2025-02-07T13:45:57.713Z

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Kam aus Buchbach: Tobias Steer ist die Lebensversicherung des SV Erlbach in dieser Saison und war an elf von 20 Toren direkt beteiligt.
Kam aus Buchbach: Tobias Steer ist die Lebensversicherung des SV Erlbach in dieser Saison und war an elf von 20 Toren direkt beteiligt. – Foto: Mike SIgl

Erlbachs Erfolgsgeschichte geht weiter: „Was die Jungs leisten, ist extrem“

Bayernliga Süd

Erlbachs Erfolgsgeschichte geht weiter. Der Meister der Bayernliga ist auch in diesem Jahr ein Topteam. Trainer Lukas Lechner ist dennoch vorsichtig.

Erlbach – 20 Tore aus 20 Spielen, zweitschwächste Offensive der Liga. Mit dieser Statistik alleine könnte man meinen, der SV Erlbach steckt tief im Abstiegskampf der Bayernliga Süd. Aber das Gegenteil ist der Fall. Dank einer überragenden Defensive und nur elf Gegentoren steht der Meister des Vorjahres auf Platz vier, der Rückstand auf Platz zwei? Nur zwei Punkte! „Was die Jungs dieses Jahr wieder leisten, ist extrem“, schwärmt Erlbachs Spielertrainer Lukas Lechner.

„Was die Jungs dieses Jahr wieder leisten, ist extrem“

Lukas Lechner, Trainer des SV Erlbach.

Im letzten Jahr, als absoluter Überraschungsmeister, verzichtete der SVE noch auf den möglichen Aufstieg in die Regionalliga. „Das war eine Erfolgsgeschichte“, sagt Lechner, „Wir haben eine Riesensaison gespielt.“

Würde Erlbach in diesem Jahr einen Aufstieg in die Regionalliga wahrnehmen? „Wir stehen in der Schwebe“, sagt Lechner. „Aber der Verein versucht alles, damit es dieses Jahr möglich wäre.“ In Erlbach wurde kürzlich unter anderem die Tribüne ausgebaut. Für einen möglichen Aufstieg bräuchte es einen Platz unter den ersten Drei (sollte 1860 II nicht aufsteigen dürfen und in den Top-Zwei stehen). Lechner bleibt vorsichtig: „Wir versuchen in der Rückrunde oben dabeizubleiben, haben aber überhaupt keinen Druck.“ Als klaren Aufstiegsfavoriten sieht der 36-Jährige Schalding-Heining. Auch den FC Memmingen, momentan Tabellenzweiter und Pipinsried sieht Lechner weit vorne.

Der SV Erlbach feierte letzte Saison den Meistertitel in der Bayernliga - vom Aufstiegsrecht machten die Niederbayern aber keinen Gebrauch
Der SV Erlbach feierte letzte Saison den Meistertitel in der Bayernliga - vom Aufstiegsrecht machten die Niederbayern aber keinen Gebrauch – Foto: Roland Wagner

Erlbach hat die beste Defensive der Bayernliga - und verpflichtet einen Verteidiger

Während die Konkurrenten hochaktiv auf dem Transfermarkt sind, vermeldet Erbach nur einen Neuzugang. Pascal Linhart heißt der neue Abwehrspieler, der die ohnehin schon beste Defensive der Bayernliga noch weiter verstärkt. An ihm war Erlbach bereits im Sommer dran, letztlich entschied sich Linhart damals aber für einen Verbleib bei Landesligist TSV Kastl. „Ein super Spieler, er hat das Potenzial Stammspieler bei uns zu sein“, schwärmt Lechner vom 23-Jährigen.

Warum aber verpflichtet das defensivstärkste, offensiv aber zweitschwächste Team der Bayernliga ausgerechnet einen Verteidiger? „Durch den Ausfall von Jakob Vogl hatten wir Handlungsbedarf“, sagt Lechner. Der 26-Jährige verletzte sich erneut am Kreuzband, seine Rückkehr ist ungewiss. Weitere Transfers, etwa um die Offensive zu verstärken, schließt der Trainer aus. Auch Abgänge wird es wohl keine mehr geben.

Mit Linhart wird die sowieso schon beste Abwehr der Liga noch besser. Wichtig für Lechner ist das Verteilen der Defensivstärke auf alle Mannschaftsteile. „Wir pressen hoch, da sind die Stürmer genauso wichtig für die Defensive wie die Verteidiger.“ Offensiv attestiert Lechner seiner Mannschaft eine mangelnde Chancenverwertung: „Das ist ein Punkt, an dem wir ansetzen“ und weiter: „Wir brauchen den letzten Willen vor dem Tor.“

„Er ist brutal wichtig für uns.“

Lukas Lechner über Erlbachs Tormaschine Tobias Steer.

Besonders auffällig ist die offensive Abhängigkeit von Tobias Steer. Der Offensivmann war im Sommer von Regionalligist Buchbach gekommen und ist an elf von 20 Toren direkt beteiligt. Ohne den Bruder des Erlbach-Keepers Andreas Steer hätte der Tabellenvierte 19 Punkte weniger, wäre auf Rang 13. „Er ist brutal wichtig für uns, auch gegen den Ball sehr, sehr gut“, sagt Erlbachs Spielertrainer. Hoffnung macht die Rückkehr von Angreifer Sebastian Hager, der in der Vorrunde berufsbedingt nur vier Spiele machen konnte.

Der Jahresstart wird turbulent für den SV. Die ersten fünf Pflichtspiele 2025 gehen gegen direkte Aufstiegskonkurrenten. An der Saisonvorbereitung, Trainingsstart ist am 31. Januar, ändert das nichts. „Wir müssen sofort voll da sein, unabhängig vom Gegner“, sagt Lechner.

„Es kann gut sein, dass ich nur noch am Rand stehe“

Lukas Lechner über seine Meniskusverletzung

Er selbst wird wohl nicht mehr eingreifen können, in dieser Saison. Ende Oktober letzten Jahres wurde Erlbachs Spielertrainer am Meniskus operiert, ist noch nicht ganz schmerzfrei: „Es kann gut sein, dass ich nur noch am Rand stehe.“ Spaß bei der Arbeit hat er trotzdem. Vor Weihnachten verlängerte Lechner und der Rest des Trainerteams um eine weitere Saison. Sein Ziel fürs kommende Jahr? „Spieler weiterentwickeln, Spaß haben und den maximalen Erfolg erzielen.“ (Tobias Höllrich)

Aufrufe: 023.1.2025, 13:15 Uhr
Tobias HöllrichAutor