2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
– Foto: Thomas Rinke

Die Eintracht kann noch verlieren

Kreuznacher Landesliga-Fußballer unterliegen bei Verfolger Bundenthal trotz Überzahl mit 1:2

BUNDENTHAL. Wird es wieder spannend in der Landesliga? Klassenprimus SG Eintracht erlitt bei den Sportfreunden Bundenthal die zweite Saisonniederlage, musste sich trotz 35-minütiger Überzahl im Pfälzer Wald nahe der französischen Grenze mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Die realistische Sicht von SG-Trainer Thorsten Effgen auf die eigene Mannschaft und die Liga insgesamt bestätigte sich einmal mehr. Die Eintracht ist noch nicht so weit, als dass sie jede Mannschaft beherrschen könnte.

„Wir wollen uns nicht von außen besser machen lassen, als wir sind. Und wir werden uns keine Superlative anhängen lassen“, so Effgen. Die Spannung ist seiner Meinung nach nie rausgewesen. Wichtig seien ihm die interne Einschätzung und die Entwicklung der jungen Mannschaft. Oder, ganz nach Sepp Herberger: „Es zählt, was auf dem Platz passiert. Und da geht es bis zum 30. Spieltag um Punkte.“ Dass die Eintracht aktuell sieben Zähler mehr auf dem Konto hat als Verfolger Bundenthal und acht mehr als Hackenheim, das mit zwei Spielen im Rückstand ist, ist für Effgen nur eine Momentaufnahme. Die Pfälzer sind für ihn „eine absolute Spitzenmannschaft, die kaum zu kontrollieren ist, wenn sie den Ball hat.“

Genau das zeigten die von Anpfiff an tief stehenden Sportfreunde. „Das passive, defensive Spiel ist in der DNA von Bundenthal“, wusste Effgen bereits vorher. Verhindern konnte es seine Elf jedoch trotz deutlich mehr Ballbesitz und einer klaren Mehrzahl an Torgelegenheiten nicht. Im Gegenteil. Zwei klassische Konter nach Eintracht-Standards konnten nicht unterbunden werden, Ionut-Cosmin Tatar (12.) und Dennis Brödel (32.) sorgten mit ihren Treffern dafür, dass die Aufgabe für den Tabellenführer zunehmend schwerer wurde. Zumal das Umschaltspiel der Hausherren immer wieder Aufregung in den Reihen der Kurstädter verursachte. Effgen lobte als Lehrer nach Schlusspfiff „die individuelle Qualität des Gegners beim Tempospiel in der vordersten Reihe.“ Besonders Brödel zeichnete sich dabei immer wieder aus.

Gegner steht mit zehn Mann noch tiefer

Der Platzverweis von Mittelfeldakteur Petru-Adrian Balea (55.), mit 13 Saisontreffern sicherster Torschütze der Hausherrn, machte das Spiel für die Eintracht nicht einfacher. Bundenthal rückte noch enger zusammen, stand als Team noch kompakter. Dennoch wäre ein Zähler für die Eintracht in letzter Sekunde noch möglich gewesen. Wenige Momente nach Baturay Özens Volleyschuss aus 16 Metern, der zum Anschluss in den Maschen landete (90.+2), wurde der aufgerückte Eintracht-Keeper Felix Basting am Abschluss gehindert. Regelwidrig? Die Pfeife von Schiedsrichter Nils Grauer (Worms) blieb zum Aufatmen der meisten der rund 150 Zuschauer und zum Leidwesen der Gäste stumm.

Effgen hob zwei Dinge heraus: Einmal das Comeback von Jan Wingenter nach halbjähriger Verletzungspause. Und zum Zweiten den den Lerneffekt für seine Truppe, die jetzt wieder geerdet sei. Die Niederlage in Bundenthal und das Gefühl, auch einmal wieder mit Rückständen umgehen zu müssen, kann für die Eintracht als kleiner Schritt zurück einen wichtigen und richtigen Hinweis für die Zukunft bedeuten.

Eintracht: Basting – Mörbel (46. Flühr), Ceylan (76. Wingenter), Köllmer, Auletta (60. Özen) – Tusina, Baumann – Strunk (46. Wein), Celebi – Kreidler (71. Schimmer), Mukamba

Aufrufe: 019.3.2023, 20:15 Uhr
Jochen WernerAutor