2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die Winterbacher bejubeln den Führungstreffer zum 1:0.
Die Winterbacher bejubeln den Führungstreffer zum 1:0. – Foto: Mario Luge

Bezirksliga-Gipfel: Kunz beweist Köpfchen

250 Zuschauer sehen 2:1-Sieg des SV Winterbach im Bezirksliga-Topspiel gegen den FC Schmittweiler/Callbach

Winterbach. Der SV Winterbach hat das Titelrennen der Fußball-Bezirksliga Nahe wieder etwas spannender gemacht. Im Spitzenspiel gegen Tabellenführer FC Schmittweiler/Callbach gewann die Mannschaft von Michael Minke knapp mit 2:1 (1:1) Toren und verringerte damit den Rückstand auf Platz eins auf vier Punkte.

Für Minke und seine Mannschaft war‘s nach dem 6:4 im Hinrundenspiel freilich ein ganz besonderer Sieg: „Sechs Punkte gegen den Spitzenreiter geholt, das kann sich doch sehen lassen“, strahlte der SVW-Coach. Sein Pendant Murat Yasar haderte derweil ein wenig mit dem Matchglück: „Manchmal musst du es erzwingen. Wir hatten mehr Chancen, Pech bei einem Lattentreffer und einem Pfostenschuss. Und bei den beiden Gegentoren haben wir gepennt.“

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Es wurde den etwa 250 Zuschauern so einiges geboten. Auf tiefem Boden beackerten sich die beiden Führenden der Bezirksliga nach allen Regeln der Fußballkunst. Intensive Zweikämpfe forderten auch dem Referee-Trio um die junge Schiedsrichterin Leonie Dimitrov ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ab.

Nicht lange überlegen musste die 17-Jährige aus Mainz indes, als sie nach etwa einer halben Stunde auf Strafstoß für den FC Schmittweiler entschied. Niklas Paulus war im Strafraum deutlich erkennbar zu Fall gebracht worden. Christian Rech verwandelte im Nachschuss, weil SVW-Keeper Max Ketzschmar den ersten Versuch noch pariert hatte. Es sollte allerdings der einzige Gästejubel im Gipfel bleiben.

Der Treffer bedeutete den 1:1-Ausgleich, denn zuvor hatte bereits Henry Schneberger die Hausherren mit einem trockenen, platzierten Flachschuss aus 16 Metern in Führung gebracht (8.). Bis in die Schlussphase hinein lieferten sich beide Teams kämpferisch ein Duell auf Augenhöhe, in dem die Gäste vom Glan gerade nach der Pause mehr Ballbesitz und ein Plus an Torchancen verbuchten.

Den entscheidenden Treffer erzielte allerdings der Verfolger – mit einem „Geniestreich“, wie es Minke formulierte: In der 71. Minute waren die Gäste noch mit sich beschäftigt, als Elias Pfenning einen Eckball schnell ausführte und maßgeschneidert auf den Schädel von Jonas Kunz servierte. Der gut getimte Kopfball ließ seine „Jungs vom Felsen“ jubeln.

Die Gäste antworteten mit wütenden Attacken. „Es war klar, dass es bei diesem Spielstand intensiv werden würde“, fand Minke. Am Ende wären sich aber alle einig gewesen, dass es hart, aber nicht unfair gewesen sei. Daran änderten auch die Rote Karte gegen Schmittweilers Fabian Moorhead (85.) und die Zeitstrafe gegen seinen Teamkollegen Justus Rech (90.+4) nichts. Minke: „Wir haben dagegen gehalten, waren dabei vielleicht etwas cleverer.“

Für Murat Yasar waren die Platzverweise „saudumm“, weil nach einem unnötigen Foulspiel und wegen eines harmlosen Wegdrückens bei eigenem Freistoß. Letzteres für den FC-Coach eine überzogene Entscheidung. „Ich mache den Jungs aber keinen Vorwurf, es sind ganz junge Spieler.“

Ein intensives Match lieferten die Winterbacher um Johannes Lenhart (schwarzes Trikot), der hier gegen die Schmittweilerer Offensive klären kann.	Foto: Mario Luge
Ein intensives Match lieferten die Winterbacher um Johannes Lenhart (schwarzes Trikot), der hier gegen die Schmittweilerer Offensive klären kann. Foto: Mario Luge – Foto: Mario Luge

An der Ausgangssituation im Bezirksliga-Titelrennen hat sich grundsätzlich nicht viel verändert. Der FC Schmittweiler/Callbach hat immer noch einen ordentlichen Vorsprung. „Diese Mannschaft hat eine große Qualität, auch wenn man die FC-Bank betrachtet“, erwartet Minke den Konkurrenten auch am Saisonende vorne. Seinen Winterbachern bescheinigte er derweil eine „tolle Mannschaftsleistung, in der die Jungs umgesetzt haben, was vorgegeben war“. Platz zwei ist greifbar.

Remis im Verfolgerduell in Weinsheim

Ein 0:0 der schwächeren Art“, sah SGW-Trainer Detlev Christmann. „Fürfeld hat kompakt hinten gestanden und auf den Lucky Punch gewartet“, am schwachen Niveau der Partie änderte das nichts. „Man hatte das Gefühl: die einen wollten nicht, die anderen konnten nicht. Sogesehen können wir froh sein, dass du dir hintenraus nicht noch irgendein Ei fängst“, so Christmann, dessen Team nur im ersten Durchgang ansatzweise gefährlich wurde. „Alle haben darauf gewartet, dass irgendein Spieler der beiden Teams noch einen Geistesblitz hat. Aber da kam nichts.“

Gegen tief stehende Gäste taten sich die Hausherren schwer. „Insgesamt haben wir zu wenig Torchancen erzwungen“, sagt Simon Schmidt. Mit der gefühlt ersten Chance kassierte man das 0:1. „Dann hatten wir einige Gelegenheiten, müssen am Ende aber mit dem Punkt leben.“ – Tore: 0:1 Kevin Wiesen (67.), 1:1 Felix Dickes (80.).

Immerhin ein Punkt wurde es für die TSG, wenngleich mehr drin gewesen wäre. „Wir sind bisschen enttäuscht, gerade weil wir mit letzten Aktion aus einem Meter den Torwart anköpfen“, berichtet Planis Trainer Christoph Schenk, merkt aber auch an: „Merxheim war nach Standards brutal gefährlich.“ – Tore: 0:1 Jasper Schulz (41.), 1:1 Fabian Kilp (52.), 1:2 Lars Werle (63.), 2:2 Yannick Gaul (75.).

Die erste Halbzeit taten sich die Hausherren noch schwer: „Brücken hat es gut gemacht, war sehr bissig“, berichtet Selim Darcan. „Wichtig war das 2:1 vor der Pause“, so der Sportliche Leiter: „Mitte der zweiten Halbzeit ist der Knoten bei uns endlich geplatz.“ – Tore: 1:0, 6:1 Nico Dorfey (6./87.), 1:1 Michael Rodriguez (14.), 2:1 Max Wohlleben (24.), 3:1 Stefan Luge (74.), 4:1 Julian Wolf (79.), 5:1 Jan Hildebrandt (80.).

Tore: 0:1, 0:2 Mirsand Kryeziu (80./90.).

Tore: 0:1 Marc Lotzmann (81.), 0:2 Philipp Martin (90.).

Tore: 1:0 Tim Risch (9.), 2:0, 3:1 Marius-Luca Kraft (32./88.), 2:1 Raphael-Miguel Allkofer (49.).

Aufrufe: 010.3.2024, 19:40 Uhr
Mario LugeAutor