2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
"Derbysieger" darf sich der TSV Erbendorf (in Schwarz) nennen, der beim Nachbarn TSV Reuth (weißes Trikot) mit 3:1 die Oberhand behielt.
"Derbysieger" darf sich der TSV Erbendorf (in Schwarz) nennen, der beim Nachbarn TSV Reuth (weißes Trikot) mit 3:1 die Oberhand behielt. – Foto: Creativ-Action.de

Ergebnisse halten die Spannung oben wie unten hoch

Sowohl an der Tabellenspitze, als auch im Bereich der Tabellenplätze 9 bis 12 hat sich am Wochenende nichts Vorentscheidendes getan

Vor den finalen drei Spieltagen haben die Ergebnisse des 23. Spieltags keine Vorentscheidungen sowohl im oberen, als auch im hinteren Tabellendrittel gebracht. In den Höhen des Klassements haben der FC Vorbach (1./46 - 3:0 gegen Mantel) und der FC Tremmersdorf (2./45 - 4:1 gegen Eslarn) voll punkten können. Die SpVgg Schirmitz (3./45) dagegen hat nach einem knappen Sieg in Kohlberg am Freitagabend in der Partie gegen den ASV Haidenaab beim 1:1 überraschend Federn gelassen, was ihr am Ende noch sehr weh tun könnte. In Lauerstellung liegen weiterhin der SV Kulmain (4./41 - 2:1 gegen Plößberg) und der TSV Erbendorf (5./40 - 3:1 in Reuth), die jedoch nur noch ins Aufstiegsrennen eingreifen können, wenn sich das oben stehende Dreigestirn auf der Zielgeraden Fehler erlaubt.

Im Kreise der Anwärter auf den Abstiegsrelegationsplatz hat am Wochenende nur der ASV Haidenaab (11./26 - 1:1 in Schirmitz) punkten können. Nichts Zählbares dagegen holten der TSV Reuth (12./24 - 1:3 gegen Erbendorf), der TSV Eslarn (10./26 - 1:4 in Tremmersdorf) und der SC Kirchenthumbach (9./27 - 1:2 in Dießfurt). Es bleibt also oben wie unten spannend, bevor die Kreisliga Nord die letzten planmässigen Spieltage absolviert.

Nachholspiel vom Freitagabend:

Mit einem "Last-Minute-Sieg" beim Aufsteiger übernahm die SpVgg Schirmitz am Freitagabend zumindest für zwei Tage die Tabellenführung in der Kreisliga Nord. Beide Mannschaften lieferten sich über die gesamte Distanz ein sehr intensives Match, bei dem die Besucher vor dem Pausentee die ein oder andere gute Gelegenheit hüben wie drüben serviert bekamen. Als Christopher Jatzwauk nur wenig nach dem Pausentee in der Gästebox gefoult worden war, ließ sich SVK-Kapitän Michael Baumann die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:0. Danach ließ die Niemann-Elf einige Möglichkeiten liegen und verpasste dadurch, das Ergebnis vorentscheidend zu erhöhen. Die Gäste bestraften diese Nachlässigkeit, Benedikt Kormann markierte ebenfalls per Strafstoß den Gleichstand, um in der Nachspielzeit nach einem indirekten Freistoß den "Lucky Punch" zu setzen.

Tore: 1:0 Michael Baumann (52./Strafstoß), 1:1 Benedikt Kormann (75./Strafstoß), 1:2 Benedikt Kormann (90.+4) - Schiedsrichter: Georg Weber - Zuschauer: 112

Die Partien des 23. Spieltags:

Beim besten Frühlings- und Fussballwetter oblag es Christian Ferstl den ersten Treffer des Tages zu erzielen. Nachdem er von Michael Diepold freigespielt wurde, überlief Jonas Frank seinen Gegenspieler und passte im Strafraum aus halbrechter Position zur Mitte. In Gerd-Müller-Manier vollendete Ferstl trotz Gegnerdruck aus sechs Metern in die lange Ecke. Wenige Minuten später scheiterte der Eslarner Christian Ach in aussichtsreicher Position. Als Jonas Frank dann von Patrick Dittner mit einem Lupfer freigespielt wurde, gelang es ihm, den TSV-Torhüter aus halbrechter Position zu überlupfen und den Ball neben den linken Pfosten ins Gästetor zu platzieren. Kurz vor der Halbzeit nutzte Christian Windirsch einen direkten Freistoß aus 22 Metern um passgenau und sehenswert neben dem linken Pfosten zum Anschlusstreffer einzuschiessen.

In Halbzeit 2 hob Simon Seitz nach einer Balleroberung weit in der Gästehälfte den Ball über den Gegenspieler und in den Lauf von Michael Diepold, welcher den herausgeeilten Gästekeeper mit einem geschickten Heber überwinden konnte. Die Gäste hatten in Halbzeit zwei noch einzelne Abschlüsse, einer davon landete am äußeren Kreuzeck. Kurz vor dem Abpfiff eroberte Moritz Dötsch in der Gästehälfte den Ball und erhielt per Doppelpass den Ball von Patrick Dittner zurück. Dann bewies Dötsch aus 22 Metern im linken Fuss viel Gefühl und schlenzte den Ball sehenswert links neben den Pfosten. Kurz danach endete die Partie mit einem auch in dieser Höhe durchaus verdienten Heimsieg für den FC Tremmersdorf. (Quelle: Roland Lins, FCT)

Tore: 1:0 Christian Ferstl (23.), 2:0 Jonas Frank (32.), 2:1 Christian Windirsch (43.), 3:1 Michael Diepold (53.), 4:1 Moritz Dötsch (90.), Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Andreas Weismeier (TSV Pressath)

Für beide Mannschaften ging es ja in diesem Derby um einiges, dementsprechend ging es auch an Werk. Zehn Gelbe Karten und zwei Zeitstrafen zeugen von einer Partie, in der jeder Zentimeter des grünen Geläufs beackert und nichts verschenkt wurde. Am Ende behielten die Gäste verdient die Oberhand und nutzten damit ihre wohl letzte Chance, die vorderen Plätze nicht schon vorentscheidend aus den Augen zu verlieren.

Reuth legte vor, als Fabian Höcht eine Vorlage Sebastian Schieders nach nicht einmal einer Viertelstunde zum 1:0 nutzte. Der Nachbarrivale antwortete in Person von Ligatorjäger Sandro Hösl, der, assistiert von seinem Cousin Bastian Wiesent, in Spielminute 24 mit seinem 24. Saisontor den Gleichstand markierte. Zehn Minuten später diente die TSV-Tormaschine selbst als "Zuarbeiter" für Dominik Hey, der die Gäste erstmals in Führung brachte.

War die Partie vor dem Seitenwechsel noch einigermaßen ausgeglichen, übernahm Erbendorf nach Wiederbeginn deutlich die Spielführung. Nach 70 Minuten war die "Messe" dann gelesen, Bastian Wiesent stellte auf 3:1 und ließ die Eisenhut damit weiterhin auf dem "Schleudersitz" Platz nehmen. In der Nachspielzeit verpassten die Einheimischen noch die Chance, Ergebniskosmetik zu betreiben, als Jonas Zeitler einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte (90.+7).

"In Halbzeit 1 hielten sich die Spielanteile noch einigermaßen die Waage, so haben wir zwei Großchancen noch ausgelassen. Nach der Pause war Erbendorf allerdings deutlich stärker. Insgesamt gesehen war es unsere schwächste Leistung nach der Winterpause", so das Resümee von Reuths Sportlichem Leiter Hansi Stangl.

"Ein verdienter Derbysieg für uns. Wir haben teilweise sehr gefällig nach vorne gespielt. Dazu kommt eine sehr gute Torwartleistung. Unter dem Strich haben wir uns endlich einmal wieder für den Aufwand belohnen können", so TSV-Coach Roland Lang rückblickend.

Tore: 1:0 Fabian Höcht (13.), 1:1 Sandro Hösl (24.), 1:2 Dominik Hey (34.), 1:3 Bastian Wiesent (70.) - Schiedsrichter: Sebastian Völkl - Zuschauer: 200 - Platzverweise: Zeitstrafen für Fabian Mark (79./Reuth) und Lukas Rahn (90.+3/Erbendorf)

Schirmitz übernahm vom Anpfiff weg die Initiative, es ging sofort nur in eine Richtung, nämlich in die auf das Tor des ASV Haidenaab. Die Mannen von Fabian Hirmer übten sehr viel Druck aus, so war der Führungstreffer in der 35. Minute nach einem Freistoß durch Peter Schmidl auch überfällig und zu diesem Zeitpunkt hochverdient.

In der zweiten Halbzeit ein weitgehend unverändertes Bild, Schirmitz spielte weiter nach vorne, ließ aber einige gute Möglichkeiten zum Ausbau der Führung liegen. Der Gast aus Haidenaab kam dann besser in die Partie, hatte auch die ein oder andere Torchance, fand aber in SpVgg-Keeper Florian Bertelshofer seinen Meister, der glänzend parierte. Nach einem Freistoß in der Nachspielzeit entschied der gut leitende Schiedsrichter dann zurecht auf Handelfmeter für die Gäste, den Patrick Winde zum umjubelten 1:1 verwandelte.

SpVgg-Coach Fabian Hirmer war natürlich enttäuscht. "Am Freitag gegen Kohlberg hatten wir in der Nachspielzeit das Glück des Tüchtigen, gestern gegen Haidenaab leider das Pech. Jetzt müssen wir auf einen Fehltritt von Tremmersdorf oder Vorbach hoffen, um im Aufstiegsrennen noch ein Wörtchen mitzureden", so der Schirmitzer Chefanweiser am Montagmorgen.

Tore: 1:0 Peter Schmidl (35.), 1:1 Patrick Winde (90.+4/Handelfmeter) - Schiedsrichter: Marco Spörl (75.) - Zuschauer: 75

In einer Kopie der Partie in Plößberg legte der FC erneut los wie die Feuerwehr, war sofort drückend überlegen, ließ aber wiederum beste Chancen zunächst ungenutzt. So hätte der Gastgeber vor dem 1:0 durch Haroun Kahouli schon mindestens 3:0 führen müssen. Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann bis zur 70. Minute, ehe David Dobmann mit seinem Treffer eine Vorentscheidung schuf. Jonas Heindl setzte per Strafstoß den Schlußpunkt unter eine Partie, in der die Vorbacher einen verdienten, eigentlich nie gefährdeten Heimsieg verbuchen konnten.

"Persönlich bin ich nicht unzufrieden, hätte mir aber eine konsequentere Chancenverwertung und früher klare Verhältnisse gewünscht", so FC-Coach Michael Kaufmann im kurzen Resümee.

Tore: 1:0 Haroun Kahouli (35.), 2:0 David Dobmann (70.), 3:0 Jonas Heindl (81./Strafstoß) - Schiedsrichter: Jonas Hauschild - Zuschauer: 166

Zwei Mal hatte Gästespielertrainer Daniel Klempau in den ersten Minuten die Gästeführung auf dem Fuß gegen einen Gastgeber, der mit dem Gedanken noch in der Kabine schien. Einmal scheiterte er am Pfosten, einmal verhinderte FC-Keeper Sebastian Käs einen frühen Rückstand. Das Glück war dem Gastgeber hier hold, der, aufgeschreckt durch die beiden Großchancen des SC, wachgerüttelt wurde und fortan besser in die Partie fand. Als sich Raphael Hösl dann über rechts durchgetankt hatte und plötzlich alleine vor dem Gästetor stand, wurde er durch ein Foul gestoppt. Den fälligen Strafstoß nutzte Ersin Tiryaki zum 1:0 (11.). Dieses Ergebnis hielt bis in die Schlußphase des ersten Abschnitts, ehe Fabian Lober per abgefälschtem Schuss aus kurzer Distanz den Gleichstand herstellen durfte.

Nach dem Seitenwechsel übernahm der FC immer mehr die Spielführung, gewann im Mittelfeld die Oberhand, die große Chance auf eine Führung besaßen allerdings die Gäste, die erneut in Person von Spielertrainer Daniel Klempau nach einem schnell vorgetragenen Konter zwei Mal die Möglichkeit auf ein 2:1 hatten, doch erneut blieb FC-Goalie Käs - und das gleich zwei Mal - Sieger im Duell 1 gegen 1. Dießfurt blieb danach am Drücker, erarbeitete sich immer mehr Möglichkeiten, spielte seine Angriff aber häufig überhastet nicht sauber zu Ende. Die größte Chance vergab wohl Simon Schmid, der, nachdem er gleich mehrere Gästespieler düpiert hatte, an "Dumba"-Keeper Sebastian Wöhrl scheiterte. Dieser leistete sich in der Schlussminute dann allerdings den entscheidenden und für die Gäste schmerzhaften Fauxpas: Als Wöhrl einen Fernschuss nicht festhalten konnte, war Thorsten Schraml zur Stelle und schob eiskalt zum 2:1-Endstand ein.

"Ein zugegeben am Ende glücklicher Sieg, den sich meine Mannschaft aber durch ihre tolle Moral und ihre Einstellung unter dem Strich verdient hatte", so FC-Coach Wolfgang Stier am Sonntagabend.

Tore: 1:0 Ersin Tiryaki (11./Strafstoß), 1:1 Fabian Lober (38.), 2:1 Thorsten Schraml (90.) - Schiedsrichter: Michael Ugur - Zuschauer: 100

Ein Abwehrfehler hüben, ein Abwehrfehler drüben führten zu zwei frühen Treffern, nach einer Viertelstunde stand es also 1:1. In Folge kam Kohlberg besser zurecht und als Fabian Bredow im Zweikampf das Leder behaupten konnte und auf Michael Baumann durchsteckte, lochte der zum 1:2 für die Gäste ein. Dieser knappe Vorsprung für die Elf von Rene Niemann sollte bis in die Schlußphase hinein Bestand haben, ehe Kohlberg den spielentscheidenden Konter setzte: Fabian Wudy überwand DJK-Goalie Daniel Hecht per Lupfer und sorgte für den vierten Auswärtsdreier seiner Farben. Die DJK Weiden dagegen wartet weiter auf den ersten Dreier im Kalenderjahr 2023.

"Nach der bitteren Niederlage vom Freitag wollte die Mannschaft unbedingt den Sieg. Nach dem unglücklichen Gegentor zu Beginn haben wir Moral gezeigt und am Ende einen souveränen und verdienten Auswärtssieg gelandet. Lob an die gesamte Truppe für den engagierten und starken Auftritt. Ein großes Dankeschön gilt dabei auch unseren Fans, das Spiel in Weiden hat sich mal wieder wie ein Heimspiel angefühlt", so SVK-Kapitän Michael Baumann in einem kurzen Statement zum gestrigen Auswärtsdreier des Aufsteigers.

Tore: 1:0 Michael Zahn (6.), 1:1 Christopher Jatzwauk (13.), 1:2 Michael Baumann (36.), 1:3 Fabian Wudy (86.) - Schiedsrichter: Markus Neumeyer - Zuschauer: 80

Ein weiteres Mal bereiteten die abgestiegenen Gäste einem Favoriten große Probleme, standen sie doch in Kulmain bis in die Nachspielzeit hinein vor einem Punktgewinn. Maximilian Kuhbandner hatte den SVK nach etwas mehr als einer halben Stunde in Front gebracht, Michael Sonnberger glich in Spielminute 75 per Foulelfmeter aus. Als alles schon auf ein überraschendes 1:1 hindeutete, verhängte der Unparteiische in der Nachspielzeit einen aus Plößberger Sicht umstrittenen Handelfmeter, den Florian Greger schließlich zum Siegtreffer in quasi letzter Sekunde nutzte. Damit hielt die Zekic-Elf ihre Chancen auf einen der Aufstiegsplätze aufrecht, auch wenn die Konkurrenz bei vier Punkten Vorsprung drei Spieltage vor Schluß noch patzen müsste. Selbst hat man keine Möglichkeit mehr, einzuwirken, man ist also auf fremde Hilfe angewiesen.

Tore: 1:0 Maximilian Kuhbandner (36.), 1:1 Michael Sonnberger (70./Strafstoß), 2:1 Florian Greger (90.+4/Handelfmeter) - Schiedsrichter: Noah Parusel - Zuschauer: 121 - Platzverweise: Gelb-Rot für Philipp Böckl (90.+3) und Fabian Klinnert (90.+5/beide Plößberg)

Aufrufe: 024.4.2023, 11:15 Uhr
Werner SchaupertAutor