Aufsteiger MTV Dießen kämpft gegen den Abstieg – auch wegen vieler Undiszipliniertheiten

Dießen – Bis zum 20. August erlebten die Fußballer des MTV Dießen ein herausragendes Jahr. Als Aufsteiger in die Kreisklasse marschierte die Mannschaft von Spielertrainer Philipp Ropers bis in die Relegation und schaffte gegen den TSV Otterfing sogar den Durchmarsch in die Kreisliga. Dort gelang zum Auftakt ein 3:2-Sieg über den späteren Qualifikationsrundenmeister, SV Ohlstadt.

Die Euphorie war aber im Anschluss schnell dahin. Das 0:1 in Wildsteig leitete eine Serie von sieben Niederlagen am Stück ein, die den MTV um jede realistische Chance auf die Meisterrunde brachte. Danach gelangen gegen Wildsteig (2:0) und Peiting (2:2) zumindest noch Achtungserfolge im heimischen Ammerseestadion. Auswärts blieb das Team jedoch komplett ohne Punktgewinn.

Es hagelte Platzverweise und Zeitstrafen für den MTV

„Das haben wir uns alle natürlich anders vorgestellt“, bekennt Ropers. In den ersten Spielen hatte seine Elf nicht nur mit den Gegnern zu kämpfen. „Wir hatten in den ersten vier Spielen so viele Platzverweise und Zeitstrafen wie in der gesamten letzten Saison zusammen“, berichtet Ropers. „Eigentlich hatten wir dieses Problem in den vergangenen Jahren sehr gut in den Griff bekommen“, so der MTV-Coach.

Am Ende landete Dießen mit 42 Gelben, vier Gelb-Roten und zwei Roten Karten sowie sechs Zeitstrafen abgeschlagen auf dem letzten Platz der Fairnesswertung der acht Mannschaften der Kreisliga 2. Immerhin kassierte das Team in der Rückserie in sieben Partien nur noch zwei Zeitstrafen und eine Ampelkarte. „Die Tendenz stimmt wieder“, sagt Ropers.

Für den Klassenerhalt braucht es noch viel Arbeit

Er hat dennoch viel Arbeit vor sich, um den Klassenerhalt in der Abstiegsrunde zu bewerkstelligen. Die Dießener treffen auf für sie komplett unbekannte Gegner, und Ropers hat Respekt vor den Aufgaben. „Mit Berg und Pöcking sind zwei Mannschaften dabei, die vor noch nicht allzu langer Zeit in der Bezirksliga gespielt haben. Waldram und Mammendorf sind gestandene Kreisligisten, dazu noch eine unberechenbare Landesliga-Reserve aus Oberweikertshofen“, sagt der MTV-Coach.

Gegner aus dem näheren Umkreis hat der MTV keinen zugeteilt bekommen. „Ich habe mir natürlich vorher Gedanken gemacht, gegen wen wir alles spielen könnten. Darauf wäre ich nicht gekommen“, konstatiert Ropers. Dennoch seien die Fahrten noch in erträglichem Rahmen. „Damit muss man in der Kreisliga rechnen“, kommentiert er.

Gegner äußerten sich medial über das Auftreten des MTV

Wenig lustig finden sie beim MTV die nicht enden wollende Kritik anderer Vereine nach Begegnungen mit den Fußballern vom Westufer des Ammersees. Dabei wurde ihnen unter anderem provokantes Auftreten vorgehalten. „Wir haben schon im Sommer einen offenen Brief geschrieben. Wir würden uns freuen, wenn man sich nicht in den Medien über uns äußert, sondern das Gespräch mit uns sucht“, sagt Ropers. „Ich habe nach jeder Kritik den jeweiligen Trainerkollegen angerufen und versucht, das zu klären. Jeder Verein sollte auf sich und nicht auf den Gegner schauen“, so der MTV-Coach weiter. (toh)