2024-06-03T07:54:05.519Z

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Die zweite Mannschaft der TSG Pfeddersheim (rot) konnten von den vergangenen sieben Spielen sechs für sich entscheiden.
Die zweite Mannschaft der TSG Pfeddersheim (rot) konnten von den vergangenen sieben Spielen sechs für sich entscheiden. – Foto: Marco Schlawin (Archiv)

Der holprige Start in der A-Klasse

Die beiden ehemaligen Bezirksligisten, TSG Pfeddersheim II und TV Freimersheim, kamen beide schlecht aus den Startlöchern

Alzey-Worms. In der vergangenen Saison spielte sowohl die TSG Pfeddersheim II als auch der TV Freimersheim noch in der Bezirksliga. Am Ende einer enttäuschenden Runde mussten beide Vereine den Gang in die A-Klasse antreten. Auch zu Beginn der aktuellen Saison hatten beide Clubs Startschwierigkeiten. In den vergangenen Wochen konnten jedoch beide Absteiger wieder bessere Leistungen abliefern. Beide Trainer ordnen nach der Hälfte der Saison die Leistungen ihres Teams ein.

Der Umbruch blieb bei beiden aus

Bei den meisten Absteigern im Profibereich steht im Anschluss an den Gang in eine niedrigere Spielklasse auch eine Art Ausverkauf an. Bei der TSG Pfeddersheim II sind nahezu alle jungen Spieler am Board geblieben. Dazu kam die ein oder andere Verstärkung aus der eigenen Jugend, lediglich ein Neuzugang kam von extern. "Die Philosophie bleibt gleich. Wir wollen der Jugend eine Plattform bieten, sich beweisen zu können", erläutert Cheftrainer Björn Miehe. Mit etwas Abstand zum Sommer habe der Abstieg für seine Jungs sogar den ein oder anderen Vorteil. "Uns hat in der Bezirksliga einfach die Cleverness gefehlt. Gepaart mit der Verletztenmisere der ersten Mannschaft fehlten uns die Möglichkeiten. Rein sportlich gesehen ist die A-Klasse vermutlich sogar der bessere Weg. Hier ist das Ziel unter die ersten vier zu kommen und als junger Spieler benötigt man auch Erfolgserlebnisse, diese waren in der Bezirksliga sehr wenige", so Miehe weiter.

Auch der TV Freimersheim hat sich mit dem Abstieg aus der Bezirksliga abgefunden und verschwendet keinen Gedanken mehr an die vergangene Saison. "Wir wissen selbst fast nicht, wie wir es in die Bezirksliga geschafft haben. Die Ambition den Aufstieg zu schaffen, war nie da. Wir hatten Glück hoch zehn, auch dank der abgebrochenen Corona-Saison, dass wir es überhaupt in diese Spielklasse geschafft haben", erklärt Trainer Levent Yalkin. In der A-Klasse fühle sich das Team des 43-Jährgen wohler. Das Ziel des Vereins sei es nach der Pandemie sich dort wieder zu etablieren. Genau so wie die TSG II hatte auch das Team von Levent Yalkin lediglich drei Abgänge im Sommer zu beklagen, diese hätten jedoch natürlich nicht vollständig ersetzt werden können.

Die Herausforderungen in der A-Klasse

Am vergangen Mittwoch trafen beide Absteiger im direkten Duell aufeinander. Die TSG Pfeddersheim II konnte das torreiche Duell am Ende mit 5:4 für sich entscheiden. Die Niederlage ärgere den Freimersheim-Trainer zwar, doch generell sei der Trainer mit der Entwicklung seiner Mannschaft sehr zufrieden. "Vor vier bis sechs Wochen hätten wir gegen diese Pfeddersheimer Mannschaft noch einen Klatsche kassiert." Vor allem viele Verletzungen sorgten laut Yalkin für die Schwierigkeiten zu Beginn der Runde.

Hier geht's zu den Spielberichten vom Wochenende.

Seit mehreren Wochen zeigt die Formkurve bei beiden Bezirksliga-Absteigern wieder nach oben. Der TV konnte vor dem Duell mit der TSG zwei Siege in Folge einfahren. Unter anderem schlug das Team von Trainer Yalkin Aufstiegskandidat SG Schornsheim/Undenheim zuhause mit 3:1. Die junge Truppe aus Pfeddersheim hat durch den Sieg am vergangenen Spieltag gegen die SG Schornsheim/Undenheim ihre Siegesserie auf sieben Siege in Folge erhöht (vorausgesetzt das abgesprochene Spiel gegen Ataspor Worms wird als Sieg gewertet). Nun wartet auf die TSG und Trainer Björn Miehe der Tabellenführer Nibelungen Worms. "Wir konnten gegen Freimersheim unseren ersten Auswärtssieg seit fast zwei Jahren feiern. Nun können wir in den kommenden Partien beweisen, dass wir in der oberen Tabellenregion auch richtig sind", schmunzelt Miehe.

Ein Blick in die Zukunft

Ein großer Vorteil des sehr jungen Kaders der Zweitvertretung der TSG Pfeddersheim sind vielversprechende Zukunftsaussichten. Jahr um Jahr sollen junge Talente in der A-Klasse Spielzeit sammeln und Erfolgserlebnisse feiern. Die Freude mit Blick auf die kommenden Jahre äußert der 38-Jährige deutlich: "Wir wollen unserer Philosophie treu bleiben. Die jungen Spieler sollen ihre Möglichkeiten bei der TSG nutzen und bedenken, dass es bei uns im Verein immer die Möglichkeit gibt, auch bei der Ersten mit zu trainieren. Ein Aufstieg der Zweiten in ein, zwei oder drei Jahren wäre natürlich schön. Es ist jedoch sehr schwer, so weit zu planen."

Während die TSG-Zweitvertretung in eine vielversprechende Zukunft blickt, sieht die Lage beim TV Freimersheim anders aus. Die Kaderstruktur ist nahezu das komplette Gegenteil zum Tabellensechsten aus Pfeddersheim. Das Team von Levent Yalkin, der auch als Spieler für die Freimersheimer aufläuft, strotz gerade so vor Erfahrung. Lukasz Dreger (39 Jahre), Sven Gerber (39) Kapitän Manuel Mosis (34) und Kevin Petner (35) sind die Spitze eines Kaders, der sich in der Nähe eines Altersschnitts von circa 30 Jahren bewegt. "Dieses Thema beschäftigt uns spätestens seit der Corona-Pandemie", erklärt Trainer Yalkin, " wir haben nicht das Standing, wie andere aus der Region. Wir haben keinen klasse Platz und kein Flutlicht. Von 30 Spielern, die wir ansprechen, kommt vielleicht einer. Der Aderlass seit 2020 ist sehr groß."

Hier geht es zum Kader des TV Freimersheim.

Aufgrund der Entwicklungen im Verein steht für den Trainer nun endgültig fest, dass er den Verein im Sommer verlassen wird: "Eigentlich wollte sich schon vergangene Saison aufhören. Aus Liebe zum Verein und den Spielern habe ich ein Jahr drangehangen. Nach acht Jahren und vielen schönen Erinnerungen ist auch mal Zeit für eine Veränderung." Grund hierfür sei jedoch auch auf jeden Fall auch die aktuelle Kadersituation. "Ich muss regelmäßig rumtelefonieren, dass wir genug Spieler für Training oder Spiel zusammenbekommen. Sollten im Sommer sechs bis acht neue Spieler kommen, würde ich vielleicht nochmal überlegen. So wie es momentan läuft, macht es keinen Spaß."

Aufrufe: 014.11.2022, 17:00 Uhr
Karim MathisAutor