2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Wieder zurück im Geschäft: Karl-Heinz Halter ist neuer Trainer des A-Ligisten FV Bruchmühlbach.
Wieder zurück im Geschäft: Karl-Heinz Halter ist neuer Trainer des A-Ligisten FV Bruchmühlbach. – Foto: Imago Image

Ziel heißt Bezirksliga

Karl-Heinz Halter ist in der westpfälzischen Fußballszene im positiven Sinne bekannt wie ein bunter Hund. Der 61-jährige Kaiserslauterer hat große Erfolge als Spieler und Trainer vorzuweisen, gilt aber auf dem Platz wegen seiner aufbrausenden Art als nicht der Pflegeleichteste und wird auch schon Mal als das Enfant Terrible der regionalen Fußballlandschaft bezeichnet. Jetzt ist er nach 15 Monaten Pause wieder als Trainer beim ambitionierten A-Ligisten FV Bruchmühlbach eingestiegen.

Kusel/Kaiserslautern: Als Aktiver schnürte Halter unter anderem für den FSV Mainz 05, den FSV Salmrohr, die SV Elversberg und den FK Pirmasens die Schuhe. Als Übungsleiter war er in den letzten 30 Jahren für Borussia Neunkirchen, FK Pirmasens, Eintracht Bad Kreuznach und vor allem für den SV Morlautern an der Außenlinie tätig. Den kleinen Verein aus dem Stadtteil von Kaiserslautern hievte Halter innerhalb von neun Jahren von der B-Klasse in die Oberliga. Als Krönung gewann er 2017 mit dem SVM den Verbandspokal und qualifizierte sich für den DFB-Pokal. Im Dezember 2017 erfolgte die schmerzhafte Trennung zwischen den beiden Erfolgsparteien und es wurde still um Karl-Heinz Halter. Seit Juli ist der Trainer aus Leidenschaft wieder im Geschäft zurück und coacht den A-Ligisten FV Bruchmühlbach (Kusel/Kaiserslautern). Er soll den letztjährigen Vizemeister in die Bezirksliga führen, lautet der Wille von FVB-Mäzen Heiner Semar.

Hallo Herr Halter, was führt Sie von der Oberliga in die A-Klasse zur FV Bruchmühlbach?

Karl-Heinz Halter: Der Fußball (lacht)! Ich bin fit und motiviert. Dann kam das Angebot von Heiner Semar und ich habe ja gesagt. Nach der Trennung vom SV Morlautern habe ich eine Pause eingelegt, da sind einige Dinge passiert, die ich verarbeiten musste. Eineinhalb Jahre sind eine lange Zeit, doch ich bin diesen Weg bewusst gegangen und ich fühle mich wieder so weit, mein Team nach vorne zu bringen.

Wie lauten ihre Ziele mit dem neuen Verein, mit dem sie seit Ihrem Amtsantritt von fünf Spielen viermal gewonnen und einmal unentschieden gespielt haben?

Karl-Heinz-Halter: Wir wollen in die Bezirksliga aufsteigen, Punkt! In der vergangenen Saison war die Elf lange Zeit Tabellenführer und lag bis kurz vor dem Rundenschluss mit neun Punkten Vorsprung vorne. Unmittelbar vor dem Ziel wurde die Mannschaft abgefangen und auch als Vizemeister klappte es in der Relegation nicht. Ursprünglich sollten Andreas Brunck als Trainer und Robin Cronauer als Co-Trainer das Team ab dem Sommer für einen neuen Anlauf aufbauen. Drei oder vier Spieler haben vor der Runde aber den Rückzug gemacht. Ich habe meine Verbindungen spielen lassen und den Kader wieder auf 16 gute Jungs aufgestockt.

Welche Rolle spielt FVB-Mäzen Heiner Semar, der als Sponsor seines Heimatvereins TV Althornbach und des SVN Zweibrücken für Furore, aber auch kritische Stimmen sorgte?

Karl-Heinz Halter: Für Heiner Semar ist die FV Bruchmühlbach eine Herzensangelegenheit. Er liebt den familiären Umgang, genau das ist hier der Fall. Er ist durch seine sportlichen Erfolge eine bekannte Größe und hat den Verein bisher von der C-Klasse in die A-Klasse gebracht. Er war ja auch bei Eintracht Trier in der Regional- und Oberliga als Sportlicher Leiter aktiv und hat sehr viel Sachverstand.

Schürt Semars finanzielles Engagement Neid bei den anderen Vereinen? Wenn ja, spüren Sie das auf dem Platz?

Karl-Heinz Halter: Es gibt überall solche Leute, die hier und da einen Spruch fallen lassen. Das ist mir aber egal. Neid muss man sich erarbeiten, sage ich immer. Schauen Sie sich doch einmal die Spieler unserer Konkurrenten FC Queidersbach und die FV Kindsbach an. Glauben Sie, die spielen alle bei den Vereinen, weil es ihnen dort so gut gefällt? Einen Patrick Freyer holst Du nicht einfach so vom FKP aus der Regionalliga. Beim FC Queidersbach spielt mit Felix Horn ein ehemaliger Spieler von mir. Auch er weiß, was er für eine solche Mannschaft wert ist. Ich fühle mich in meiner Rolle in Bruchmühlbach jedenfalls pudelwohl und stehe hier, wie in allen meinen anderen Stationen, für gute Arbeit.

Kann der FV Bruchmühlbach zu einer ähnlichen Geschichte werden wie der SV Morlautern?

Karl-Heinz Halter: Ganz ehrlich gesagt: Ich möchte nicht in der A-Klasse oder Bezirksliga alt werden. Meine Ansprüche liegen höher. Klar ist aber auch, dass ich, sollten wir aufsteigen, eine ambitionierte Truppe hinterlassen werde, die auch eine Liga oben drüber vorne mitspielen kann. Wer mich holt der weiß, dass ich ehrgeizige Ziele verfolge und nach dem einen Schritt den nächsten Schritt machen will. Das ist für mich die Triebfeder im Fußball. Übrigens: Das ist wohl auch ein Grund dafür, warum ich noch nie in meiner Trainerlaufbahn abgestiegen bin. Auf der anderen Seite werden es so zehn bis 15 Aufstiege plus Pokalsiege gewesen sein.

Wenn nicht in der A-Klasse oder Bezirksliga, wo führt Ihre Reise hin? Gibt es Angebote aus höheren Ligen?

Karl-Heinz Halter: Momentan gibt es keine Angebote. Ich bin jetzt 61 Jahre, aber ich bin gesund und für mein Alter noch richtig gut dabei. Klar würde ich mir anhören, was ein Verein, beispielsweise aus der Oberliga, zu sagen hat, ich bin nicht Ortsgebunden. Auf der anderen Seite bin ich selbstbewusst genug und weiß, was ich leisten kann und geleistet habe. Bei Borussia Neunkirchen hat mich der heutige U 21-Nationaltrainer Stefan Kuntz bei seiner ersten Trainerstelle beerbt. Dass ich dort nicht weiter arbeiten konnte, hatte nichts mit meiner Leistung zu tun. Kuntz war als gebürtiger Neunkircher für den Verein einfach eine Galionsfigur. Geprägt wurde ich als Trainer von Robert Jung, der seiner Zeit voraus war. Mit ihm konnte ich schon als Spieler stundenlang über Fußball reden.

Wo landet der FV Bruchmühlbach am Saisonende?

Karl-Heinz Halter: Wir bewegen uns mit dem FC Queidersbach und der FV Kindsbach auf Augenhöhe. Das sind sehr gute Mannschaften. Aber sorry, ich bin überzeugt davon, dass wir es packen.

Zur Person

Name: Karl-Heinz Halter

Alter: 61 Jahre

Familienstand: Verheiratet

Beruf: Gelernter Maschinenbauer, Hausmeister im Jugend- und Programmzentrum Kaiserslautern

Aufrufe: 022.9.2019, 13:33 Uhr
FuPa-Redaktion WestpfalzAutor

Das könnte dich auch interessieren

Meister und Vizemeister steigen auf

Die Amateurvereine des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) haben entschieden: Die abgebrochene Saison wird wie vom Verband vorgeschlagen gewertet: Die beiden nach einer Quotientenregelung erstplatzierten Vereine steigen auf, Absteiger gibt es keine. Jetzt herrscht Klarheit!
Der SWFV gibt den Ball an die Vereine weiter. Die Beschlüsse zur Wertung der abgebrochenen Saison stehen.

Nur Aufsteiger, keine Absteiger

Der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) hat am Dienstagabend ein Regelwerk vorgestellt, durch das die bereits abgebrochene Saison gewertet werden kann. Vorgesehen sind keine Absteiger und eine Quotientenregelung für den Aufstieg. Auch die Relegationsplätze sollen zum Aufstieg berechtigen. Jetzt sind erneut die Vereine gefragt.
Benedikt Fath, Torwart des Landesligisten TuS Hohenecken und hier im Zweikampf mit Jan-Luca Hahn von der SG Eppenbrunn, wechselt im Sommer zum FK Pirmasens.

Neuer Torwart für FK Pirmasens

Benedikt Fath kehrt vom Landesligisten TuS Hohenecken wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück *** 23 Jahre alter Torhüter spielt ab Sommer wieder für den FK Pirmasens

SWFV bricht Saison ab

Der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) folgt dem Votum der Vereine. Die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison wird komplett abgebrochen. Festzulegen sind noch die Auf- und Abstiegsregelungen. Nachfolgend die in der Sitzung am Donnerstagabend festgelegten Punkte:
FCK-Urgestein und der FCK treffen sich vor dem Arbeitsgericht.

Gerry Ehrmann: Keine öffentliche Verhandlung

Gerry Ehrmann und der Drittligist 1. FC Kaiserslautern stehen sich nach der Anfang März vollzogenen Trennung vor Gericht gegenüber. Der 12. Mai wurde als Termin für eine erste Güteverhandlung festgesetzt. Heute hat das Arbeitsgericht Kaiserslautern entschieden, dass der Termin nicht öffentlich ist.