2024-04-30T13:48:59.170Z

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Ali Attieh (li.) und Michael Kammermeier führten den FC Eintracht Landshut 2021 ungeschlagen in die Bezirksliga
Ali Attieh (li.) und Michael Kammermeier führten den FC Eintracht Landshut 2021 ungeschlagen in die Bezirksliga – Foto: Alina Omerovic

Eintracht Landshut: Ära Attieh / Kammermeier beendet

Der Bezirksliga-Absteiger und das Spielertrainer-Duo gehen ab sofort getrennte Wege

Für den FC Eintracht Landshut kommt es in diesen Tagen knüppeldick: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga steht der Klub vom Auerweg nun auch ohne Übungsleiter da. Spielercoach Ali Attieh, Co-Spielertrainer Michael Kammermeier und der Verein gehen nach der 1:3-Relegationspleite gegen den TSV Abensberg getrennte Wege. Vor allem Attieh war bei der Eintracht eine echte Institution. In der achtjährigen Amtszeit des ehemaligen Bayernligakickers feierte der Verein herausragende Erfolge: Neben dem Aufstieg in die Bezirksliga im Sommer 2021, wurde die Eintracht in dieser Zeit auch Pokalsieger im Fußballkreis West und im Jahr zuvor zunächst Niederbayerischer Hallenmeister und ein paar Wochen später Bayerischer Vizemeister.

"Im Winter hockten wir mit Vorstand Edo Omerovic zusammen und uns war klar, dass es aufgrund vieler Punkte sehr schwierig wird und negativ laufen kann. Wir haben damals auch über ein mögliches Abstiegsszenario gesprochen. Trotzdem war es der Wunsch des Vereins, noch ein weiteres, gemeinsames Jahr zu bestreiten. Mein Co-Trainer Michi und ich haben aufgrund diverser Freundschaften und der Verbundenheit - speziell zu Edo und der Mannschaft - letztlich zugesagt. Schon lange vor dem Abstieg wurden die kritischen Stimmen um uns herum aber immer lauter. Ich möchte allerdings betonen, weder von Edo noch von der Mannschaft. Deshalb haben wir das Gespräch mit dem Präsident gesucht und sind schweren Herzens gemeinsam zu dem Entschluss gekommen, dass es für alle Beteiligten besser ist, einen Schlussstrich zu ziehen. Wir sind dankbar für eine herausragende Zeit, in der wir tolle Erfolge feiern durften. Ich konnte mich als Trainer weiterentwickeln, habe meinen Trainerschein gemacht, durfte eine Mannschaft vollverantwortlich aufbauen und habe viele Bereiche im Verein kennengelernt, auf die ein Trainer nicht wirklich Einblicke haben sollte", lässt Ali Attieh verlauten.

Auch der Ex-Schierlinger Michael Kammermeier war maßgeblich am Eintracht-Aufschwung beteiligt und verabschiedet sich ebenfalls mit viel Wehmut: "Nach einer langen und erfolgreichen Zeit beim FC Eintracht Landshut geht diese leider nun zu Ende. Ich persönlich hätte gerne mit meinem Trainerkollegen und engen Freund Ali Attieh den direkten Wiederaufstieg in Angriff genommen. Allerdings wurde im Umfeld der Eintracht die Unruhe um unsere Personen leider immer größer. Über die Art und Weise lässt sich dementsprechend streiten. Ich bedanke mich beim Verein für das langjährige Vertrauen und wünsche der Eintracht sportlich alles Gute. Umso offener und motivierter bin ich nun für eine neue Herausforderung."



Ali Attieh wird nun wohl eine fußballerische Auszeit einlegen
Ali Attieh wird nun wohl eine fußballerische Auszeit einlegen – Foto: Alfred Brumbauer


Eintracht-Boss Edo Osmerovic bedauert das Ende seiner beiden Übungsleiter: "Ali und Michi haben bei uns über viele Jahre überragende Arbeit geleistet. Wir sind ein kleiner Verein mit lediglich 270 Mitgliedern, für den die Bezirksliga-Fußball eine große Herausforderung ist. Durch die grandiosen Erfolge der letzten Jahre wurden wir sehr verwöhnt, aber mir war klar, dass es auch mal wieder in die andere Richtung gehen wird. Der Abstieg ist ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Dass jetzt mit beiden Trainern Schluss ist, schmerzt mich sehr. Ali und Michi werden bei uns immer gerne gesehen sein, denn wir haben beiden enorm viel zu verdanken. Wir wünschen ihnen für ihre sportliche und private Zukunft alles erdenklich Gute."


Der Verein wird sich in Kürze dazu äußern, wie die vakante Trainer-Position besetzt werden wird. Ali Attieh wird wohl eine Pause einlegen: "Ich bin mit Leib und Seele Coach und möchte auch künftig gerne wieder eine ambitionierte Mannschaft trainieren. Zum jetzigen Zeitpunkt aber noch etwas zu bekommen, ist vermutlich mehr als schwierig. Für mich beginnt nun wohl also eine ungewohnt ruhige Sommerzeit, die ich mit meinen beiden Töchtern und meiner Frau genießen werde. Über kurz oder lang möchte ich aber gerne wieder etwas machen."

Aufrufe: 09.6.2023, 09:50 Uhr
Thomas SeidlAutor