2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Eine Woche nach dem Erringen der Herbstmeisterschaft verlor die SpVgg Schirmitz (in Weiss-Blau) ihr Auswärtsspiel in Dießfurt (in Rot) nach langer Erfolgsserie mit 1:3.
Eine Woche nach dem Erringen der Herbstmeisterschaft verlor die SpVgg Schirmitz (in Weiss-Blau) ihr Auswärtsspiel in Dießfurt (in Rot) nach langer Erfolgsserie mit 1:3. – Foto: Dagmar Nachtigall

Böses Erwachen für den SV Kulmain

Das bislang noch sieglose Schlußlicht aus Mantel entführt alle drei Punkte vom Bezirksligaabsteiger

Eine dicke Überraschung hatte der letzte Vorrundenspieltag der Kreisliga Nord in Kulmain zu bieten, wo sich der gastgebende Tabellendritte (4./23) dem bislang noch sieglosen Schlußlicht VfB Mantel (14./7) mit 2:4 beugen musste. Überhaupt hatten die Spitzenmannschaften am Wochenende unerwartet große Schwierigkeiten. So verlor Herbstmeister SpVgg Schirmitz (1./30) beim FC Dießfurt (5./23) mit 1:2, der FC Vorbach (2./30) mühte sich zu einem erst in der Nachspielzeit gesicherten 4:3-Heimsieg gegen einen unbequemen TSV Reuth (11./12) und auch der neue Tabellendritte TSV Erbendorf (3./24) holte sich beim 2:1 gegen den SV Kohlberg (9./17) einen eher schmeichelhaften Heimdreier.

Am Tabellenende konnte nur - wie erwähnt - der VfB Mantel für Zählbares sorgen und gab damit nach vielen Wochen die "Rote Laterne" an den in Eslarn (8./19) mit 1:2 unterlegenen SV Plößberg (14./6) ab. Schließlich musste auch "Schleudersitzinhaber" ASV Haidenaab (12./11) am Weidener Flutkanal mit leeren Händen das Spielfeld verlassen, bei der DJK (6./22) setzte es eine 0:1-Einbuße.

Ein hartes Stück Arbeit hatte die Grenzlandelf im Kirwaspiel zu verrichten, ehe der gewünschte positive Abschluß der Vorrunde eingetütet war. Doch ein wenig überraschend gehörte die Anfangsphase dem Gast aus dem Stiftland. Mit aggressivem Anlaufen und schnellen Gegenzügen wurde auf die Heimelf Druck ausgeübt, der frühe Führungstreffer durch Michael Sonnberger kam nicht von ungefähr (7.). Eslarn antwortete, Einschußchancen durch Christian Windirsch und Rene Gall wurden durch den glänzend reagierenden Gästekeeper Thomas Krapfl allerdings zunichte gemacht. TSV-Torjäger Adam Like sollte dann noch vor der Pause aus kurzer Distanz mit seinem neunten Saisontor den Gleichstand herstellen (35.).

In der zweiten Hälfte rührten die Gäste vom Anpfiff weg Beton an und verteidigten lange gegen immer wieder anrennende Eslarner ihr Tor und damit auch das 1:1. Neun Minuten vor dem Ende erlöste schließlich erneut Adam Like die einheimischen Fans und avancierte mit dem entscheidenden Treffer zum Matchwinner in dieser Partie des Samstagnachmittags.

"Es war das erwartet schwere Spiel. Zunächst nicht griffig genug, die Plößberger Führung war da verdient, haben wir durch eine Einzelaktion noch vor der Halbzeit ausgleichen können. Im zweiten Abschnitt haben wir dann allerdings zugelegt, klar dominiert und deshalb einen unter dem Strich verdienten Sieg eingefahren", so TSV-Coach Bernd Häuber im Rückblick.

Tore: 0:1 Michael Sonnberger (7.), 1:1 Adam Like (35.), 2:1 Adam Like (81.) - Schiedsrichter: Fritz Krailinger - Zuschauer: 200

Einen nach dem Spielverlauf ein wenig schmeichelhaften Heimsieg feierte die Elf von Roland Lang gegen einen unbequemen Aufsteiger. Beide Mannschaften legten sofort ein ansehnliches Tempo vor, so gab es Torchancen hüben wie drüben, ehe Bastian Wiesent das vermeintliche 1:0 für die Heimelf erzielte, welchem der Unparteiischen wegen eines angeblichen Offensivfouls allerdings die Anerkennung verweigerte (14.). Dass der Gastgeber dennoch mit einer knappen Führung in die Kabinen gehen durfte, war dann Marvin Mohr zu verdanken, der nach Foul an David Frischholz den fälligen Strafstoß in der 38. Minute zum 1:0 verwandelte.

Im zweiten Abschnitt sahen die 120 Fans dann eine Partie, die zeitweise recht zerfahren war, vor allem Erbendorf ließ nun nach. Nach einem schönen Angriff über die rechte Angriffseite über Nils Niemann gelang Domink Bredow dann in der 58. Minute auch der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich für die Gäste. Kohlberg bekam nun endgültig Oberwasser, ohne allerdings große "Aufreger" vor dem einheimischen Tor heraufzubeschwören. Einzig als Fabian Wudy in der 64. Minute in der TSV-Box zu Fall kam, forderten die Gäste Strafstoß, die Pfeife des Schiedsrichter blieb allerdings stumm. Wer anderes, als Goalgetter Sandro Hösl sollte schließlich die Entscheidung zugunsten der Steinwaldelf herbeiführen. 82 Minuten waren absolviert, da setzte sich der TSV-Angreifer nach einem schnell ausgeführten Freistoß auf der linken Seite durch, umkurvte dabei noch Gästekeeper Rene Rohr, um aus spitzem Winkel zum umjubelten 2:1 einzunetzen.

"Es war das erwartet schwere Kampfspiel gegen gute Kohlberger. In einer leicht überlegen geführten ersten Halbzeit haben wir dann auch verdient geführt. In den ersten 25 Minuten von Halbzeit 2 verloren wir dann wieder einmal den Faden und Kohlberg kam zum verdienten Ausgleich. Am Ende hatten wir zum Glück noch ein paar Körner und konnten noch knapp gewinnen", so ein erleichterter Erbendorfer Coach Roland Lang eine Dreiviertelstunde nach Spielende.

"Zum Ende der Rückrunde bin ich mal wieder stolz auf unsere Mannschaft, die nach couragierter Leistung mindestens einen Punkt verdient gehabt hätte. Nach einer zweifelhaften Elfmeterentscheidung war Hösl dann einmal unbewacht und hat das Spiel entschieden. Alles in allem sehr unglücklich", so der Kommentar von SVK-Teammanager Benedikt Frieser.

Tore: 1:0 (39./Foulelfmeter) Marvin Mohr, 1:1 (58.) Dominik Bredow, 2:1 (82.) Sandro Hösl – SR: Robert Stich – Zuschauer: 120

Beim „Kreisliga-Classico des Vierstädtedreiecks“ sahen 200 Zuschauer eine ausgeglichene und zweikampfintensive Partie. Die Heimelf forderte in Minute 13 einen Elfmeter, den das Schiedsrichtergespann jedoch verwährte. Als sich Fabian Lober gekonnt in der Box behauptete und den Ball an den Elfer zurücklegte traf Johannes Stopfer zur Gästeführung. FC-Keeper Wiesnet war hier machtlos. Die Ferstl-Elf hatte im Anschluss und bis zur Pause eine dominantere Phase, ohne jedoch Zählbares zu erzielen.

Nach der Pause startete die Heimelf druckvoll und nach feinem schönen Zusammenspiel zwischen Christain Ferstl, Christofer Neukam und Michael Diepold vollendete der FC-Spielführer zum Ausgleich. Beide Mannschaften bearbeiteten sich nun mit offenem Visier, wobei die Heimelf wiederholt am guten SCK-Keeper Wöhrl scheiterte. Sein Gegenüber, FC-Keeper Wiesnet, stand Wöhrl in nichts nach. Aus einem Konter heraus ergab sich trotzdem die Führung für die Gäste durch Lober. Als das Spiel bereits in seinen letzten Zügen, lag verwandelte Christian Ferstl einen Foulelfmeter zum schlussendlichen Remis. (Quelle: Roland Lins, FCT)

Tore: 0:1 Johannes Stopfer (40.), 1:1 Michael Diepold (47.), 1:2 Fabian Lober (72.), 2:2 Christian Ferstl (90./Strafstoß) - Schiedsrichter: Klaus Seidl - Zuschauer: 200

Große Enttäuschung herrschte beim SV Kulmain am Sonntagnachmittag, nachdem ausgerechnet das sieglose Schlusslicht VfB Mantel der Elf von Elvir Teckic die erste Heimniederlage der Saison zugefügt hatte. Verletzungs- und krankheitsbedingt ersatzgeschwächt angetreten, wurde der Gastgeber in der Anfangsphase regelrecht überrumpelt, denn nach nicht einmal 20 Minuten lag man mit 0:3 im Rückstand, wobei die Gäste ein eiskaltes Ausnutzen ihrer Möglichkeiten auszeichnete. Der Anschlusstreffer noch vor der Pause ließ beim SVK dann noch einmal Hoffnung aufkommen.

Als acht Minuten nach Wiederbeginn der Manteler Nicolas Rast einen Konter zum 1:4 abschloss, waren die Kulmainer Hoffnungen schon früh wie eine Seifenblase zerplatzt und die Messe war gelesen. Gegen eine dadurch demoralisierte Heimelf brachten die Gäste ihren Vorsprung relativ sicher über die Zeit, das 2:4 durch Nicolas Pusiak hatte schließlich nur noch statistischen Wert.

Tore: 0:1/0:2 Alexander Golling (8./13.), 0:3 Nicolas Rast (19.), 1:3 Nicolas Pusiak (41.), 1:4 Nicolas Rast (53.), 2:4 Nicolas Pusiak (78.) - Schiedsrichter: Georg Weber - Zuschauer: 120

Auf schwierigem Geläuf dominierten die Hausherren diese Partie gegen den Gast aus Oberfranken über die volle Distanz und gewannen verdient. In einer ersten Hälfte ohne viele "Aufreger" ließ die DJK ihre wenigen Torchancen zunächst liegen, ehe Philipp Ertl quasi mit dem Halbzeitpfiff über rechts als Vorbereiter für Franz-Josef Birawsky fungierte, der eiskalt zum 1:0 einlochte.

Nach Wiederbeginn erhöhte die Heimelf die Schlagzahl, kam nun zu mehreren guten Einschußmöglichkeiten, ohne diese jedoch zur vorentscheidenden Treffern zu nutzen. Somit blieben die Gäste - obwohl ohne klare Torchance - im Spiel und es blieb bis zum Schluss unnötig spannend. Am Ende des Tages stand schließlich ein verdienter Heimsieg der DJK auf der Anzeigetafel.

"Auf schwer bespielbarem Platz ein hart erkämpfter und verdienter Sieg. Obwohl Haidenaab über 90 Minuten gesehen keinen klaren Torschuß zustande brachte, blieb es spannend, weil wir verpassten, das 2:0 zu machen. Mit 22 Punkten haben wir nun eine klasse Hinrunde gespielt, da kann man nur stolz auf meine Mannschaft sein", so ein zufriedener Weidener Trainer Stefan Krebs im Resümee.

Tor: 1:0 Franz-Josef Birawsky (45.) - Schiedsrichter: Christoph Horn - Zuschauer: 80

Verdientermaßen behielt der FC Dießfurt gegen den Tabellenführer die Oberhand und beendete damit dessen wochenlange Erfolgsserie. Auch wenn die favorisierten Gäste nach einer halben Stunde mit einem Mann weniger weitermachen mussten, die Souveränität eines Spitzenreiters brachten sie nicht auf den Platz. Dießfurt fand sofort gut ins Spiel und kam auch zu Chancen durch Stemmer und Hösl. Die einzig gute Möglichkeit für die Gäste ergab sich für Kormann, der nach einem Eckstoß per Kopf am glänzend reagierenden Heimkeeper Käs scheiterte. Nach einem geschickt vorgetragenen Angriff mit Ball in die Schnittstelle, lief Hösl alleine auf Gästeschlussmann Bertelshofer zu, der ihn nahe der Gästebox zu Fall brachte und dafür des Feldes verwiesen wurde (30.). Danach hatte die Heimelf Pech, Tiryaki traf nach Zuspiel Hösls nur die Querstange des Gästegehäuses (41.). Aus dem Nichts gelang Herrmann dann der kuriose Führungstreffer für den Ligaprimus. Nach einer zu kurzen Kopfballrückgabe von Wells konnte FC-Keeper das Leder nur noch wegschlagen, der an der Mittellinie postierte Schirmitzer Herrmann drosch das Leder sofort wieder in Richtung einheimisches Tor, worauf sich Keeper und Innenverteidiger verschätzen und den Ball ins Tor passieren liessen (43.).

Nach dem Seitenwechsel übernahm Dießfurt die Initiative, hatte aber in der 57. Minute Glück, als Krapf freistehend einen Kopfball aus acht Metern am Tor vorbeiplatzierte. Nach einem Eckball schaltete Schmid am schnellsten und erzielte den 1:1-Ausgleich (66.). In Folge blieb die Heimelf spielbestimmend, während sich die Gäste auf gelegentliche Konter verlegten. Ein Strafstoß sollte dann die erstmalige Führung für den FC bringen. Tiryaki wurde in der Box gefoult, Baker verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (75.). In der zum Teil hektischen Schlussphase versuchten die Gäste dann noch einmal alles, um zumindest einen Zähler mitzunehmen, eine klare Torchance erspielten sich die Gäste allerdings nicht, obwohl der Dießfurter Baker in der 77. Minute eine Zeitstrafe erhalten hatte. Schraml, Donhauser und Stemmer hätten sogar noch das 3:1 machen können, vergaben aber leichtfertig.

"Eine tolle Reaktion meiner Mannschaft auf die Leistung am letzten Wochenende. Mit einer starken Vorstellung, großem Willen und maximalem Einsatz haben sich die Jungs einen verdienten Sieg geholt", so ein zufriedener FC-Coach Wolfgang Stier.

Ein angefressener Schirmitzer Coach Turan Bafra war kurz angebunden nach der ersten Niederlage der Seinen nach neun Erfolgen in Serie: "Schirmitz hat verloren, die Liga freut es, ich gratuliere den Dießfurtern und meinem Kollegen Wolfgang Stier zu diesem nicht unverdienten Sieg. Ansonsten bin ich stinksauer, nicht auf meine Mannschaft, die gekämpft hat wie ein Löwe, sondern über die äußeren Umstände die zu dieser Niederlage geführt haben. Mehr möchte ich nicht sagen!"

Tore: 0:1 Michael Herrmann (43.), 1:1 Simon Schmid (66.), 2:1 Rabar Baker (75./Foulelfmeter) - Schiedsrichter: Michael Preisinger (Plößberg) – Zuschauer: 60 - Platzverweise: Rot für Torwart Florian Bertelshofer (Schirmitz/30.) - Zeitstrafen für Roman Hermann (54.) und Rabar Baker (77./beide FC), sowie für Benedikt Kormann (86./Schirmitz)

Knapp schrammte der FC Vorbach am letzten Vorrundenspieltag an einer Heimniederlage vorbei, erst zwei Tore in der "Overtime" sicherten den Kaufmann-Schützlingen doch noch den erwarteten Heimsieg. Dabei schien zunächst alles nach Plan zu laufen für den Tabellenzweiten, denn mit der ersten guten Gelegenheit markierte Nico Lautner das 1:0 für die Heimelf. Unverständlicherweise gab der Gastgeber nach rund 20 Minuten das Ruder dann aus der Hand, nun dominierten die Gäste, die sich noch vor der Pause gleich zwei Mal für ihre Leistungssteigerung belohnten. Zunächst traf Jonas Zeitler nach feiner Einzelleistung zum Ausgleich, ehe Sebastian Schieder in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per verwandeltem und auch berechtigtem Elfmeter das Blatt wendete.

Vorbach kam verbessert aufs Feld zurück, Lukas Barthelmann gelang nach 56 Zeigerumdrehungen das 2:2. Doch die Gäste blieben unbeeindruckt und gingen Mitte der zweiten Hälfte erneut in Front, ein schöner Freistoß von Jonas Zeitler fand den Weg ins heimische Gehäuse. In Folge wurde die Partie härter und auch hektischer. Zwei Zeitstrafen für den Gast aus Reuth konnte Vorbach jedoch nicht erfolgbringend nutzen. Hüben wie drüben hatte man dann wohl schon mit dem überraschenden Auswärtssieg der Gäste gerechnet, als Lukas Barthelmann mit seinen Tagestreffern zwei und drei in der Nachspielzeit den viel umjubelten Heimsieg quasi in letzter Sekunde doch noch sicherstellen konnte.

FC-Coach Michael Kaufmann war nach dem "Last-Minute-Dreier" hin- und hergerissen: "Drei Gegentore zuhause sind definitiv unakzeptabel, so macht man sich das Leben selber schwer. So werden wir nächstes Wochenende in Dießfurt nichts erben, das sollte jedem klar sein. Kommen wir zum Positiven: Am Ende ist Fußball einfach ein Ergebnissport und so ein Sieg dann auch emotional und moralisch gesehen natürlich wertvoller, als ein 2:1, das zu über die Zeit schleppst. Dennoch - es gibt viel zu tun in der kommenden Woche!"

Tore: 1:0 Nico Lautner (12.), 1:1 Jonas Zeitler (42.), 1:2 Sebastian Schieder (45.+1/Elfmeter), 2:2 Lukas Barthelmann (56.), 2:3 Jonas Zeitler (67.), 3:3 und 4:3 Lukas Barthelmann (90.+2/90.+4) – Schiedsrichter: Tobias Dörfler – Zuschauer: 200 - Zeitstrafen: 10 Minuten für Philipp Käß (68.) und Hendrik Vietze (72./beide Reuth)

Aufrufe: 017.10.2022, 10:30 Uhr
Werner SchaupertAutor