2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: volksfreund.de

Zimmer und Servais hören nach der Saison auf

Bezirksliga West im Wintercheck, Teil IV: In Wallenborn und Ralingen kündigen sich Trainerabgänge an – Schillingen setzt weiter auf Freytag.

SG Wallenborn (13. Platz, 14 Punkte aus 15 Spielen, 23:31-Tore)

Die seit 2014 ununterbrochen der Liga angehörenden Vereinigten aus Wallenborn, Nieder- und Oberstadtfeld blieben bislang insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Das Team der beiden Trainer Stephan Zimmer und Andy Hesslein kassierte schon neun Niederlagen. Fünf Pleiten in Folge brachten die Vulkaneifeler vor der Winterpause in Schieflage. Nur drei Tore in diesem Zeitraum, aber 13 Gegentreffer, offenbarten Abwehrdefizite. Zimmer bilanziert: „Wir haben bislang sicher keine gute Runde gespielt. Das lag einerseits an einer teilweise katastrophalen Trainingsbeteiligung, andererseits an der mangelnden Einstellung einiger Spieler. Die offensive Durchschlagskraft, die einst unsere Stärke war, hat in vielen Spielen auch gefehlt.“

Der Klassenverbleib habe „oberste Priorität. Wir müssen unten rauskommen und haben von Ende Februar an bis Ende März in acht Spielen reichlich Gelegenheit dazu. Das werden drei knüppelharte englische Wochen. Vom Potenzial sollte uns das gelingen“, so Zimmer. Am Ende der Saison gibt er nach insgesamt 25 Trainerjahren seinen Posten auf. „Alleine zwölf Jahre davon an vorderster Front sind genug, doch Andy Hesslein wird das Amt ganz hervorragend weiterführen. Eventuell will man noch einen zweiten Mann dazuholen. Abschied zu nehmen mit dem Klassenerhalt, das wäre ein tolles Gefühl.“ Um den zu erreichen, appelliert der 58-Jährige an die „Kampf-und Laufbereitschaft und dass wir wieder als Mannschaft auftreten.“ Mit Christopher Häb vom SV Neunkirchen-Steinborn und dem aus Gerolstein stammenden Vinzenz Klasen (vom FSV Trier-Tarforst II), in Schweich sowie Mülheim-Kärlich ausgebildet, kommen talentierte junge Leute. Bastian Blasius und Richard Schomers sind wieder fit. Nach dem 2:1 in Mehring stehen gegen Ellscheid, Arzfeld und Kylltal Birresborn weitere Tests an.

TuS Schillingen (14. Platz, 14 Punkte/15 Spiele, 22:32-Tore)

Dem Auftaktsieg gegen Speicher (4:0) folgte eine Negativserie von neun Partien ohne Sieg (darunter zwei Remis). Dennoch sieht Trainer Sascha Freytag wieder Positives. „Aufgrund der seit Saisonbeginn angespannten Personalsituation bin ich zumindest punktemäßig nicht unzufrieden. Wir hatten frühzeitig viele Verletzte, auch deshalb sind wir vielleicht ein bisschen hinter den Erwartungen geblieben, zumindest was die Offensivstärke angeht.“

Der aus dem nördlichen Saarland stammende Coach sieht keinen Grund zu einer Zielkorrektur: „Um sicherzugehen, müssen wir noch ein, zwei Plätze klettern. Dazu brauchen wir eine höhere Trainingsbeteiligung und eine bessere Fitness. Auch taktisch wollen wir etwas umstellen, sodass wir wieder torgefährlicher agieren können.“ Die Personallage entspannt sich, denn mit Marco Engel, David Krickel, Lukas Nickels, Tobias Mai und Kapitän Julian Flesch kehren Akteure nach überstandenen Verletzungen ins Team zurück. Christoph Becker ist mit dem Hausbau fertig und steht wieder bereit. Lediglich Max Heib fällt wegen eines Kreuzbandrisses weiter aus. Grünes Licht für die nahe Zukunft gibt es derweil für das Funktionsteam. So haben sich die Verantwortlichen im Hochwald mit dem Trainerteam um Freytag und Co-Spielertrainer Christian Görgen auf eine weitere Zusammenarbeit über den Sommer hinaus verständigt. Bis auf zwei Fragezeichen haben auch die Spieler für die nächste Saison zugesagt.

Nach dem 0:6 gegen Rheinlandligist Zerf testet der TuS noch gegen die Saar-Vertreter Peterberg, Wadrill-Sitzerath, Weiskirchen-Konfeld und die JFG Schaumberg-Prims aus der A-Jugend-Regionalliga Südwest, bevor man am 19. Februar zum Auftakt die SG Geisfeld empfängt. „Die Jungs brennen nach der klaren Hinspielniederlage (1:4, d. R.) im Derby auf Wiedergutmachung“, so Freytag.

SG Sauertal Ralingen (15. Platz, 11 Punkte/16 Spiele, 15:46 Tore)

Das offensivschwächste Team der Liga war in den ersten neun Spielen sieglos und sorgte erst in der zehnten Runde gegen Baustert (3:2) für erste Glücksmomente. Es folgten drei Niederlagen in Folge ohne eigenes Tor, bevor das Team von Trainer Martial Servais mit zwei Siegen aus den letzten drei Partien vor der Winterpause wieder Hoffnung schöpfte. „Wir wussten schon vor der Saison, dass es schwierig wird. Hinzu kamen die Hochwasserflut an der Sauer und eine katastrophale Vorbereitung. Auch mussten erst eine Trainings- und Spielstätte gefunden werden, wofür wir dem SV Udelfangen sehr dankbar sind. Verletzungsprobleme von Daniel Barth, Marco Port oder Tim Wagner kamen dazu, bevor wir uns Gott sei Dank vor der Winterpause gefangen und eine Reaktion gezeigt haben“, blickt der Luxemburger Coach auf die vergangenen Monate zurück.

Um das angestrebte Ziel Klassenverbleib zu erreichen, bedürfe es, weiterhin „Einsatz, Kampfkraft und Laufbereitschaft aller. Es wird nur über den Teamgeist gehen. Wir müssen die individuellen Fehler minimieren und besser ins Umschaltspiel nach vorne kommen“. Servais wird nach vier Jahren als Cheftrainer sein Amt am Saisonende aufgeben und einem noch nicht feststehenden Nachfolger das Ruder übergeben: „Nach vier Jahren möchte ich entweder in Luxemburg oder in der Region ein neues Engagement annehmen, werde aber Mitglied der SG Sauertal bleiben.“ Auch in der Abteilungsleitung steht ein Wechsel an: Michael Wagner verabschiedet sich aus familiären und zeitlichen Gründen, David Hillesheim und Markus Pallien werden dann in Doppelfunktion die sportliche Leitung ausfüllen. Während Marco Port (Laufbahnende nach Hüftverletzung) und Daniel Barth (beruflich nach Wiesbaden) nicht mehr zur Verfügung stehen, schließen sich Kilian Düpré vom TuS Mosella Schweich und der Deutsch-Nigerianer Odion Enagbonmuna vom SV Dörbach der Mannschaft an. Nach Verletzungen kehren Tim Wagner, Felix Denkinger und Stefan Keuler zurück.

Die Sanierung des durch das Hochwasser demolierten Godendorfer Kunstrasens ist unterdessen auf den Weg gebracht. Anfang März sollen die Arbeiten beginnen. Zur neuen Saison sollen dann wieder SG-Heimspiele auf dem angestammten Terrain möglich sein. Die Rückrunde, die mit den „wegweisenden Spielen gegen Speicher und in Lüxem beginnt“ (O-Ton Swervais), wird auf dem Ralinger Kunstrasen gespielt. Testspiele stehen noch gegen Igel-Liersberg und Schleid an.

Aufrufe: 04.2.2022, 09:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor