Willi Zimmermann rechnet mit einer 0:3-Wertung

Was war geschehen? Fortuna Böblingen, die Spieler, der Trainer und offensichtlich auch der Sportliche Leiter Adamo Zizzo waren höchst angespannt. Denn Gegner Croatia Sindelfingen wehrte sich mit Haut und Haaren gegen eine Niederlage. Noch am vergangenen Sonntag gingen die Sindelfinger auf eigenem Platz mit 1:11 gegen Dagersheim unter. Da erwartete Fortuna Böblingen allenthalben ein leichtes Spiel ...

Schiedsrichter schickt Zizzo hinter die Bande

Auch Schiedsrichter Kevin Schmidt vom SV Weiler machte einen klasse Job auf dem Feld - nur die Unruhe aus dem Fortunen-Fanlager gefiel ihm nicht. Prompt schickte er den Spielleiter der Gastgeber, Adamo Zizzo, nach einer dementsprechenden Bemerkung hinter die Bande.

67. Minute - die Situation eskaliert

Wenig später eskalierte die Situation in der 67. Minute. Zwei Spieler gerieten verbal aneinander. Die Trainer und Betreuer liefen aufs Spielfeld. Es gelang zum Beispiel Willi Zimmermann, Trainer der Böblinger, seine Fortuna-Spielerschar im Zaum und auf einem Fleck zu halten. Handgreiflichkeiten gab es laut Augenzugenberichten definitiv keine. Auch die Seite von Croatia Sindelfingen muss seine Spieler im Griff gehabt haben.

Aber die Zuschauer. Die Zuschauer. Sie liefen auf den Platz und machten aus Sicht des Schiedsrichters eine Fortsetzung der Partie - immerhin waren noch über 20 Minuten zu spielen - unmöglich. "Gegen die Rudelbildung konnten wir nichts machen", so Willi Zimmermann in einer ersten Stellungnahme. Und er zeigte sich von den Vorfällen und den Beteiligten zutiefst enttäuscht: "Es ist mir unbegreiflich, warum erwachsene Menschen nicht gesittet miteinander umgehen können."

Präzedenzfall in Unterjettingen

Er erwartet nun eine 0:3-Wertung der Partie, die zum Zeitpunkt des Abbruchs 2:1 für Fortuna stand. Zimmermann erinnert an den Präzendenzfall aus dem letzten Jahr, als im A-2-Spiel zwischen dem FC Unterjettingen und dem Türk. SV Herrenberg handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen Spielern beider Parteien zum Spielabbruch geführt hatten. Damals war Türk.-SV-Torwart Halil Atay nach einem Gegentreffer wutenbrannt Richtung Schiedrichter gestürmt, um sich zu beschweren. Ein Unterjettinger Spieler stellte sich dem Torwart-Hünen aus Nebringen mutig in den Weg - ein Wort gab das andere. Als der Schiedsrichter gerade zu dem Zeitpunkt, als beide Spielführer ihn inständig baten, das Spiel doch fortzusetzen, aus dem Augenwinkel sah, dass auf dem Platz Spieler weiter munter vor sich hinschlägerten, brach er die Partie ab. Das Ende vom Lied ist bekannt: Das Sportgericht wertete die Partie für beide Seiten mit einer 0:3-Niederlage. Unterjettingen schaffte es nicht mehr in die Relegation und der Türk. SV Herrenberg versagte kläglich im Relegationsspiel zur Bezirksliga.

Stürmt Unterjettingen wieder auf Platz eins?

Im Fall Fortuna Böblingen gegen Croatia Sindelfingen könnte das Bezirkssportgericht ebenfalls eine 0:3-Wertung aussprechen - wohlgemerkt gegen beide Vereine. Am Sonntag kann Verfolger FC Unterjettingen wieder die Tabellenführung in der Kreisliga A 2 einnehmen. Dann wenn das Team von Trainer Markus König beim benachbarten TSV Öschelbronn einen Sieg holt.

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