2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Sascha Köppen

Erlinghausen vs. Erkenschwick - droht dem FLVW eine Zivilklage?

Es wurde am Montag viel über die Entscheidung, die Westfalenpokal-Partie am 19. November zwischen dem SV RW Erlinghausen und der SpVgg Erkenschwick im Marsberger Diemelstadion als Geisterspiel auszutragen, diskutiert.

Vermehrt gab es Stimmen des Unverständnisses, da der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) davor ist, einen Präzedenzfall für die Zukunft zu schaffen. Dem ist sich Erlinghausen bewusst, Erkenschwick möchte sich damit aber gar nicht zufriedengeben.

>>> zur Erlinghausener Stellungnahme

>>> zur Erkenschwicker Stellungnahme

Dass die Entscheidung auf sportrechtlich sicheren Füßen steht, dürfte ohne Zweifel sein, sagt auch Robert Mazurek, 2. Vorsitzender der SpVgg Erkenschwick, der sich aber nicht geschlagen geben möchte: "Der Pokalspielleiter hat offenbar das Recht, so zu entscheiden. Wir prüfen weitere Schritte vor der zivilen Gerichtsbarkeit und sind fest entschlossen, diese durchzuziehen. Es kann nicht sein, dass es gegen einen solchen Entscheid keine Möglichkeit eines Einspruchs gibt."

Der SV RW Erlinghausen fühlte sich ob der zahlreichen Kritik genötigt, nochmals am Montagabend eine zweite Stellungnahme auf Social Media abzugeben:

"Auf Grund der zahlreichen Äußerungen zum Westfalenpokalspiel noch einmal eine Klarstellung, die wir so auch auf der Erkenschwicker Facebookseite veröffentlicht haben:

Liebe Sportfreunde aus Erkenschwick,

leider hat die Entscheidung zum Westfalenpokalspiel zu den erwartbaren Reaktionen geführt. Auf Facebook und Co. wird es schnell unsachlich und beleidigend diskutiert. Daher haben wir die Kommentarfunktion gesperrt. Dies wird unsere letzte Äußerung auf dieser Plattform sein, es ist alles gesagt.

Wir haben aber einigen wenigen auf persönliche Nachrichten geantwortet. Dieses werden wir ab sofort auch nicht mehr machen, da der Erkenntnisgewinn gleich 0 ist. Allerdings wird sehr deutlich, dass das eigentliche Problem, der eigentliche Grund, auch im offiziellen Statement, einfach nicht genannt wird. Vielleicht wird es ignoriert, oder man will es nicht hören. Deshalb hier kurz ein paar Worte:

1. Erlinghausen kann kein Spiel mit mehreren Hundert Zuschauern ausrichten
Falsch! Können wir! Sehr gut sogar, wie das Derby gegen Brilon mit über 500 Zuschauern vor ein paar Wochen gezeigt hat. Auch in Erkenschwick wird das nicht die durchschnittliche Besucherzahl eines Heimspiels sein. Vor einigen Jahren hat die BVB Traditionself vor über 1000 Menschen in Erlinghausen gespielt. Alles kein Problem.

2. Erlinghausen hat keinen Gästeblock
Richtig! Haben wir nicht. Wir hätten aber für dieses Spiel erstmals in unserer knapp 100jährigen Geschichte einen eingerichtet. Wir sind dankbar für den Hinweis eures Fanbetreuers, dass ihr so zahlreich anreisen wolltet. Wir haben uns sehr darauf gefreut. Wir hätten ein extra Catering, Toiletten etc. eingerichtet. Alles war geplant, wir haben nur auf grünes Licht der Behörden gewartet.

Warum findet das Spiel dann nicht so wie geplant statt?

Neben der Ankündigung, dass friedliche Fans anreisen, hat uns die Spvgg Erkenschwick über den Sicherheitsbeauftragten Sven Hoffmann offiziell darüber informiert, dass eine nicht unerhebliche Zahl Kategorie C Fans anreisen könnten. Diese Info hat auch der Verband vom Verein erhalten. Diese Info ist ursächlich, dass sich die Behörden mit dem Spiel befasst haben (nicht der unsägliche Zeitungsartikel). Dies ist Fakt. Wenn man dann jetzt sagt, wir haben gar kein Problem mit diesen sogenannten Fans, fragen wir uns, warum werden wir dann so informiert? Jedem sollte klar sein, dass wir keine Empfehlungen der Sicherheitsbehörden ignorieren können und entsprechend der Empfehlungen handeln müssen.

Nur auf Grund dieser Info wurden Sicherheitsmaßnahmen erlassen, die unsere Infrastruktur nicht hergeben. Es ist schlicht und einfach nicht machbar! Ja, auch ein Halbfinale, Finale etc. kann deshalb höchstwahrscheinlich ebenfalls nicht in Erlinghausen stattfinden. Traurig, aber wahr! Am Ende entscheidet der Verband, wie dieses Spiel stattfindet. Wir hatten die Wahl zwischen zwei schlechten Entscheidungen und haben die Option gewählt, die für uns sportlich am sinnvollsten erscheint.

Wir teilen die Meinung einiger Kommentatoren, dass diese Entscheidung zukünftige Spiele im Pokal beeinflusst. Aber es kann doch nicht sein, dass ein größerer Verein einen kleinen Verein informiert, wir haben Kategorie C Fans, zack automatisch Heimrechttausch. So kann es auch nicht gehen. Die sportlichen Chancen minimieren sich dadurch für den unterklassigen Verein. Nur darum geht es, um die sportlichen Chancen."

Aufrufe: 08.11.2022, 20:15 Uhr
sbAutor