2024-05-02T16:12:49.858Z

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Obwohl der SSV Anhausen aus den letzten zwei Spielen vier Punkte geholt hat, trennen sich die Wege des Vereins und Trainer Benedikt Schmid.
Obwohl der SSV Anhausen aus den letzten zwei Spielen vier Punkte geholt hat, trennen sich die Wege des Vereins und Trainer Benedikt Schmid. – Foto: Andreas Lode

Eine Trennung, die in Anhausen weh tut

Der Kreisligist und Trainer Benedikt Schmid beenden die Zusammenarbeit +++ Ex-Profi Sören Dreßler spielt den Feuerwehrmann

Trennungen tun meistens weh. „Es ist das Unangenehmste, was es geben kann.“ So bezeichnet Günter Frank die Aufgabe, Spielertrainer Benedikt Schmid die Entscheidung der Abteilungsleitung des Kreisligisten SSV Anhausen mitzuteilen, dass man künftig getrennte Wege gehen wird.

„Ich war einer seiner allergrößten Fans“, outet sich Frank, „ich bin sehr dankbar für seine Arbeit und seinen Einsatz für den SSV.“ Fünfeinhalb Jahre hatte Schmid im Anhauser Tal die Kommandos gegeben, zählte bis zu seiner Verletzung vor rund einem Jahr zu den Stützen auf dem Spielfeld. Trotzdem war es keine Trennung im beiderseitigen Einvernehmen. „Wir haben uns auseinandergelebt“, räumt Frank ein, dass zuletzt die Meinungen grundsätzlich auseinander gingen.

Erstes Rücktrittsangebot hat Anhausen nicht angenommen

Nach dem man vereinbart hatte, sofort offen miteinander zu reden, wenn es irgendwelche Probleme gäbe, hatte es schon vor ein paar Wochen ein Gespräch gegeben, in dem Schmid seinen Rücktritt angeboten hatte. Das wurde abgelehnt. Deshalb kam die Initiative des Vereins für Benedikt Schmid nun überraschend. „Bei diesem ersten Gespräch wurde mir eigentlich gesagt, dass man sich die Entwicklungen auf jeden Fall bis zur Winterpause anschauen würde, deswegen habe ich mich schon gewundert, dass die Vereinsführung jetzt so entschieden hat“, sagt der 31-Jährige. Zudem hätten die Verantwortlichen des SSV nicht die sportliche Situation als Grund für die Trennung genannt.

„Die letzten Tage waren sehr turbulent, weiter will ich darauf nicht eingehen“, betont Schmid. Am Dienstag hat er sich von der Mannschaft verabschiedet. „Das war sehr emotional und ich kann sagen, dass ich die Mannschaft ins Herz geschlossen habe, trotz der Tabellensituation war das Team bis zum Schluss hinter mir gestanden“. Mit elf Zählern bildet der SSV Anhausen zusammen mit Schwaben Augsburg II das Schlusslicht der Liga.

Seine Zukunft als Spieler beim SSV Anhausen ist für Benedikt Schmid ungewiss. „Ich habe meine nächsten Jahre eigentlich schon beim SSV gesehen, aber so wie das jetzt gelaufen ist, bin ich schon sehr am überlegen, ob das noch zukunftsfähig ist.“

Benedikt Schmid sieht einen längeren Prozess

„Es ist ein längerer Prozess. An dessen Ende hat es sich ergeben, dass wir getrennte Wege gehen. Wir waren der Meinung, dass wir versuchen müssen, die Weichen umzustellen. Als wir ihm mitgeteilt haben, dass wir sportlich nicht zufrieden sind, hat er seine Konsequenzen gezogen“, sagt Frank.

In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause soll nun interimsmäßig Sören Dreßler die Kommandos geben. Der 46-jährige Ex-Profi, der nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn beim FC Augsburg vor rund zehn Jahren beim SSV Anhausen seine Trainerkarriere begonnen hat und dann beim Kissinger SC und Schwaben Augsburg erfolgreich war, übernahm bereits in dieser Woche das Training.

Sören Dreßler, der mit dem FCA in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, ist fest in Diedorf verwurzelt, sitzt sogar im Marktgemeinderat. Sein Sohn Julian kickt beim Kreisklassisten TSV Diedorf. Er selbst ist noch immer in der AH des SSV Anhausen aktiv. Mit den Mannschaftskameraden war er zuletzt beim Spiel des SSV gegen den TSV Zusmarshausen als Zuschauer zugange. „Er will leider nur diese zwei Spiele aushelfen“, erklärt Günter Frank, dass man über die Winterpause hinweg nach einer neuen Konstellation suchen werde. Bis dahin hofft Frank: „Zwei Spiele, sechs Punkte. Das wäre wunderschön.“

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Aufrufe: 011.11.2022, 09:12 Uhr
Augsburger Landbote / Müller, ReiserAutor