2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erik Uetz, Trainer des SV Kirchzarten
Erik Uetz, Trainer des SV Kirchzarten – Foto: Verein

Erik Uetz, SV Kirchzarten: "Wollen Selbstvertrauen zurückerlangen"

Der Trainer des Tabellenvierzehnten ist mit dem bisherigem Saisonverlauf alles andere als zufrieden

Es lief überhaupt nicht rund für den SV Kirchzarten in der Hinrunde: Mit 15 mageren Punkten belegt der Sportverein nach 16 Spielen einen Abstiegsplatz. Trainer Erik Uetz verrät im Gespräch mit der BZ, woran es seinem Team bislang mangelte - und warum der Verein trotz der prekären tabellarischen Situation gelassen bleibt.

BZ: Herr Uetz, am Wochenende hat ihr Team die Hinrunde mit einem 1:1 bei Laufenburg beschlossen. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Erik Uetz: Das Spiel begann äußerst unglücklich. Es war keine Minute gespielt, da lagen wir schon mit 1:0 zurück. Danach war die Partie ausgeglichen. Kurz vor Schluss können wir den Siegtreffer erzielen, als wir mit zwei Spielern alleine auf den Torhüter zulaufen, aber vergeben. Grundsätzlich war es allerdings ein gerechtes Unentschieden.


BZ: Ihr Team belegt nach der Hinrunde Platz 14 in der Tabelle. Wie (un)zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Erik Uetz: Zufrieden sind wir natürlich nicht. Keine Mannschaft steht gerne in der Abstiegszone und verliert ständig. Wir hatten ehrlich gesagt eine kleine Euphorie, weil die letztjährige Rückrunde ordentlich verlief. Nach einer guter Vorbereitung wurden wir allerdings schnell auf den Boden der Tatsachen geholt. Schlussendlich haben wir als Team nicht genügend in unser Hobby investiert, um den Anspruch zu haben, Woche für Woche zu gewinnen.


BZ: Wie gefährdet sehen Sie das Ziel, in der Landesliga die Klasse zu halten?

Erik Uetz: Gefährdet ist der Klassenerhalt immer, wenn du auf einem der Abstiegsplätze stehst. Dennoch wissen wir, woran es lag und es liegt nun an uns, aus den Fehlern zu lernen und es besser zu machen. Wir haben viele Spieler mit Qualität und tolle Persönlichkeiten, wie z. B. Ilija Galic, Fabian Schneider oder Moritz Leonhardt. Unsere Führungsspieler um Colin, Pierre, Baransel, Michael, Taylan oder Axel verfügen über reichlich Erfahrung und können vorangehen. Wir haben also die nötige Qualität, um aus der Abstiegszone zu gelangen. Wir brauchen dafür nur alle Mann Woche für Woche an Bord.


BZ: Woran fehlte es in den 16 Spielen, um in der Tabelle besser dazustehen? Ist es in erster Linie eine Qualitätsfrage oder fehlte dem SV Kirchzarten einfach zu häufig das nötige Spielglück?

Erik Uetz: Sowohl als auch. Wenn uns über Wochen sehr viele und auch wichtige Spieler im Training und an Spieltagen fehlen, wirkt sich das natürlich auch auf die Qualität aus. Davon abgesehen waren es sehr viele sehr enge Spiele. Im Laufe der Hinrunde hat es uns dann an Selbstvertrauen gefehlt. So wurden z.B. unsere individuellen Fehler eiskalt bestraft, oder wir haben unsere Torchancen kläglich vergeben. Bis auf wenige Ausnahmen fanden die Spiele immer auf Augenhöhe statt, in vielen engen Spielen mussten wir unglücklich den Kürzeren ziehen. Es kam Vieles zusammen, weshalb es so dürftig lief: Die Urlaubszeit und die allgemeinen Abwesenheiten haben uns einfach extrem zu schaffen gemacht. Anschließend hatten wir auch mit mangelnder Fitness und Verletzungen zu kämpfen.


BZ: Wo können und müssen Sie als Trainer sportlich gesehen ansetzen, um eine erfolgreichere Rückrunde zu spielen?

Erik Uetz: Wir können uns in allen Phasen des Spiels verbessern, wollen unser Selbstvertrauen zurück erlangen und an unsere Stärken glauben. Wir werden weiterhin in alle Bereiche wie Athletik, Technik, Taktik und in unsere Gemeinschaft investieren.


BZ: Wie und auf welchen Positionen wollen Sie den Kader in der Winterpause verstärken? Gibt es schon konkrete Pläne bezüglich Zu- und Abgängen?

Erik Uetz: Aktuell sind wir mit einem interessanten Spieler in Kontakt. Weitere Neuzugänge sind nicht geplant. Dagegen haben wir zwei Abgänge, die überwiegend zum Stammpersonal gehört haben.


BZ: Was sind die mittelfristigen Ambitionen des SV Kirchzarten, auch über die Saison hinaus gesehen? Anders gefragt: Wie groß wäre der Rückschlag, sollte Kirchzarten den Bock in der Rückrunde nicht umstoßen und absteigen?

Erik Uetz: Unser Verein und auch die Abteilung Fußball sind dahingehend sehr entspannt. Allen ist bewusst, welche Entwicklung der Amateurfußball nimmt. Es besteht überhaupt keine Angst vor einem Abstieg. Sportlich gesehen wollen wir uns in der Rückrunde deutlich stabiler präsentieren und unbedingt in der Liga bleiben. Langfristig gilt es, weiterhin junge Spieler an den Verein zu binden und zu entwickeln. Darüber hinaus werden Spaß, Gemeinschaft und Verbundenheit bei uns groß geschrieben, ganz nach dem Vereinsmotto "Sport vereint".

Aufrufe: 025.11.2022, 10:00 Uhr
Niko Rhein (BZ)Autor