2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
"Schiedlich-friedlich" 1:1 trennten sich die gastgebende Steinwaldelf (dunkles Trikot) und der TSV Reuth im Nachbarderby zur Erbendorfer Kirwa.
"Schiedlich-friedlich" 1:1 trennten sich die gastgebende Steinwaldelf (dunkles Trikot) und der TSV Reuth im Nachbarderby zur Erbendorfer Kirwa. – Foto: Dagmar Nachtigall

Die "Oberen" lassen gegen die "Unteren" nichts anbrennen

Das Spitzentrio der Kreisliga Nord löst die Aufgabe gegen einen abstiegsgefährdeten Gegner erfolgreich.

Erwartungsgemäß haben sich die drei das Klassement der Kreisliga Nord anführenden Teams am 10. Spieltag gegen die "Underdogs" aus der Abstiegszone keine Blöße gegeben. Spitzenreiter FC Vorbach (1./22 - 5:0 in Mantel), als auch die SpVgg Schirmitz (2./22 - knappes 3:2 in Haidenaab) und schließlich der SV Kulmain (3./20 - 6:1 in Plößberg) haben ihren aktuellen Tabellenplatz verteidigt und bleiben das "Dreigestirn" auf dem "Stockerl".

Unentschieden 1:1 endete das mit Spannung erwartete Steinwaldderby zwischen dem TSV Erbendorf (4./18) und dem TSV Reuth (9./12). Vor fast 400 Zuschauern konnte der Neuling dem favorisierten Gastgeber einen für den Klassenerhalt wichtigen Zähler abringen und damit den Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte vergrößern.

Der Gastgeber startete erfolgversprechend in diese Partie und hatte in der Anfangsphase gleich sehr gute Einschussmöglichkeiten, die jedoch allesamt durch den guten Gästekeeper Nikolas Wiesnet entschärft wurden. Die Strafe für die vergebenen Chancen folgte in der 24. Minute, als die Gäste durch ihren Routinier Christian Ferstl per allerdings diskussionsfähigem Foulelfmeter mit 1:0 in Führung gingen. Eslarn antwortete, konnte bis zur Halbzeit aber die Führung des FC nicht mehr egalisieren.

Nach Wiederbeginn hatte sich die Grenzlandelf viel vorgenommen, die Hoffnungen, noch die Wende zu schaffen, zerplatzten aber schon frühzeitig wie eine Seifenblase. Mit einem Doppelschlag kurz nach der Halbzeit durch Michael und Fabian Diepold sorgten die Gäste für eine frühe Vorentscheidung. Die Häuber-Elf blieb bemüht, das Ergebnis zu korrigieren, doch zu mehr als dem Anschlußtreffer zum 1:3 reichte es nicht mehr, die drei zu vergebenden Punkte nahm die einfach glücklicher agierende Mannschaft aus Tremmersdorf mit nach Hause.

"Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und haben uns zwei, drei tolle Einschußchancen erspielt. Leider fehlt uns aktuell einfach das Glück im Abschluß. Durch einen Elfmeter gerieten wir schließlich in Rückstand. Ein Doppelschlag hat uns kurz nach der Pause dann den Knockout versetzt. Wir haben danach alles versucht, mehr als der Ehrentreffer ist uns allerdings nicht mehr gelungen", so TSV-Coach Bernd Häuber am Montagmorgen.

Tore: 0:1 Christian Ferstl (24./Strafstoß), 0:2 Michael Diepold (48.), 0:3 Fabian Diepold (50.), 1:3 Matej Dobias (61.) – Schiedsrichter: Christian Weig – Zuschauer: 100

Vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse kam die Steinwaldelf im Kirchweih-Schlager nach drei Siegen in Folge gegen den Nachbarn TSV Reuth nur einem unbefriedigenden Unentschieden. Allerdings hatte das sich insgesamt auf einem durchschnittlichen Niveau bewegende Derby letztlich auch keinen Sieger verdient. Die Anfangsphase gehörte deutlich der Elf von Roland Lang, die Gäste wurden phasenweise bis in ihre Hälfte zurückgedrängt, ohne dass Zählbares für den TSV heraussprang. Nach und nach ließ der Elan der ersten Minuten bei den Platzherren nach, der Gast aus Reuth wurde mutiger und bekam immer mehr Zugriff zu Spiel und Gegner. Der erstmals das Erbendorfer Trikot tragende Michael Heisig verhinderte mit einer Glanzparade dann einen Einschlag, als er einen Volleyschuß von Christoph Kastner gerade noch um den Pfosten lenken konnte. Dann zappelte das Runde doch im Netz der Einheimischen: Jonas Zeitler nahm einen Freistoß-Abpraller direkt und ließ dem frisch verpflichteten TSV-Keeper kurz vor dem Pausentee keine Chance.

Nach dem Wechsel änderte sich das Bild kaum, die Fans hüben wie drüben bekamen ein nur phasenweise abwechslungsreiches Match zu sehen mit nur wenigen "Aufregern" vor beiden Toren. So musste für die Heimelf eine Standardsituation herhalten, um den Ausgleich zu markieren. Michael Martetschläger verwandelte einen direkten Freistoß aus gut 20 Metern nach einer Stunde zum 1:1. Kurze Zeit später noch ein Schreckmoment für die Platzherren, als ein Reuther Freistoß an die Querstange prallte. Danach tat sich nicht mehr viel, am Ende stand ein 1:1 auf der Anzeigetafel, mit dem die Gäste wohl mehr leben konnten, als die Steinwaldelf.

TSV-Coach Roland Lang zeigte sich von dem, was seine Mannen geboten hatten, wenig begeistert. "Ein weiteres schwaches Heimspiel heute. Für ein Derby boten wir zu wenig Einsatz und auch zu wenig spielerische Elemente. Da fängst du gut an, um nach 20 Minuten komplett den Faden zu verlieren. Es ist leider so, dass es bei uns entweder starke oder schwache Heimspiele gibt, eine normale Leistung ist scheinbar nicht möglich!"

Tore: 0:1 Jonas Zeitler (43.), 1:1 Michael Martetschläger (60.) – Schiedsrichter: Klaus Seidl – Zuschauer: 400

"Unnötig wie ein Kropf" war die Heimniederlage des ASV gegen die Spitzenmannschaft aus Schirmitz. Diesem gelang ein Blitzstart, denn er erzielte bereits mit dem ersten Angriff den Führungstreffer, als Florian Krapf mit einem Schuss im langen Eck einlochte. Die Schinner-Elf blieb unbeeindruckt und schlug nur wenig später zurück - Tolga Kargi bugsierte die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen (8.). Als SpVgg-Spielertrainer Turan Bafra bei einem Zweikampf in der ASV-Box zu Fall kam, verwandelte Gästetorjäger Benedikt Kormann den fälligen Strafstoß sicher zum 1:2 (27.). Doch Haidenaab hielt erneut dagegen und schaffte noch vor dem Pausenpfiff den Gleichstand. Ramiz Toqan bereitete für Lukas Dötterl vor, der kaltschnäuzig zum 2:2 einnetzte (33.).

Überraschend übernahm nach dem Wechsel der ASV das Zepter, konnte aber gute Chancen nicht nutzen. Anders die Gäste, erneut Florian Krapf brachte den Ex-Bezirksligisten wieder in Führung (59.). In der letzten halben Stunde agierte der ASV weiter überlegen, der Ausgleich, der ohne Zweifel verdient gewesen wäre, wollte aber nicht mehr fallen.

"Ein mehr als glücklicher Sieg für uns, mein Kollege Klaus Schinner, mit dem ich mich sehr gut verstehe, hat mir fast leid getan, auch wenn ich natürlich froh bin, dass wir den Dreier mitgenommen haben. Mit einer großen Anzahl an Ausfällen angetreten - unter anderem habe ich fünf Mann aus der Reserve aufgeboten - sind wir nach Haidenaab gefahren, wo erneut unser Torwart einer der Garanten war, dass wir das dickere Ende für uns behielten. Am Schluß gewinnst du solch ein Spiel, wenn du oben stehst, wenn du unten stehst, fehlt dir halt immer wieder das Glück", so der Schirmitzer Coach "Bobby" Bafra im Rückblick.

Tore: 0:1 Florian Krapf (1.), 1:1 Tolga Kargi (8.), 1:2 Benedikt Kormann (27./Strafstoß), 2:2 Lukas Dötterl (33.), 2:3 Florian Krapf (59.) – Schiedsrichter: Sven Peetz – Zuschauer: 100

Einen standesgemässen Sieg fuhr Ligaprimus FC Vorbach beim Schlusslicht in Mantel ein. Vom Anpfiff weg versuchten die Gäste, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken, zudem spielte ihnen ein früher Führungstreffer - Jonas Heindl zirkelte in der 9. Minute einen direkten Freistoß sehenswert über die Mauer ins rechte Toreck - in die Karten. Danach blieb auf beiden Seiten vieles Stückwerk, ehe der Spitzenreiter kurz vor dem Seitenwechsel auf 2:0 erhöhte. Nach Ballgewinn und 2 gegen 1-Überzahl bediente Jonas Heindl den mitgelaufenen FC-Goalgetter Haroun Kahouli, der eiskalt vollstreckte und damit quasi eine Vorentscheidung schuf.

Nach dem Wechsel verpasste die Heimelf bei einer guten Einschußchance, die Partie wieder spannender zu gestalten. Als Nico Lautner in der 48. Minute dann auf 0:3 stellte, war die Messe schon gelesen. Jonas Heindl, er überwand VfB-Keeper Tafelmeier mit einem geschickten Lupfer, und Nico Lautner, er nahm einen Steckpaß von Haroun Kahouli auf und vollstreckte kaltschnäuzig, schraubten dann das Ergebnis noch auf ein hohes 5:0 für die favorisierten Gäste. Für den VfB Mantel bleibt die Erkenntnis, dass man gegen andere Gegner die Punkte für den Klassenerhalt holen muss.

"Obwohl wir in der ersten Halbzeit keine zufriedenstellende Leistung geboten haben, führten wir 2:0, wir haben halt momentan das Glück, das du hast wenn du oben stehst. So auch nach der Pause, als Mantel fast das 1:2 markiert, stattdessen machen wir das 3:0, womit das Spiel dann schon durch war. Fällt da der Anschluß, kann das Spiel auch anders laufen. Zusammenfassend haben wir einen Sieg ohne spielerischen Glanz eingefahren, verdient war er und somit bleiben wir im Soll. Die Auswärtsaufgabe ist erledigt, nun liegt der Fokus auf dem Derby gegen Haidenaab", so FC-Coach Michael Kaufmann nach der Partie beim Tabellenschlußlicht.

Tore: 0:1 Jonas Heindl (9.), 0:2 Haroun Kahouli (45.), 0:3 Nico Lautner (48.), 0:4 Jonas Heindl (76.), 0:5 Nico Lautner (87.) – Schiedsrichter: Sven Ertel (SSV Paulsdorf) – Zuschauer: 120

Zweite Heimniederlage in der laufenden Saison für den SCK, der damit weiter im Tabellenkeller auf der Stelle tritt und sich unverändert in bedrohlicher Nähe zur Abstiegszone befindet. Dießfurt fand sofort ins Spiel, bestimmte das Geschehen und ging nach zehn Minuten durch Simon Schmid schon in Führung. Martin Fjortik hatte sich auf rechts durchgesetzt, bediente überlegt den FC-Angreifer, der das Spielgerät aus kurzer Distanz im Tor unterbrachte. In der Folge bekamen die Gastgeber besseren Zugriff, Zählbares sprang allerdings nicht heraus. Die besseren Chancen lagen weiter auf Seiten der Gäste, die diese aber bis kurz vor dem Pausenpfiff liegen liessen. Nach einem Eckstoß von Manuel Stemmer nutzte der ungedeckt am langen Pfosten lauernde Michael Wells seine Freiheit und köpfte zum 0:2 ein.

Im zweiten Durchgang verwaltete Dießfurt seine Führung und hätte bei zwei Möglichkeiten durch Alexander Mosin das Ergebnis noch höher gestalten können. Kirchenthumbach steigerte sich wohl, vor allem im kämpferischen Bereich, in der Offensive fehlte jedoch die Zielstrebigkeit. So ging einzig durch einen Distanzschuß Gefahr für das Gehäuse der Gäste aus. Am Ende hatte der SC ein weiteres Mal nicht den Turnaround geschafft und bleibt weiter weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück, während sich die Gäste langsam aber sicher in vordere Gefilde der Tabelle vorarbeiten.

"Aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung haben sich die Jungs den Sieg verdient", so die kurze Zusammenfassung von Wolfgang Stier, Chefanweiser beim FCD.

Tore: 0:1 Simon Schmid (9.), 0:2 Michael Wells (43.) - Schiedsrichter: Willi Hirsch (SV Floß) - Zuschauer: 100

Die vierte Niederlage in Folge lässt den SV Kohlberg auf Platz 8 zurück fallen. Gegen einen defensiv ausgerichteten Gast aus Weiden zeigte die Heimelf eine gute Vorstellung im ersten Spielabschnitt und besaß auch die besseren Einschußchancen. Doch erst in der 43. Minute waren die Bemühungen der Niemann-Elf von Erfolg gekrönt, als Julian Fischer den herausgelaufenen DJK-Schlussmann Daniel Hecht mit einem sehenswerten Lupfer aus gut 40 Meter überwand.

Nach Wiederanpfiff blieb der Gastgeber am Drücker. Als Christopher Jatzwauk nach einer schönen Einzelleistung in der Box der Gäste gelegt wurde, verwertete Michael Forster den berechtigt verhängten Strafstoß zum 2:0. DJK-Coach Stefan Krebs brachte danach frische Kräfte, vorallem der eingewechselte Patrick Ott sollte eine entscheidende Rolle dabei spielen, dass sich das Blatt noch wendete. Mit einem Schlenzer vom Strafraumeck markierte Ott zunächst den Anschlusstreffer, dem die nun aufs Gaspedal drückenden Gäste zwölf Zeigerumdrehungen später durch Michael Zahn den Ausgleichstreffer folgen liessen. Patrick Ott avancierte dann zum "Matchwinner", als er per Lupfer in der 85. Minute auf 2:3 stellte und dem Aufsteiger damit den Knockout versetzte.

"Ein dickes Kompliment an meine Mannschaft, die nach 0:2-Rückstand tolle Moral bewiesen hat, zurückgekommen ist und das Spiel schließlich noch gedreht hat", so der Trainer der Elf vom Flutkanal, Stefan Krebs.

"Diese Niederlage tut richtig weh. Lange die aktivere Mannschaft und verdient mit 2:0 in Front, ist bitter, dass du so ein Spiel in den letzten Minuten noch verlierst. Was mich allerdings zuversichtlich stimmt, ist die Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind. Über kurz oder lang wird das auch wieder belohnt werden", sagte SV-Abteilungsleiter Martin Lehner am gestrigen Abend.

Tore: 1:0 Julian Fischer (43.), 2:0 Michael Forster (50./Strafstoß), 2:1 Patrick Ott (70.), 2:2 Michael Zahn (82.), 2:3 Patrick Ott (85.) – Schiedsrichter: Markus Zahn – Zuschauer: 120

Kein Kraut gewachsen war für den weiter tief im Abstiegssumpf steckenden SVP gegen einen in allen Belangen überlegenen Gast. Der Bezirksligaabsteiger dominierte über die gesamte Distanz die Szenerie fast schon nach Belieben. Mit gekonntem Kombinationsfußball stürzten die Gäste die heimische Defensive immer wieder von einer Verlegenheit in die andere. Zudem zogen die Kulmainer ihre Aktionen ohne eine notwendige aggressive Gegenwehr der Einheimischen auf und erzielten so ihre Tore in regelmässigen Abständen.

Wer nach dem Anschlußtreffer kurz vor dem Pausentee ein Aufbäumen der Heimelf im zweiten Abschnitt erwartet hatte, wurde enttäuscht. Plößberg bekam einfach keinen Zugriff zum Spiel, während der favorisierte Gast weiter die Akzente setzte und das Ergebnis schließlich auf ein aus heimischer Sicht ernüchterndes 1:6 ausbaute.

Tore: 0:1 Lukas Lehner (22.), 0:2 Oleg Skydan (30.), 0:3 Paul Röhm (32.), 1:3 Tobias Walter (45.), 1:4 Maximilian Kuhbandner (55.), 1:5 Andreas Popp (75.), 1:6 Oleg Skydan (85.) – Schiedsrichter: Marco Spörl (SG Fuchsmühl) – Zuschauer: 85

Aufrufe: 026.9.2022, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor