambasé Conté das Leder vom linken Strafraumeck unhaltbar zum 3:0 in den rechten Torwinkel. Dabei ließen es die spielerisch und zugleich auch kämpferisch klar überlegenen Gäste zunächst bewenden.

Bei den Hausherren lief so gut wie nichts zusammen. Der neue Angreifer Marco Rienhardt war weitgehend auf sich alleine gestellt. Er mühte sich redlich, bekam von den Mitstreitern an vorderster Front aber kaum Unterstützung. „Da muss von den Nebenleuten einfach mehr kommen“, rügte Pfeiffer seine Offensivkräfte, ohne konkrete Namen zu nennen. Sekunden vor der Pause schlug der Ball zum vierten Mal im Backnanger Tor ein. Frederik Schmahl köpfte aus zehn Metern freistehend das 4:0.

Für den zweiten Abschnitt tauschte Hoffenheim durch, bei der TSG kamen mit Keeper Marcel Knauß, Marius Weller und Flavio Santoro nur drei frische Spieler. Trotzdem begegneten die ganz in weiß angetretenen Roten dem Regionalligisten nun auf Augenhöhe, hatten teils sogar mehr von der Partie. Es dauerte aber bis zur 86. Minute, bis sich die erste klare Torchance ergab. Mert Tasdelen verfehlte das Ziel aus 16 Metern knapp. Besser machte es derselbe Spieler 120 Sekunden später. Er steuerte nach dem tollen Pass von Sebastian Gleißner alleine aufs Tor zu und vollendete eiskalt zum 1:4.

Nach den Duellen mit zwei dicken Brocken wartet das erste Testspiel, in dem die TSG der klare Favorit ist. Am Mittwoch um 19 Uhr geht es gegen den Landesligisten TV Oeffingen. Und zwar zu Hause, anders als bislang geplant. Der Rasenplatz im Fellbacher Stadtteil wurde kurzfristig gesperrt.

TSG Backnang: Guttenson (46. Knauß) – Hausmann, Tichy, Benkeser, Dannhäußer – Sadler, Gleißner – Weiller (46. Santoro), Tasdelen – Hetemi (46. Weller), Rienhardt (83. Sebastian).

TSG Hoffenheim II: Noll (46. Boeff) – Hagmann (46. König), Haider (46. Boras), Petrovic (46. Mbuyi-Muamba), Dieckmann (46. Geschwill) – Casar (46. Lässig), Schmahl – Tohumcu (46. Bocs), Conté (46. Damar) – Karatas (46. Carnier), Fesenmeyer (46. Kang).

Tore: 0:1, 0:2 (2./10.) Fesenmeyer, 0:3 (15.) Conté, 0:4 (45.) Schmahl, 1:4 (88.) Tasdelen. – Schiedsrichter: Zeiher (Poppenweiler) – Zuschauer: 200.

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