2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht

Effizienz zahlt sich aus

Nachdem die Chemiker letztes Wochenende im Thüringenpokal gegen den Regionalligisten Meuselwitz seine Grenzen aufgezeigt bekamen, erwartete man diesmal wieder einen Gegner auf Augenhöhe.

Zu Gast war der Thüringenliga-Absteiger TSV Gera Westvororte, der bisher aus acht Spielen nur neun Punkte verbuchen konnte.

BERICHT der BSG Chemie Kahla

Die Mannschaft um Thomas Hurt und Thomas Kellner steckt etwas im Formtief. Man konnte aus den letzten 5 Spielen nur eines für sich entscheiden. Auch wenn man das Ergebnis der letzten Woche nicht überbewerten sollte, blieb abzuwarten, wie die junge Mannschaft damit umgehen würde.

Schon in der Erwärmung mahnte Coach Hurt an, dass die Galligkeit und Gier noch nicht bei allen entfacht war. So sahen dann die ersten 25 Minuten auch aus. Kahla war weder in der Defensive noch in der Offensive existent. Mitte der ersten Halbzeit leistete sich die Abwehr der Chemiker einen haarsträubenden Fehler im Aufbauspiel und spielte dem Gast den Ball genau in den Fuß. Gera lief allein ohne Gegnerdruck auf Weidner zu und konnte sich eigentlich aussuchen, wo der Ball einschlagen sollte. Doch Weidner bewahrte sein Team vor einem Rückstand. Es gab noch 2-3 weitere Aktionen, die zur Gästeführung hätten führen können, wenn nicht sogar müssen. Kahla lief den Gegner dann höher an und an merkte, dass Gera bei Druck im Aufbauspiel seine Probleme bekommt. Doch heute lief das Spiel eben mal andersherum. In den letzten Wochen waren es meist die Chemiker, die sich trotz Chancenübergewicht nicht belohnen konnten. In der 36. Minute dann die erste Halbchance der Kahlaer. Gera konnte einen Ball nicht richtig klären und den Abpraller verwandelte Gleu mit einem platzierten linken Schuss im Eck. Eine richtige Torchance war das eigentlich nicht, doch Gleu holte den maximalen Ertrag aus dieser Halbchance heraus. Wenig später spielten die Chemiker einen guten Konter über die rechte Seite. Die Gäste hatten auch hier erneut etwas Pech, dass der Ball letzten Endes bei Jahn landete, der eiskalt zum 2:0 traf. Dennoch war das ein super Angriff, der mit einem Tor belohnt wurde. Somit ging es mit der 2:0 Führung im Rücken in die Halbzeitpause. 1,5 Chancen, zwei Tore, dass nennt man effektiv. Trainer Hurt wusste aber ganz genau, wie gefährlich ein 2:0 zur Halbzeit sein kann und warnte ausdrücklich davor, die ersten 10-15 Minuten nicht wie in Halbzeit eins zu verschlafen.

Seine Mannschaft nahm sich die Worte zu Herzen und war nun griffiger in den Zweikämpfen. Mit der ersten Chance in Halbzeit zwei stellten die Chemiker auf 3:0. Vorrausgegangen war eine schöne Kombination mit anschließendem Solo durch Tänzer. Dieser bediente Jahn über die Außen, der eine gute Hereingabe auf Frank spielte. Frank erzielte sehenswert per Hacke dann seinen ersten Saisontreffer. Doch es waren noch 40 Minuten zu spielen. In der 64. Minute kam Gera zum Anschlusstreffer. Durch einen Abstimmungsfehler zwischen Lembke und Kacar konnte Mouctar Diallo einen tief gespielten Ball in das Kahlaer Gehäuse befördern. Nur 6 Minuten später hatte die BSG einen harmlosen Freistoß in der gegnerischen Hälfte. Dieser wurde zum Boomerang und der Konter der Geraer rollte. Während Weidner den ersten Schuss noch klären konnte, gelang Etzoldt dies nicht und auf einmal stand es nur noch 3:2. Das Momentum lag nun eigentlich bei den Gästen, doch im direkten Gegenzug stellten die Chemiker auf 4:2. Niklas Jahn zog aus 16 Metern ab und es schlug erneut im Geraer Gehäuse ein. Keeper Thrum war auch hier machtlos, da der Ball unglücklich abgefälscht wurde. Mit dem 4:2 waren die Geraer gebrochen und leisteten nun keine Gegenwehr mehr. So konnte Jahn seinen dritten Treffer des Tages erzielen und Frank schnürte den Doppelpack. Die letzte Aktion sollte aber den Gästen gehören. Kacar versuchte eine verunglückte Ecke von den Geraern zu klären – leider ins eigene Tor. Das war der Schlusspunkt in einem torreichen Spiel. Am Ende geht der Sieg der Chemiker in Ordnung, da man es heute erstmalig geschafft hat, seine Torchancen direkt auch zu nutzen. Heute waren es die Chemiker, die einfach abgeklärter gespielt haben. Zur Kehrseite der Medaille gehört aber auch, dass man die erst 25 Minuten komplett verschlafen hat und man sich über einen 2 Tore Rückstand nicht beschweren hätte dürfen. Kahla gewinnt ihr 4. Spiel daheim und stellt somit den Anschluss an die obere Tabellenhälfte wieder her. Für Gera hingegen geht die Talfahrt weiter.

Nächste Woche ist die BSG beim FC Thüringen Jena zu Gast und freut sich darauf, alte Weggefährten wiederzusehen. Bis dahin allen eine schöne Woche.

Aufrufe: 024.10.2023, 08:30 Uhr
Paul EtzoldtAutor