Langsam wird es spannend. Der DFB hat den Regionalligisten auf die Anträge zur 3. Liga geantwortet. Welches bayerische Team darf in die Relegation?
München – Der DFB hat das Zulassungsverfahren für die 3. Liga vorerst abgeschlossen. Der Verband bestätigte auf Rückfrage von Fussball Vorort/FuPa Oberbayern, dass die Vereine über die Entscheidung und mögliche Auflagen am Montag informiert wurden.
Weitere Auskünfte zu einzelnen Vereinen wollte die Zentrale in Frankfurt nicht geben, stellt es den Klubs aber frei, sich selbst zu äußern. Manni Schwabl, der Präsident der SpVgg Unterhaching, gab auf Nachfrage von Münchner Merkur und tz Auskunft zur Antwort des DFB.
„Wir haben gewisse Bedingungen, die müssen wir erfüllen“, sagte Schwabl. „Wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen und diese Auflagen erfüllen können oder wollen, dann haben wir auch Grünes Licht.“ Inhaltlich geht es um Details zum Stadion und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Klubs. Das Stadion gilt als drittligatauglich, allerdings muss an der Beschallungsanlage nachgebessert werden.
Am schwierigsten für die Hachinger sind die finanziellen Herausforderungen der 3. Liga zu stemmen. „Wir werden uns in den Gremien zusammensetzen und besprechen: Wie weit geht man ins Risiko? Unangetastet bleibt das NLZ, das werden wir definitiv nicht opfern“, erneuert Schwabl wie auf der Jahreshauptversammlung Ende März. sein Versprechen an den Nachwuchs.
Verliert Würzburg am Wochenende in Burghausen und schlagen die Vorstädter im Parallelspiel Türkgücü München, wären Sandro Wagner und seine Spieler eigentlich am Ziel - die Kickers könnten Haching nur noch theoretisch abfangen. „Sportlich macht die Mannschaft ihre Hausaufgaben - jetzt liegt’s an den Führungsgremien nachzuziehen“, so Schwabl. Bis Mitte/Ende Mai will der Verein diesbezüglich zu einem Ergebnis kommen.
Energie Cottbus, Tabellenführer der Regionalliga Nordost und möglicher Relegationsgegner, hatte sich bereits zuvor zur DFB-Entscheidung geäußert. „Es sieht praktisch so aus, dass uns der DFB die Lizenz für die Teilnahme am Spielbetrieb der 3. Liga grundsätzlich erteilt hat, wir aber noch einige Auflagen erfüllen und den einen oder anderen Nachweis erbringen müssen“, wird Präsident Sebastian Lemke auf der Website der Lausitzer zitiert. Hinter Cottbus lauert auch noch Rot-Weiß Erfurt und Carl Zeiss Jena als potenzieller Gegner.
Bei einer Qualifikation Erfurts steigt am 1. Juni das Hinspiel in Thüringen, ehe am 5. Juni 2023 das Rückspiel im Hachinger Sportpark ansteht. Falls es Cottbus oder Jena in der Relegation schaffen, müsste der bayerische Vertreter eventuell erst am 7. Juni 2023 in den Norden reisen. Das Rückspiel findet dann am 11. Juni statt. Jena hat sich bereits für das Landespokal-Finale in Thüringen qualifiziert. Cottbus kämpft am 26. April um die Endspielteilnahme in Brandenburg. Der Sieger steht im kommenden Jahr in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals.
Ein ähnliches Szenario wie in Cottbus und Haching steht offenbar auch den Würzburger Kickers bevor. Die Franken wären, falls Haching dem DFB absagen muss, erster Nachfolgekandidat. Bislang haben sich die Unterfranken noch nicht offiziell zum Lizenzierungsverfahren geäußert. Nach Informationen von Steffen Krapf, der als freier Journalist für den Kicker arbeitet, haben die Unterfranken „die Drittliga-Lizenz unter Auflagen“ erhalten.
Die Würzburger Kickers erhalten die Drittliga-Lizenz unter Auflagen. Jetzt bleibt der Blick nach Unterhaching...
— Steffen Krapf (@LokalheldSport) April 25, 2023
Keine Probleme mit dem Lizenzantrag dürften derweil die Amateure des FC Bayern München haben. Der Rekordmeister hatte sich als dritter bayerischer Verein für die 3. Liga beworben, wohl wissend, dass Unterhaching und Würzburg finanziell Probleme haben könnten. Auf der Couch dürften Holger Seitz und Co. mit Spannung die Entscheidungen der anderen Vereine erwarten. (ulk/btfm)