2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der 1. FC Trogen gegen Größen wie den 1. FC Schweinfurt - unvergesslich für die Oberfranken.
Der 1. FC Trogen gegen Größen wie den 1. FC Schweinfurt - unvergesslich für die Oberfranken. – Foto: gelöscht gelöscht

Bayernliga - es war einmal (10): Nach 27-Punkte-Abzug in die Kreisliga

1. FC Trogen hat sich nach Zwangsabstieg erholt +++ Kleinrinderfeld ist einfach nur stolz +++ Die Abstiege von Sand und der DJK Bamberg haben sich mehr oder weniger verjährt +++

Bayernliga – allein dieser Name löst Emotionen aus, gilt doch diese Spielklasse als Sehnsuchtsort schlechthin. Lange Jahre war sie die höchste Amateurliga Bayerns, seit 2012 muss sie der Regionalliga den Vortritt lassen. Aber auch die vergangenen elf Jahre haben unzählige Geschichten zu erzählen. FuPa wirft in unregelmäßigen Abständen einen Blick auf die Absteiger der einzelnen Spielzeiten. Was ist aus den Vereinen, die sich nach unten verabschieden mussten, geworden? Bayernliga - es war einmal: Letzter Teil: Saison 2012/13.

1. FC Trogen (15. Tabellenplatz)

Im Zuge der Ligen-Reform als Landesliga-8. der Saison 2011/12 in die Bayernliga "gerutscht", war für die Oberfranken von Beginn an klar, dass die 5. Liga ein Abenteuer ist - und bleiben wird. "Es ist schön, dass wir ein solches Jahr in unserer Vita haben", macht der Sportliche Leiter Christian Michael deutlich.

Weil vor mehr als zehn Jahren also ohnehin jedem im Verein klar war, dass die Bayernliga etwas besonderes ist, war nach dem Abstieg auch kein Schock auszumachen. Vor allem nachdem Trogen "aufgrund einen 27-Punkte-Abzuges, weil ein Spieler über einen längeren Zeitraum ohne Erlaubnis eingesetzt worden ist", in die Kreisliga runter musste, hat sich im Verein viel getan - im positiven Sinne. "Wir haben uns gefangen und gefunden", blickt der FC-Manager zurück. "Nach einem Umbruch haben wir es mit jungen Spielern aus der Region geschafft, uns in der Bezirksliga zu etablieren."

Zur Winterpause ist der 1. FC Trogen sogar Tabellenführer, "was von uns wohl so kaum jemand vor zwei, drei Jahren erwartet hätte". Eine Rückkehr zumindest in die Landesliga ist also kein Ding der Unmöglichkeit, aber längst keine Pflicht. "Wir werden sehen, wo die Reise hinführt."

DJK Don Bosco Bamberg (16. Tabellenplatz) - 1. FC Sand (17. Tabellenplatz)

Im ersten Jahr der "neuen" Bayernliga Nord sind mit der DJK Don Bosco Bamberg und dem 1. FC Sand zwei Mannschaften abgestigen, die es später geschafft haben, sich in dieser Liga zu etablieren - inzwischen aber einen weiteren Abstieg hinnehmen mussten. Die Oberfranken hat es erst im Sommer 2023 erwischt (hier geht's zum Bericht), die Unterfranken bereits - inzwischen in der Bezirksliga - ein Jahr zuvor (hier geht's zum Bericht).

Kleinrinderfelds Heimspiele in der Bayernliga waren Feste, an die man sich gerne erinnert.
Kleinrinderfelds Heimspiele in der Bayernliga waren Feste, an die man sich gerne erinnert. – Foto: Arnold Henneberger

TSV Kleinrinderfeld (18. Tabellenplatz)

Die Geschichte über den 5:4-Heimsieg gegen den großen Würzburger FV am 29. September 2012 kennt in Kleinrinderfeld jedes Kind. Aber nicht nur dieses Ergebnis gehört inzwischen zum Allgemeinwissen im 2000-Seelen-Ort in Unterfranken, die komplette Bayernliga-Saison wird für ewig in bester Erinnerung bleiben. "Da spricht man heute noch sehr oft darüber", berichtet Funktionär Lukas Klüpfel.

Man wusste, dass die 5. Liga wohl "eine Nummer zu groß" ist, und dennoch ließ man sich auf keine (finanziellen) Experimente ein. "Wir haben damals auf unsere Aufstiegstruppe, ein eingeschworener Haufen, der mit mannschaftlicher Geschlossenheit viele Erfolge feiern konnte, gesetzt", weiß der 30-Jährige, der seinerzeit als kleiner Bub bei den Spielen dabei war und regelrecht ins Schwärmen gerat, wenn er sich an den TSV in seiner Glanzzeit erinnert. "Wir haben es geschafft, mit vielen Kleinrinderfeldern und Spielern, die sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifizierten, diese Geschichte zu schreiben."

Das Fundament des Vereins aus dem Landkreis Würzburg ist also durch und durch stabil, seit Jahrzehnten. Und der TSV schafft es immer wieder, darauf etwas Nachhaltiges aufzubauen. Vor zehn Jahren war es die Bayernliga, nun ist es eben die Kreisliga. So verwundert es nicht, wenn sich Lukas Klüpfel, was die Zukunft betrifft, mehr als nur bodenständig zeigt: "Wir wollen den eingeschlagenen Weg bestätigen und möglichst erfolgreich sein mit Spielern, die aus der unmittelbaren Umgebung kommen und sich mit dem Verein identifizieren."

Aufrufe: 011.2.2024, 06:00 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor