2024-05-29T06:38:12.186Z

Interview
1860-Profi Leandro Morgalla im Trikot der deutschen U18-Nationalmannschaft.
1860-Profi Leandro Morgalla im Trikot der deutschen U18-Nationalmannschaft. – Foto: Imago / Hansjürgen Britsch

EM-Teilnahme 2024? Morgalla: „Träumen darf man immer...“

TSV 1860: Interview mit Jungstar Leandro Morgalla, Teil II

Leandro Morgalla (18) ist einer der Lichtblicke in einer düsteren Löwen-Saison. In Teil II unseres Interviews spricht er über seinen Vertrag, Ziele und Träume.

Sie fahren mit Marius Wörl auch zur U19-Nationalmannschaft. Welche Rolle spielt die Zeit dort für Ihre Entwicklung?

Morgalla: Eine unheimlich wichtige, das habe ich durch unsere Spiele in der EM-Quali gemerkt. Die Gegner sind zwar gleich alt. Aber bei den Italienern, gegen die wir neulich gespielt haben, waren welche dabei, die schon in der Serie A spielen. Das ist ein viel höheres Niveau. Und dieser internationale Vergleich ist mir sehr wichtig.

Was lernt man denn in solchen Lehrgängen, die jeweils nur wenige Tage dauern?

Morgalla: Vor allem, wie man auf den Punkt seine Leistung abruft, wenn es drauf ankommt. Du kommst beim DFB an und musst direkt performen. Es kommt drauf an, dass das Team innerhalb von wenigen Stunden harmoniert, ohne viel Vorbereitung.

"Früher, als ich in der U 19-Bayernliga gespielt habe, gab es DFB-Kollegen, die gesagt haben: ,Komm zu uns in die Bundesliga!’ Aber mittlerweile habe ich 40 Partien als Profi absolviert. Das haben die anderen Spieler nicht vorzuweisen. Da bringt es ihnen nichts, dass sie zwar bei größeren Vereinen unter Vertrag stehen, da aber nicht spielen."

1860-Jungstar und U19-Nationalspieler Leandro Morgalla.

Wie oft hören Sie von den DFB-Kollegen, dass man woanders höher als 3. Liga spielen könnte?

Morgalla: Früher, als ich in der U 19-Bayernliga gespielt habe, gab es schon Kollegen, die gesagt haben: .Komm zu uns in die Bundesliga!’ Aber mittlerweile habe ich 40 Partien als Profi absolviert. Das haben die anderen Spieler nicht vorzuweisen. Da bringt es ihnen nichts, dass sie zwar bei größeren Vereinen unter Vertrag stehen, da aber nicht spielen. Die 3. Liga ist für mich viel förderlicher, weil es meinem Alter das Motto gibt: Du musst spielen, spielen, spielen. Nur so kann ich mich weiterentwickeln.

Reden Sie mit Ihrem Spezl Marius Wörl auch über Zukunftsthemen? Empfehlen Sie ihm, Ihren Weg zu gehen und langfristig bei 1860 zu verlängern?

Morgalla: Natürlich sprechen wir auch über solche Themen.

Was sagt Ihr Gefühl? Wie wird er sich entscheiden?

Morgalla: Das weiß ich nicht. Aber egal, wie er sich entscheidet – wir werden auf jeden Fall Freunde bleiben.

Und wie planen Sie Ihre Zukunft? Unabhängig von der Vertragslaufzeit: Geben Sie den Löwen ein weiteres Jahr, um gemeinsam aufzusteigen?

Morgalla: Damit beschäftige ich mich aktuell sehr wenig. Wir haben jetzt noch sechs Spiele, die wir erfolgreich miteinander bestreiten wollen – was danach passiert, wird man sehen. Ich mach’ mir darüber keinen großen Kopf.

TSV 1860: Morgalla macht nebenbei Ausbildung zum Bürokaufmann

Angenommen, Sie erwägen zu bleiben – dann wahrscheinlich nur mit der Perspektive Aufstieg . . .

Morgalla: Das ist noch viel zu weit weg. Wir haben wie gesagt noch sechs Spieltage in 2022/2023. Über die neue Saison sprechen wir, wenn es soweit ist.

1860-Jungstar Leandro Morgalla beim Interview im Pressestüberl der Löwen.
1860-Jungstar Leandro Morgalla beim Interview im Pressestüberl der Löwen. – Foto: Stefan Matzke / Sampics

Was hat denn dem Team 22/23 aus Ihrer Sicht zum Aufstieg gefehlt?

Morgalla: Unser Kader ist top, über den braucht sich keiner zu beklagen. Am Ende geht’s um Themen wie Konstanz. Das liegt nicht an einzelnen Spielern. Das ist ein Mannschaftsding – wenn du Konstanz reinbringst, wirst du ziemlich sicher auch aufsteigen.

Nebenbei machen Sie eine Ausbildung zum Bürokaufmann – in der Pressestelle des Vereins. Passend dazu die Abschlussfrage: Was hielten Sie von der imaginären Schlagzeile im Sommer 2024: ,Flick beruft EM-Kader: Löwen-Wunderkind Morgalla dabei’?

Morgalla: (lacht) Irgendwann mal fürs A-Nationalteam aufzulaufen, ist natürlich einer meiner größten Träume. Mal schauen, ob ich das mal schaffe. Träumen darf man immer. Aber so was zu lesen – das wäre natürlich der Wahnsinn, da wäre ich richtig stolz!

Interview: Uli Kellner und Jacob Alschner

Aufrufe: 021.4.2023, 09:30 Uhr
Uli KellnerAutor