Das Wechselkarussell, das sich in Aystetten traditionell besonders intensiv dreht, läuft diesmal mit angezogener Handbremse. Mit Benedikt Schmoll (TSV Neusäß), Julian Bergmair (VfL Ecknach) und Manuel Britsch (TSV Schwabmünchen II) ist bisher lediglich ein Trio gekommen. Bei Vladimir Djajic (FC Stätzling) wird es davon abhängen, ob er seine Ausbildung zum Polizeibeamten in Königsbrunn oder Eichstätt absolviert. Um den dünnen Kader aufzufüllen, hat man auch Gheorghe Gosa aufgenommen. Der 37-jährige ehemalige rumänische Zweitligaspieler ist das letzte Überbleibsel aus der in der Winterpause abgemeldeten zweiten Mannschaft. Kevin Kloss ist Back-up, wenn ein Torhüter ausfallen sollte. Die wirklich wichtigen Neuzugänge, die bestens eingeschlagen haben, kamen schon in der Winterpause: Maximilian Heckel und Dominik Isufi. Einziger Abgang aus der Stammelf ist Stefan Lukic (Türkspor Augsburg). Danny Dörr (FC Affing), Baris Kus (TSV Kriegshaber) und Dzemal Trublijanin (FC Öz Akdeniz) waren nur Ergänzungsspieler. „Unser Kader ist breiter geworden“, sagt Trainer Marco Löring. Da sich Manuel Britsch im ersten Training einen Innenbandriss zugezogen hat, könnte noch ein Mittelfeldspieler dazu kommen.
Marco Löring, Ex-Profi und zweifacher deutscher Meister mit den A- und B-Junioren von Borussia Dortmund, geht in seine dritte komplette Saison. Mit Co-Trainer Gerald von Zehmen, den Torwarttrainern Claus Zerbe und Alexander Canovic, Teammanager Christian Geib, Sportleiter Peter Billy sowie den Betreuern Stefan Mayr und Michael de Bur hat er ein erfahrenes Team im Rücken.
Nach einer längeren Pause aufgrund einer Schambeinentzündung ist Linksverteidiger Max Klotz wieder dabei. „Er ist eminent wichtig“, sagt Löring. „Auch Neuzugang Benedikt Schmoll hat sich nach überstandenem Kreuzbandriss wieder gut eingefunden.“ Torjäger Robert Markovic-Mandic ist nach seiner Verletzung zwar wieder fit, aber noch nicht hundertprozentig in Form. Weiterhin ausfallen wird Daniel Michl, der sich mit einer Knieverletzung herumplagt.
„Die Mannschaft ist der Star. Wir haben keine überragenden Individualisten“, sagt Marco Löring, der als Ex-Profi vom Namen her so etwas wie der Star der Mannschaft ist. „Wir müssen als Kollektiv funktionieren.“ Die Mannschaft ist eingespielt, die Laufwege sind vertraut. „Wir stehen stabil und sind sehr organisiert“, sagt Löring. Junge, hungrige Spieler ergänzen sich mit Routiniers. Zu den Stützen zählen die talentierten Dejan Mijailovic, 23, auf der Sechserposition, der 22-jährige Angreifer Robert Markovic-Mandic oder Valentin Coca. Der ehemalige rumänische Zweitliga-Torhüter ist einer der besten Keeper der Liga.
Mit dem letzten Auftritt vor dem Punktspielstart war Marco Löring überhaupt nicht zufrieden. „Das war nichts“, blickt er auf die 1:4-Niederlage beim Ligakonkurrenten SC Ichenhausen in der Qualifikation zum bayerischen Pokal zurück. „Wir haben verdient verloren, weil wir individuelle Fehler gemacht haben und nicht als Mannschaft aufgetreten sind. Das haben wir auch ausführlich besprochen“, knurrt der Coach. Er ist sich jedoch sicher, dass die Seinen den Weckruf zur richtigen Zeit verstanden haben. Taktisch werde man nichts verändern, lässt Marco Löring durchblicken. Soll heißen, dass Mijailovic als tief stehender Sechser vor der Viererkette agiert und mit Max Drechsler und Thomas Hanselka zwei wuchtige Angreifer in der Offensive aufgeboten werden.
Marco Löring ist ein sehr ehrgeiziger Trainer. „Ich will immer die Ergebnisse des letzten Jahres bestätigen oder toppen. Und letztes Jahr hätten wir durchaus besser abschneiden können, als auf dem achten Platz“, sagt er. Ihm ist jedoch klar, dass die kommende Saison eine ganz harte Nuss werden wird. „Die Aufsteiger und die neu eingruppierten Mannschaften sind nicht ohne. Wir haben weniger Derbys und müssen mehr fahren. Deshalb müssen wir Gas geben.“
Das Ergebnis der letzten Saison zu toppen wird ganz schwierig. Dazu hätte es vielleicht ein oder zwei Hochkaräter gebraucht. Könnte durchaus sein, dass das Abstiegsgespenst kurzzeitig vorbei schaut, doch am Ende sollten sich die Cosmonauten in der Landesliga etablieren und zwischen Platz acht und elf einlaufen.