2024-05-08T14:46:11.570Z

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Bisher haben weder der FC Hennef, noch der FC Wegberg-Beeck bestätigt, aufsteigen zu wollen.
Bisher haben weder der FC Hennef, noch der FC Wegberg-Beeck bestätigt, aufsteigen zu wollen. – Foto: Michael Schnieders

Die Folgen einer Mittelrheinliga ohne Aufsteiger

Unmittelbar nach dem Aufstiegsendspiel der Mittelrheinliga, das der FC Hennef mit 2:0 gegen den FC Wegberg-Beeck gewann, stand noch nicht fest, ob der FC Hennef sein Aufstiegsrecht wahrnehmen will. Sollten sowohl Hennef, als auch Beeck das Wagnis Regionalliga nicht wollen, könnte das weitreichende Folgen haben.

Eigentlich ist es ein Privileg aufzusteigen. Gerade der Sprung aus der Mittelrheinliga in die viertklassige Regionalliga West ist aber ein enorm großer Schritt - organisatorisch, finanziell und sportlich. Unter anderem diese Aspekte sorgen dafür, dass die Aufstiegsfrage in der Mittelrheinliga trotz abgeschlossener Saison noch nicht komplett geklärt ist.

Hennef, Beeck oder keiner?

Das erste Zugriffsrecht hätte der FC Hennef als Mittelrheinmeister. Um die Regionalliga stemmen zu können, bräuchte der FCH neue, beziehungsweise zahlungskräftigere Sponsoren. Dafür findet am Mittwoch ein Unternehmerfrühstück statt. Sollten die Bemühungen nicht funktionieren und Hennef auf sein Aufstiegsrecht verzichten, dürfte der FC Wegberg-Beeck nachrücken.

Die Beecker hatten betont, den Aufstieg als Meister wahrzunehmen. Als Vize-Meister sei das eine andere Sache. Am Montag wurde erstmals darüber beraten, wie man in Beeck mit der aktuellen Situation umgeht. Auch hier war der Ausgang mit Stand von Sonntag offen. Würde sich auch Beeck dagegen entscheiden, gäbe es keinen Regionalliga-Aufsteiger vom Mittelrhein, da der VfL Vichttal ohnehin nicht für einen Aufstieg gemeldet hat. Da aber nur die ersten drei theoretisch aufsteigen dürften, käme ein Aufstieg des vierten Bonner SC - der die Rückkehr in die Regionalliga anvisiert hat - nicht infrage.

Und genau in diesem Fall könnten einige weitere Teams am Mittelrhein betroffen sein, denn logisch ist: Wenn keine Mannschaft aufsteigt, ist in der Mittelrheinliga ein Platz weniger, als geplant. Wie mit dieser Situation umgegangen wird, ist in den Auf- und Abstiegsregelungen des Fußballverbandes Mittelrhein festgehalten. Solange der 1. FC Düren die Lizenz für die Regionalliga West noch nicht offiziell erhalten hat, benennen wir die Folgen für eben diesen Fall - zuletzt gab es aber Signale, dass es doch klappen könnte mit einer Lizenz für den 1. FC.

Das wären die großen Verlierer

Das Ziel des Verbandes ist, dass die Mittelrheinliga weiterhin 16 Mannschaften hat. Sollte nun kein Team aufsteigen, bleibt es bei drei Absteigern. Dafür werden aus aktuell drei Landesliga-Aufsteigern nur noch zwei. Der Leidtragende wäre in diesem Fall die SpVg Porz, die als besserer Vize-Meister der beiden Staffeln eigentlich den dritten Aufstiegsplatz ergattert hat.

Das Schicksal, vergeblich den Aufstieg gefeiert zu haben, würde in diesem Extremfall nicht nur Porz betreffen, sondern auch Teams aus der Bezirksliga und der Kreisliga A - dazu je nach Regelungen noch tiefer in die Kreisebene hinein. In der Bezirksliga würde die Zahl der Aufsteiger von sechs auf fünf fallen. Damit wäre die DJK Rasensport Brand aus Staffel 4 als zweitbester Vize-Meister doch nicht aufgestiegen. In der Kreisliga A hatte sich eigentlich ein spannender Kampf um den zweitbesten Vize-Meister entwickelt. Dass sich der MSV Bonn dort als insgesamt elfter Aufsteiger durchsetzte, könnte im schlechtesten Fall nichtig werden.

Nach der Saison beginnt die Spannung neu

Bei alledem muss man betonen, dass es lange Zeit noch viel besser aussah, schließlich war davon auszugehen, dass kein Mittelrhein-Team aus der Regionalliga West absteigt und mindestens ein Mittelrheinligist aus den Top-3 aufsteigen will. Das ist weiterhin möglich, wenn Düren die Lizenz noch bekommt und Hennef oder Beeck aufsteigen wollen. Jede Ligastufe von der A-Liga bis zur Landesliga hätte somit einen Aufsteiger mehr als aktuell und sogar zwei mehr als im Worst-Case. Die nächsten Tage dürften Aufschluss darüber geben, wie die Saison für viele Mannschaften endet - wer hätte vor einigen Wochen gedacht, dass nach der Saison die Spannung nochmal neu beginnt?

Aufrufe: 012.6.2023, 20:00 Uhr
Niklas BienAutor