2024-05-02T16:12:49.858Z

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Abflug in die Fankurve: Zornedings Markus Bayer hatte auf dem Kunstrasen an der B304 zu wenig Auslauf.
Abflug in die Fankurve: Zornedings Markus Bayer hatte auf dem Kunstrasen an der B304 zu wenig Auslauf. – Foto: sro

Bezirksligarennen spitzt sich zu – „Anzing als Mannschaft der Stunde“ – SCBV „läuft noch nicht rund“

Zorneding aktueller Spitzenreiter

Das Aufstiegsrennen der Kreisliga 3 bleibt spannend. Gleich mehrere Teams kämpfen um den Aufstieg in die Bezirksliga. Tabellenführer ist aktuell Zorneding.

Landkreis – Zwei Drittel der Zornedinger „Derbywochen“ sind absolviert. Der Spielplan hat es nun mal so vorgesehen, dass die TSV-Kicker mit drei Duellen ins neue Punktspieljahr starten, die gleichsam Nachbarschaftsvergleiche und Spitzenspiele sind. Denn die Kreisliga 3 (München) ist an der Spitze fest in Landkreis-Hand. Als großer Spieltags-, weil einziger Gewinner innerhalb des Kreis-Quartetts, ging vergangenes Wochenende der SV Anzing nach seinem 1:0-Derbysieg über den TSV Ebersberg hervor – und gastiert kommenden Sonntag (14.30 Uhr) also zu deren „Derbywochen“-Finale in Zorneding.

Zorneding-Trainer Bergmann: „Anzing ist die Mannschaft der Stunde“

„Anzing ist gerade die Mannschaft der Stunde, profitiert nach der Fusion jetzt auch von der Kaderbreite“, sagte Zornedings Cheftrainer Sascha Bergmann im Nachgang der Derbyanalyse gegen den SC Baldham-Vaterstetten. Mit Blick aufs aktualisierte Tableau aber zählte er „insgesamt fünf, sechs, sieben Mannschaften“ zum Kreis der heißen Aufstiegsanwärter. In dieser Konstellation, in der Primus Zorneding und den Tabellenvierten SCBV nach 16 Spieltagen sechs Zähler trennen, sagte Bergmann, „brauchst du mal über eine längere Zeit Momentum“.

Dass aus der Spitzengruppe noch niemandem ein erfolgreicher Ausrissversuch gelungen ist, der zumindest die Meisterprognose vereinfachen würde, ist einerseits spannend für alle Protagonisten und Fußballfans. Andererseits symptomatisch für das ausgeglichene Niveau der Liga, fand Helmut Lämmermeier, Fußball-Chef beim SCBV. Positiv wie negativ. „Das Kreisliga-Niveau ist in dieser Saison überschaubar, da ist keine Mannschaft dabei, die wirklich zwingend ist. Aber in Summe entspricht der Tabellenstand auch dem aktuellen Leistungsstand.“ Sprich: Auch seine Baldhamer Kicker würden aktuell noch einen Schritt hinter den eigenen Ambitionen nachhinken.

„Bei uns läuft es noch nicht so rund. Einige junge Spieler müssen sich auch erstmal noch reinfinden“, konstatierte der SCBV-Abteilungsleiter nach der 1:1-Punkteteilung mit Zorneding am Sonntagabend, die auch TSV-Coach Sascha Bergmann letztlich als leistungsgerecht wertete: „Jede Mannschaft hatte ihre Phasen in einem sehr umkämpften Derby mit den entsprechenden Emotionen.“

Abgesehen von der Chancenverwertung, sei der Auftritt seines Teams „völlig in Ordnung“ gewesen, freute sich Bergmann darüber, Platz eins nach der Eroberung im direkten Duell mit dem TSV Oberpframmern (1:0) verteidigt zu haben. „Das haben sich die Jungs in den letzten zwei, drei Jahren erarbeitet“, betonte Bergmann wiederholt, dass man damit noch nicht einmal beim ersten großen TSV-Saisonziel angelangt sei: mehr Punkte zu holen als in der Vorsaison (40).

In der Spielzeit 2022/23 spitzte sich das Meisterrennen übrigens frühzeitig auf einen Zweikampf zwischen dem späteren Sieger Grüne Heide und dem SCBV zu. Die Baldhamer scheiterten bekanntlich in der Relegation an Waldkraiburg, denen als Schlusslicht der Bezirksliga Ost wie auch Grüne Heide auf dem vorletzten Rang in der Nord-Staffel nun der direkte Weg in den Fahrstuhl nach unten droht – und die Frage aufwirft: Wie groß ist der Klassenunterschied und die Kluft nach oben tatsächlich?

In Anbetracht der zahlreichen Bezirksliga-Partien, die der Fußballchef des vormaligen „Bezirksliga-Dinos“ über die Jahre gesehen hat, ist Lämmermeier also ein kundiger Ansprechpartner, wenn es um die derzeitigen Wettbewerbschancen der Landkreiskandidaten eine Etage höher aussähe. Klare Antwort: „Da ist noch ein großer Unterschied. Vor allem die Fehlerquote ist in den Spielen zu hoch.“

Sascha Bergmann gibt zwar zu bedenken, dass alle gerade erst aus der Winterpause gekommen sind, ist sich in Richtung Bezirksligatauglichkeit aber ebenso nach dem Leistungsvergleich mit dem SCBV sicher: „Da müssen beide Mannschaften noch eine Schippe drauflegen.“ Grundsätzlich würde ihn die Bezirksliga aber noch überhaupt nicht beschäftigen. Für Bergmann zählen primär die anvisierten 41 Punkte und das nächste Derby.

Aufrufe: 019.3.2024, 09:03 Uhr
Julian BetzlAutor