2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Feiert mit Vichttal den Klassenerhalt: Trainer Andi Avramovic (Mitte).
Feiert mit Vichttal den Klassenerhalt: Trainer Andi Avramovic (Mitte). – Foto: Wolfgang Birkenstock
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Der VfL Vichttal hält die Fahne weiter hoch

Der VfL Vichttal hat sich das Ticket für eine weitere Saison in der Mittelrheinliga gesichert. Der Club wird künftig der einzige Vertreter aus der Städteregion Aachen in Liga fünf sein.

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Nach dem letzten Saisonspiel wurde „sehr angemessen gefeiert“, wie Andi Avramovic berichtet. Denn trotz der 0:4-Niederlage gegen die Spielvereinigung Frechen 20 hatte der VfL Vichttal sein großes Ziel erreicht: den Klassenerhalt in der Fußball-Mittelrheinliga.

Der Club aus Stolberg wird somit nach der Sommerpause seine sechste Spielzeit in Folge in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse bestreiten. „Es ist schon etwas Besonderes, die Fahne der Stadt in dieser Liga weiter hochzuhalten“, hebt der Trainer stolz hervor. Nach dem Abstieg des SV Eilendorf und SV Breinig stellt Vichttal künftig den einzigen Vertreter aus der Städteregion Aachen in der Mittelrheinliga.

„Ich beschäftige mich gerne mit Statistiken. Schon vor vier Jahren habe ich thematisiert, dass abgesehen von der Zweitvertretung von Alemannia Aachen in den 15 Jahren davor keine Mannschaft aus der Städteregion ins dritte Jahr gekommen ist. Wir wollten das unbedingt schaffen, jetzt sind wir sogar schon deutlich über dieser Marke“, freut sich Avramovic, der auf eine sehr turbulente Spielzeit zurückblickt.

Zunächst sorgte die Flutkatastrophe dafür, dass die Vorbereitung abrupt unterbrochen wurde. Dann zogen sich gleich drei Spieler im ersten Saisonviertel Kreuzbandrisse zu. „Nichtsdestotrotz haben wir eine sehr gute Hinrunde gespielt“, unterstreicht der Coach. Mit 24 Punkten und einem fast ausgeglichenen Torverhältnis (33:35) überwinterte der Fusionsclub auf dem zehnten Tabellenplatz.

Doch nach dem Restart gestaltete sich die Personallage sogar noch komplizierter. Stammkräfte wie Melih Yilmaz (Meniskusriss) oder Top-Torjäger Dogukan Türkmen (Schambeinentzündung) vergrößerten das prall gefüllte Lazarett. Darüber hinaus sorgten mehrere Corona-Fälle dafür, dass sich die Mannschaft in vielen Rückrundenpartien fast von allein aufstellte. „Dank der Unterstützung der zweiten Mannschaft und der U19 konnten wir zumindest mit einem fast vollständigen Kader antreten“, betont Avramovic, der bereits im Herbst des vergangenen Jahres seinen Vertrag bis 2024 verlängert hatte.

Trotz der angespannten Personallage sammelten die Vichttaler auch in der Rückrunde weiterhin eifrig Punkte. Vor dem „Schlüsselspiel“ (Avramovic) am viertletzten Spieltag gegen Wesseling-Urfeld betrug der Vorsprung zur roten Zone satte neun Punkte. Der VfL setzte sich gegen das Schlusslicht mit 5:2 durch. Da aber auch die Konkurrenz punktete, war der Klassenerhalt noch nicht in trockenen Tüchern. Durch die zeitgleichen Niederlagen des VfL Alfter (0:2) und SV Eilendorf erreichten die Stolberger schließlich erst am letzten Spieltag das Ziel.

Vichttal beendete die Saison mit 41 Zählern auf dem zwölften Tabellenplatz. „Der große Punktevorsprung drei Runden vor Schluss hat nicht allen Beteiligten gutgetan. Die totale Abstiegsmentalität hat bei dem ein oder anderen gefehlt“, sagt der Coach, ergänzt aber in einem Atemzug: „Bei so einer Grundkonstellation ist das menschlich. Für unsere junge Mannschaft war das Ganze ein Lernprozess.“

Unter dem Strich überwiegt beim Trainer der Stolz, dass sich sein Team das Ticket für ein weiteres Jahr in der Mittelrheinliga gesichert hat. „Das ist sicher nicht selbstverständlich. Der Verein ist in den vergangenen Jahren einen extrem außergewöhnlichen Weg gegangen. Das Ganze mündet jetzt in dem Status, dass wir der einzige Vertreter aus der Städteregion in dieser Liga sein werden“, unterstreicht Avramovic, der seinen personell erneuerten Kader zum Vorbereitungsstart am 7. Juli begrüßen wird.

Aufrufe: 012.7.2022, 12:43 Uhr
Lars BrepolsAutor