2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die zweite Niederlage der SpVgg Schirmitz (weißes Trikot) in Folge kostet ihr die Tabellenführung.
Die zweite Niederlage der SpVgg Schirmitz (weißes Trikot) in Folge kostet ihr die Tabellenführung. – Foto: Dagmar Nachtigall

Erneute Schirmitzer Pleite hievt Vorbach auf die Pole

Während die Kaufmann-Elf die Hürde Dießfurt nimmt, straucheln die Mannen von Turan Bafra auch am Weidener Flutkanal

Wachablösung an der Tabellenspitze der Kreisliga Nord am ersten Rückrundenspieltag. Nachdem Herbstmeister SpVgg Schirmitz (2./28) bei der DJK Weiden (4./25) mit 0:1 sein zweites Match in Folge in den Sand gesetzt hat, nützte der FC Vorbach (1./31) die Gunst der Stunde und hievte sich mit einem 3:0 in Dießfurt (7./23) auf den Tabellenthron. Dritter bleibt der TSV Erbendorf (3./28) nach einem 4:2-Erfolg gegen den immer mehr in die Bredouille kommenden SC Kirchenthumbach (11./14).

Denn nachdem der ASV Haidenaab (12./14) überraschend auch das Rückspiel gegen den aktuell stark schwächelnden SV Kulmain (5./23) mit 2:1 für sich entscheiden konnte, ist "Dumba" jetzt mit dem Schleudersitzinhaber schon punktgleich. Ohne Ertrag blieben die beiden Schlußlichter des Klassements. Der SV Plößberg (14./6) zog gegen den TSV Reuth (10./15) mit 1:2 den Kürzeren, während der Vorletzte VfB Mantel (13./7) auf eigenem Platz eine herbe 0:6-Niederlage gegen den FC Tremmersdorf (6./23) einstecken musste.

Auch zum Beginn der Rückrunde schaffte es der SV Plößberg nicht, endlich den "Bock" umzustossen. Bereits nach zwei Minuten nahm das Unglück für die Heimelf ihren Lauf, als sich Fabian Höcht auf dem rechten Flügel durchgesetzt und zu Philipp Käss gepasst hatte, der aus kurzer Distanz zum 0:1 einschob. Nach diesem frühen Führungstreffer zog sich Reuth in die eigene Hälfte zurück, um es in Folge mit weiten Bällen zu versuchen, "Aufreger" vor dem Plößberger Tor erzeugten sie dadurch aber nicht. Nach einer halben Stunde bekam die Dal-Elf endlich besser Zugriff, die Aktionen wurden nun druckvoller, doch mehr als zwei gute Einschußchancen sprangen nicht heraus. Im Gegenteil: Mitten in diese kurze Plößberger Drangphase sorgten die Gäste für einen weiteren Rückschlag, als sie einen der vielen unnötigen Ballverluste im Mittelfeld kurz vor dem Halbzeitpfiff mit dem Treffer zum 0:2 praktisch bestraften.

Im zweiten Abschnitt legte der SVP dann zu, verstärkte seine Angriffsbemühungen und kam durch einen Treffer von Christoph Schmidkonz - er hatte per strammem 20-Meter-Schuss getroffen - wieder ins Spiel zurück. Es gab wieder Hoffnung auf Seiten der Heimelf, die es jedoch nicht schaffte, in den verbleibenden 35 Minuten zumindest noch einen Punkt zu behalten. Letztlich brachten die Schützlinge von Werner Eisenhut ihren knappen Vorsprung mit Glück und Geschick über die Ziellinie.

Tore: 0:1 Philipp Käss (2.), 0:2 Philipp Käss (40.), 1:2 Christoph Schmidkonz (55.) – Schiedsrichter: Hannes Hörath (FC Lorenzreuth) – Zuschauer: 104

Da dieses mit Spannung erwartete Derby hauptsächlich kämpferische Akzente bot, hielt es doch nicht ganz, was man sich im Vorfeld von ihm versprochen hatte. In dem intensiv geführten Match blieb auf beiden Seiten vieles Stückwerk, nur wenige flüssige Kombinationen bekamen die etwa 130 Fans zu sehen. Der favorisierte Primus aus Schirmitz war spielerisch wohl ein wenig überlegen, eine klare Torchance vermochte sich er aber nicht zu erarbeiten. Die heimische Elf vom Flutkanal dagegen versuchte ihr Glück mit schnellen Gegenzügen.

Auch nach dem Pausentee lief hüben wie drüben wenig zusammen, ehe die DJK nach etwas mehr als einer Stunde den entscheidenden Nadelstich setzte. Beim ersten "richtig guten" Konter schickte Niklas Aha Philipp Ertl auf die Reise, der zum umjubelten 1:0 einnetzte. Schirmitz antwortete sofort, schaltete einen Gang hoch und drängte auf das 1:1. Am Ende hatte die Heimelf jedoch dem Druck standgehalten und den knappen Sieg über die Zeit gebracht.

"Revanche gelungen. Ein Kampfspiel beider Mannschaften, das wir am Ende gewinnen konnten. Unter dem Strich, so glaube ich, geht der Sieg auch in Ordnung", so DJK-Coach Stefan Krebs im kurzen Resümee.

"Am Ende ein nicht unverdienter Dreier für die DJK, denn sie ist unheimlich diszipliniert und kampfstark aufgetreten. Wir haben es dagegen versäumt, unsere spielerischen Vorteile in Zählbares umzusetzen. Weiden hat unseren einzigen großen Fehler eiskalt mit dem Tor des Tages bestraft, der Konter wurde souverän abgeschlossen. Wir müssen nun schauen, gegen Kulmain wieder in die Spur zu kommen, denn oben rücken alle Mannschaften immer enger zusammen. Noch einmal zur DJK: Wer sieben Mal zu Null spielt, hat es verdient, im oberen Tabellendrittel zu sein, die machen es einfach gut, verteidigen stark und setzen vorne Nadelstiche. Für uns am Ende ein gebrauchter Tag, nächste Woche wollen wir unbedingt wieder den Turnaround schaffen", so SpVgg-Coach Turan Bafra im Rückblick.

Tor: 1:0 Fabian Ertl (61.) – Schiedsrichter: Andreas Stolorz (Irchenrieth) – Zuschauer: 130

Dritte Niederlage in Folge für Bezirksligaabsteiger SV Kulmain: Nach den Einbußen in Kirchenthumbach und dem folgenden 2:4 gegen das noch sieglose Schlußlicht VfB Mantel stand die Mannschaft von Trainer Elvir Zekic auch nach der Partie gegen den abstiegsgefährdeten ASV Haidenaab mit leeren Händen da. Dabei sah es zunächst so gar nicht nach einer späteren Heimniederlage aus, denn der fast in Bestbesetzung auflaufende SV ging durch Oleg Skydan nach gut einer Viertelstunde früh in Führung, bestimmte auch danach klar die Szenerie, verpasste es aber, die Dominanz in Zählbares umzuwandeln.

Nach Wiederbeginn kam Haidenaab entschlossen aufs Feld zurück und schockte die Heimelf durch gleich zwei Treffer innerhalb von nur acht Minuten. Zunächst glich Lukas Dötterl kurz nach dem Wiederanpfiff aus (47.), dann wendete Ramiz Toqan mit dem 1:2 gar das Blatt (55.). Nach kurzer Schockstarre setzten die Gastgeber bis zum Schlusspfiff alles auf eine Karte, doch die leidenschaftlich kämpfenden Gäste verteidigten mit Glück und Geschick ihren knappen Vorsprung und grätschten dabei alles weg, was an Flankenbällen in ihre Box kam.

Tore: 1:0 Oleg Skydan (17.), 1:1 Lukas Dötterl (47.), 1:2 Ramiz Toqan (55.) – Schiedsrichter: Andreas Frieser (Kohlberg) – Zuschauer: 200

Da hatte sich der VfB Mantel nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Sonntag in Kulmain so viel vorgenommen und wollte gegen die Gäste aus FC Tremmersdorf das neugewonnene Selbstbewußtsein zur Schau tragen, doch weit gefehlt. Die Gäste traten als clevere und abgeklärte Truppe auf und gaben der Heimelf am Ende ein richtige "Packung" mit. Schon zur Pause führte die Ferstl-Elf durch einen Treffer von Co-Trainer Christian Ferstl und ein Strafstoßtor von Fabian Diepold mit 2:0.

Und auch auch nach Wiederbeginn sah der VfB gegen den weiter torhungrigen FC quasi kein Land. Die Mannen aus dem Klosterdorf bauten ihren Vorsprung durch Treffer in regelmäßigen Abständen weiter aus und fügten der Siegert-Crew eine doch schmerzhafte und ernüchternde 0:6-Klatsche zu. Für den VfB gilt es nun, das Spiel abzuhaken und gegen direkte Konkurrenten die zum Klassenerhalt nötigen Zähler zu holen.

Tore: 0:1 Christian Ferstl (14.), 0:2 Fabian Diepold (38./Elfmeter), 0:3 Christian Ferstl (56./Elfmeter), 0:4 Michael Diepold (66.), 0:5 Jakob Diepold (77.), 0:6 Patrick Dittner (90.) – Schiedsrichter: Michael Ugur (SV Parkstein – Zuschauer: 100

Endlich konnte die Steinwaldelf wieder einmal in einem Heimspiel überzeugen und behielt deshalb folgerichtig den vollen Ertrag. Ohne mehrere Defensivspieler und auch ohne Stammtorwart Michael Heisig angetreten, suchte der TSV von Beginn an sein Heil in der Offensive und erzeugte Druck auf das Kirchenthumbacher Tor. Nach dem frühen 1:0 durch Sandro Hösl in der 11. Minute verpasste es die Heimelf danach, den Vorsprung noch auszubauen.

Verändertes Bild dann nach dem Pausentee. Nun waren die Gäste am Drücker und übernahmen die Spielführung, ohne jedoch Zählbares daraus zu machen. Als der TSV nach einer Stunde wieder Zugriff bekam, erhöhte Christian Weiß prompt auf. Als Sandro Hösl dann gar auf 3:0 erhöhte, schien die Messe gelesen. Die nie aufsteckenden Kirchenthumbacher nutzten in der Schlußphase zwei Unzulänglichkeiten in der TSV-Defensive aber noch zu zwei Treffern und machten die Partie für 120 Sekunden wieder spannend. Florian Weiß sorgte dann für die endgültige Entscheidung, als er nach einem Freistoß von Michael Martetschläger, das vom Pfosten zurückprallende Spielgerät in Abstaubermanier zum 4:2 ins Netz bugsierte.

"Trotz massiver Personalsorgen, sechs Spieler fehlten, davon einige sehr kurzfristig, haben wir das Spiel für uns entscheiden können. Wahnsinn, was der Rest geleistet hat. Da musste zum Beispiel Jungspund Niklas Blohmann, eigentlich Feldspieler, ins Tor, nachdem uns keiner unserer vier Torleute zur Verfügung stand. Ich bin sehr stolz auf die Truppe", so TSV-Coach Roland Lang eine halbe Stunde nach dem Schlußpfiff.

Tore: 1:0 Sandro Hösl (11.), 2:0 Christian Weiß (66.), 3:0 Sandro Hösl (80.), 3:1 Daniel Klempau (84.), 3:2 Christoph Reisner (88.), 4:2 Florian Weiß (90.) – Schiedsrichter: Andreas Kink – Zuschauer: 100

Im Duell der beiden Liganeulinge sahen die Zuschauer vor dem Seitenwechsel nahezu keine nennenswerte Chance sowohl hüben wie auch drüben, denn das Geschehen spielte sich fast ausschließlich zwischen den beiden Strafräumen ab.

So war es auch keine Überraschung, dass unmittelbar nach Wiederbeginn durch eine Standardsituation die Führung der Grenzlandelf fiel, als Matej Dobias das Spielgerät geschickt um die Mauer zum 1:0 ins Netz platzierte. Mit zunehmender Spieldauer übernahm dann aber der Gast aus Kohlberg das Kommando, der durch einen Doppelschlag innerhalb von acht Minuten das Blatt zunächst sogar wendete. Zunächst fand ein weiter Flankenball Uwe Schmidt, der die Kugel nur noch über die Linie drücken musste. Und als der Heimelf in der 77. Minute ein unnötiges Foulspiel in der Gästebox unterlief, ließ sich Michael Forster die Chance nicht entgehen, um per berechtigt verhängtem Strafstoß auf 1:2 zu stellen. Die Häuber-Elf gab sich jedoch nicht geschlagen und schaffte noch den Gleichstand. Adam Like stand nach genau getimtem Flankenball aus dem rechten Halbfeld von Jonathan Bulenda goldrichtig und lochte per Kopf zum 2:2 ein (86.).

"Ein absolut hektisches und nervöses Spiel meiner Mannschaft, für mich nicht zu erklären nach den zuletzt gezeigten Leistungen. Wir haben über die gesamte Distanz nicht zu unserem Spiel gefunden, das Unentschieden war unter dem Strich sogar glücklich. Wichtig war am Ende, nicht verloren zu haben", so das Statement von TSV-Coach Bernd Häuber am Sonntagabend.

"Vom Spielverlauf her ein eher unglückliches Remis, mit dem wir unter dem Strich aber zufrieden sind. Besonders gefreut hat mich, dass unser Sturmtank Uwe Schmidt seine Torpremiere in dieser Saison gefeiert hat. Durch seinen Einsatz und seinen Ehrgeiz ist er für viele im Team ein absolutes Vorbild", so SVK-Abteilungsleiter Martin Lehner rückblickend.

Tore: Matej Dobias (48.), 1:1 (69.) Uwe Schmidt, 1:2 Michael Forster (77./Elfmeter), 2:2 Adam Like (86.) – Schiedsrichter: Markus Zahn – Zuschauer: 140

Nach dem Heimsieg gegen Tabellenführer SpVgg Schirmitz zog der FC gegen den Rangzweiten aus Vorbach den Kürzeren und ließ damit die Chance liegen, noch weiter in Richtung Tabellenspitze vorzustossen. In einem ersten Spielabschnitt, in dem sich beide Kontrahenten auf Augenhöhe begegneten, besaß die Heimelf die besseren Möglichkeiten. Dabei vergab Manuel Stemmer bereits in der Anfangsphase eine große Einschußchance zum 1:0, als er es versäumte, bei einem "Riesenbock" des Gästetorwarts - er spielte dem Dießfurter die Kugel direkt in die Füße - das 1:0 zu markieren, er schoss nämlich über das Tor. In Folge entwickelte sich eine kampfbetonte Partie mit vielen Ballverlusten hüben wie drüben. In der 21. Minute vergab der Vorbacher Lukas Wiesnet die Führung für den Gast freistehend nach einem Freistoß. Kurz vor dem Seitenwechsel verhinderte schließlich FC-Goalie Laurin Wiesnet das 1:0 für Dießfurt, als er einen Schuss von Rabar noch an die Querstange lenken konnte.

Scheinbar noch mit den Gedanken in der Kabine verteilte die Heimelf nach Wiederbeginn innerhalb von zehn Minuten drei Geschenke, die die Gäste aus Vorbach dankend annahmen. Individuelle Fehler führten zu den Gegentreffern, nach dem 0:1 - nach Abspielfehler und folgendem Pass in die Schnittstelle stand Torschütze Jonas Heindl allerdings im Abseits (48.) - klingelte es nur wenig später erneut im FC-Gehäuse: Eine verunglückte Kopfballabwehr nützte Eleazu aus kurzer Distanz zum 0:2, ehe ein katastrophaler Abspielfehler von Alexander Mosin nur kurz darauf gar zum 0:3 durch erneut Jonas Heindl (57.) führte. Das Spiel war entschieden, eine Ergebniskosmetik ließ schließlich Alexander Mosin noch liegen, als er freistehend vergab.

"Neun katastrophale Minuten haben uns das Spiel gekostet, nach dem 0:3 war die Messe gelesen, weil wir danach nicht mehr ins Spiel zurückfanden. Aufgrund dessen war es am Ende dann auch ein verdienter Sieg für Vorbach, denn sie waren dann griffiger in den Zweikämpfenund hatten hintenraus auch die clevere Spielanlage", so ein natürlich enttäuschter FC-Coach Wolfgang Stier am gestrigen Abend.

"Nach ausgeglichener erster Hälfte mit besseren Chancen für den FC sind wir gut aus der Halbzeit gekommen, waren sehr präsent, waren dann zweikampfstark und haben den Gegner zu Fehlern gezwungen. Und drei davon haben wir halt dann eiskalt ausgenutzt, danach war das Spiel gelaufen. Aufgrund der zweiten Hälfte war der Sieg dann auch verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch vielleicht. Der Derbysieg gegen Dumba, der Dreier in Dießfurt, wo Vorbach noch nie gewinnen konnte, all das zeigt, dass die Mannschaft gefestigt ist. Die Jungs glauben an sich, geben nie auf, wollen immer gewinnen. Wenn du oben bleiben willst, musst du auch solche Spiele wie in Dießfurt gewinnen, also, ganz wichtige Punkte für uns heute im Kampf um die oberen Plätze. Wir liefern konstant ab, müssen uns vor niemand verstecken. Nun gehen wir optimistisch in das restliche schwere Programm vor der Winterpause", so FC-Coach Michael Kaufmann am späten Sonntagabend.

Tore: 0:1 (48.) Jonas Heindl, 0:2 Sopuruchuwku Eleazu (53.), 0:3 Jonas Heindl (57.) – Schiedsrichter: Dieter Illmann – Zuschauer: 165

Aufrufe: 024.10.2022, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor