2024-05-24T11:28:31.627Z

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Ein Bild aus alten Zeiten: Furths Spielertrainer Mario Bjelobrk (links) jubelt mit dem mittlerweile abgewanderten Michael Wimmer. Foto: Feldl
Ein Bild aus alten Zeiten: Furths Spielertrainer Mario Bjelobrk (links) jubelt mit dem mittlerweile abgewanderten Michael Wimmer. Foto: Feldl

»Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben«

West-Bezirksligist DJK-SV Furth kämpft mit vielen Problemen +++ Nach vier Spieltagen noch kein Punkt +++ Abgänge noch nicht verkraftet

Mit dem vierten Tabellenplatz in der abgelaufenen Bezirksliga-Saison hatte die DJK-SV Furth den bis dato größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht. Mittlerweile ist bei den Landshuter Vorstädtern von Euphorie allerdings absolut nichts mehr zu spüren. Nach vier Spieltagen steht das Team von Spielertrainer Mario Bjelobrk noch ohne jeglichen Punkt auf dem letzten Tabellenplatz der Bezirksliga West. Den bisherigen Tiefpunkt der Further Talfahrt stellte die 0:6-Pleite gegen den SV Frauenbiburg am vergangenen Sonntag dar. FuPa hat bei den Beteiligten nach den Gründen für die sportliche Misere gefragt.

„Dass das Ergebnis der letzten Saison nach den schwerwiegenden Abgängen im Sommer nicht wieder erreicht werden kann, war uns allen klar“, sagt der Sportliche Leiter Carlos Esposito. „Eine wahrscheinlich nur von kurzfristigem Erfolg gekrönte finanzielle Hau-Ruck-Aktion wollten wir nicht durchziehen, um nicht langfristigen finanziellen Schaden für den Verein anzurichten. Der Klassenerhalt sollte mit der Qualität unseres Kaders unter normalen Umständen zu erreichen sein“.
Dies wird aber ein mehr als schwieriges Unterfangen, denn in der Tat musste der Aufsteiger aus dem Jahr 2009 zu Beginn der aktuellen Spielzeit einen wahren Aderlass verkraften. Mit Michael Wimmer, Mladen Bjelobrk sowie Tobias Zauner (zusammen 34 der 51 Tore) verließ fast die komplette Offensivabteilung den Verein. Gerade die Abgänge von Bjelobrk und Armon Ljevo (beide zum Ligakonkurrenten TSV Langquaid) kurz vor Ende des Transferfensters haben kurzfristig noch einmal ein bedeutendes Loch in den ohnehin schon kleinen Kader gerissen. „Dass Mladen Bjelobrk den Markt sondierte war uns klar, aber dass auch Armon Ljevo relativ spät noch den Verein wechselt, hat uns dann doch überrascht. Gerade zu einer Phase, als wir dachten, dass die Mannschaft für die Saison 2011/12 steht, machten uns diese Wechsel einen Strich durch die Rechnung. Zu diesem Zeitpunkt war der Markt dann auch schon relativ abgegrast“, erklärt Pressesprecher Bernhard Popp.

Zwar konnte die Vereinsführung mit Torhüter Kai Zimmermann und den Ex-Landesligakickern Mirko Schade, Luigi Martorana sowie Martin Vohberger noch einige namhafte Verstärkungen an Land ziehen, jedoch befinden sich diese noch bei weitem nicht in Topform. „Luigi hat in der vergangenen Saison berufsbedingt ziemlich wenig trainieren können. Martin wurde im vergangenen Jahr zweimal operiert und hat einen Verein gesucht, bei dem er langsam wieder fit werden kann. Nach dem Abgang von Mladen Bjelobrk ist Martin aber sofort in die erste Reihe gerutscht, was so nicht geplant war“, sagt Popp über den langjährigen Klassestürmer, der sich nun auch noch einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat.
„Die Verpflichtung von Neuzugängen stellt sich für uns grundsätzlich als sehr schwierig dar, weil wir einfach mit sehr geringen Finanzmitteln gesegnet sind. Wir können und wollen auch nicht das Wettrüsten mittels finanzieller Drahtseilakte mitmachen“, erklärt Abteilungsleiter Josef Noderer, der weitere kurzfristige Zugänge für nahezu ausgeschlossen hält. Diese würden aber sicherlich gut tun, zumal derzeit auch Spielertrainer Mario Bjelobrk nach seiner Roten Karte weiterhin gesperrt ist. „Sein Ausfall tut uns natürlich mehr als weh, weil er im Mittelfeld fehlt. Wie lange er gesperrt sein wird, wissen wir bis heute – mehr als 2 Wochen nach der roten Karte – immer noch nicht. Weder ist auf der BFV-Seite ein Urteil veröffentlicht noch sind die Verantwortlichen des BSG telefonisch zu erreichen. Anscheinend wurde der Fall aufgrund der Urlaubszeit noch nicht verhandelt“, übt Popp leise Kritik am Verband.

Dennoch gilt ab sofort die volle Konzentration dem „Unternehmen Klassenerhalt“, das jedoch ohne den langjährigen Keeper Christoph Wittmann weitergeführt werden muss. Im Spiel gegen Frauenbiburg musste dieser auf Grund der Personalnot sogar als Feldspieler auflaufen, am Montag wechselte er dann aber als Vertragsamateur zur DJK-SV Altdorf in die Kreisklasse Landshut. „Altdorf wollte Wittmann bereits vor Saisonbeginn holen, doch da wollten wir ihn nicht ziehen lassen. Da er nun hinter Kai Zimmermann nur mehr die Nummer zwei im Tor war, wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen“, so Popp, der nun hofft, dass sich die gute Stimmung in der Mannschaft auch auf den Rasen überträgt. „Wir müssen das Glück auch mal erzwingen, arbeiten und die Hoffnung nicht aufgeben. Das soll jetzt noch keine Durchhalteparole sein, aber etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Eine solche Situation ist ja nicht neu, das kennen wir ja bereits aus dem ersten Bezirksliga-Jahr“, übt sich Popp in Zweckoptimismus.
Die nächste Gelegenheit zur Besserung bekommt die DJK am kommenden Samstag im Auswärtsspiel bei Aufsteiger FC Gergweis (Anstoß 15 Uhr).

Aufrufe: 018.8.2011, 10:30 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor