2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Das 1:0, das doch keines war: Der Kopfball von Jannik Kern (rotes Trikot, rechts) wird zurückgepfiffen. Moritz Breier und Nick Schmidt beobachten.	Foto: Mario Luge
Das 1:0, das doch keines war: Der Kopfball von Jannik Kern (rotes Trikot, rechts) wird zurückgepfiffen. Moritz Breier und Nick Schmidt beobachten. Foto: Mario Luge

Ein Sieg des Willens

Tobias Brodhäcker köpft kurz vor Schluss zum 1:0 der SG Hüffelsheim gegen SV Hinterweidenthal +++ Kern: "War eine schwere Geburt"

HÜFFELSHEIM. Manchmal wird Fußball zur Glaubensfrage. Gerade dann, wenn es auf dem Platz spielerisch nicht so überzeugend läuft, wenn ein Duell bis zum Abpfiff auf des Messers Schneide steht. So etwa beim jüngsten Landesliga-Duell „Am Palmenstein“, wo die Hüffelsheimer Fußballer bis zum Abpfiff an ihre Chance glaubten und gegen den SV Hinterweidenthal mit dem Siegtreffer kurz vor Schluss belohnt wurden.

Tobias Brodhäcker belohnte die Seinen in der 89. Minute. „Es gab schon schwierigere Tore, aber ich bin auch kein wirklicher Kopfballspezialist“, gab der 27-Jährige zu, nachdem er im richtigen Moment den Schädel hingehalten hatte. „Ich hatte fast schon zu viel Zeit vor dem Tor“, schmunzelte er – wohlwissend, dass „es in der Schlussphase gegen einen unangenehmen Gegner einfach eine Sache des unbedingten Willens war“. Dem Treffer vorausgegangen war eine Energieleistung von Moritz Breier, der den Ball nach vorne trieb, auf die rechte Seite zum eingewechselten Philip Klein passte, der wiederum haargenau in den Sechszehner flankte.

– Foto: Mario Luge

Der dritte Dreier im dritten Heimspiel war hart erarbeitet, aber auch verdient. Auf dem seifigen Untergrund war technisch versiertes Fußballspiel nicht möglich, aber auch gar nicht gefragt. „Es war sicher eines unserer schwächeren Spiele“, gab Co-Spielertrainer Jannik Kern zu. Aber: „Es gab Zeiten, da hätten wir ein solches Duell auch noch verloren.“ Und zum Spiel gehören auch immer zwei Mannschaften. Kern: „Es war eine schwere Geburt. Vom Gegner kam fußballerisch nichts.“

– Foto: Mario Luge

Gäste stehen tief, machen Fußballspielen schwer

In der Tat: Die angereisten Aufsteiger aus der Pfalz waren zeitweise mit 5-4-1-System eher darauf bedacht gewesen, Fußball zu verhindern, dabei aber in Ansätzen immer gefährlich zu bleiben. Sie prüften SGH-Keeper Jan-Niklas König allerdings nur einmal richtig (Daniel Tretter, 14.). Ansonsten hatten meistens die Hüffelsheimer den Ball – vor allem in der zweiten Halbzeit. Allerdings blieben gute Möglichkeiten Mangelware. Aber es gab sie: Bereits in der vierten Minute hatte Schiedsrichter Lukas Graf Kerns Führungstor zurückgepfiffen. Außerdem scheiterten Cedric Lind (30., Abschluss aus kurzer Distanz) und Brodhäcker (83., Seitfallzieher) aussichtsreich. Die beste Chance hatte indes Klein, der im Eins-gegen-Eins an SVH-Keeper Jonas Jung nicht vorbeikam (86.).

Die dramatische Schlussphase wurde mit der Gelb-roten Karte gegen Hinterweidenthals Daniel Tretter eingeläutet (88.), und nur eine Minute war dann eben Brodhäcker zur Stelle. „Wir haben es als Team mehr gewollt, fast nur noch auf ein Tor gespielt.“ Eine Glaubensfrage eben.

SG Hüffelsheim: König – Scheick, Breier, Schmidt (57. Worf), Brodhäcker – Balzer, Warkus (74. Mathern), Lind, Leonhard (62. Staub), Asani (62. Klein) – Kern.



Aufrufe: 02.10.2022, 08:00 Uhr
Mario LugeAutor