2024-06-17T07:46:28.129Z

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Freigabe: Kontaktsport unter freiem Himmel und damit Fußballtraining sind wieder möglich. Wenn die Inzidenz unter 50 bleibt, dann ab Montag auch ohne Test. 
Freigabe: Kontaktsport unter freiem Himmel und damit Fußballtraining sind wieder möglich. Wenn die Inzidenz unter 50 bleibt, dann ab Montag auch ohne Test.  – Foto: Archiv

Wiederaufnahme Trainingsbetrieb: Wut und Frust sorgen für Einlenken

Fußball-Training bis 25 Personen wieder möglich

Nach einem flammenden Appell vom BFV an die Staatsregierung hat diese nun doch die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes mit bis zu 25 Personen gestattet.

Freising – Da scheinen sich einige bei der bayerischen Staatsregierung gerade noch einmal besonnen zu haben. Die gute Nachricht nach dem Regel-Wirrwarr unter der Woche: Ab heute ist altersunabhängiges Mannschaftstraining (generell Kontaktsport unter freiem Himmel) in Gruppenstärken bis zu 25 Personen wieder gestattet – Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die 7-Tage-Inzidenz unter 100 liegt und alle Teilnehmenden auf das Covid-19-Virus getestet sind, oder aber zur Gruppe der Genesenen und vollständig Geimpften zählen.

In Gebieten mit einer 7-Tage-Inzidenz unter 50 sind keine Testungen erforderlich. Das dürfte vor allem den hiesigen Clubs Freude bereiten, die Inzidenz war gestern den fünften Tag in Folge unter dieser Grenze. Grundvoraussetzung bleibt nach wie vor die Tatsache, dass die zuständige Kreisverwaltungsbehörde diese Öffnungen ausdrücklich erlauben muss. Doch auch das erfolgte gestern relativ zügig.

Amateursport: Erst Kopfschütteln, dann Erleichterung

Der Frust bei den bayerischen Fußballvereinen hatte sich Anfang der Woche noch einmal gesteigert. Die jüngsten Entscheidungen der Bayerischen Staatsregierung wurden nicht nur den Interessen der Amateurfußballer*innen im Freistaat in keiner Weise gerecht, sie sorgten für Kopfschütteln, oder besser gesagt: Man verstand sie einfach nicht mehr. Bei einer Inzidenz über 100 darf man nach dem aktuell gültigen Bundesgesetz maximal zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands trainieren, Kinder unter 14 Jahren in Gruppen bis zu fünf Kindern.

Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 konnten bislang maximal fünf Personen aus zwei Haushalten trainieren, sowie Kinder unter 14 Jahren in Gruppen bis zu 20 Kindern. Also: Echtes Mannschaftstraining war und ist unter diesen Vorgaben den meisten Fällen unmöglich. Dann setzte die Staatsregierung unter Ministerpräsident Söder dem Chaos noch eine Narrenkappe drauf und gestattete, dass 250 Besucher Sportveranstaltungen besuchen dürfen. Aha, gut zu wissen: 250 Leute dürfen ein Training von 10 Spielern besuchen. Der BFV, den wütende Stellungnahmen aus der Basis erreichten, schickte einen Offenen Brief an die Staatsregierung und fragte zurecht: „Wie passt das zusammen?“

BFV mit flammenden Appell an Regierung

Wut und Frust über die Regierenden waren längst angeschwollen. Ein weiterer Grund: Erst sollten sich Amateurfußballer*innen vor einer Übungseinheit testen lassen, um mit der Mannschaft trainieren zu können, dann wurde das Training wieder untersagt. Der Verdacht lag nah, dass die Sport-Affinität bei Politik und Landesämtern nicht sonderlich groß sein kann, aber auch, dass zwischen den Ministerien die Abstimmung nicht funktioniert. „Dazu kommt eine völlig unterschiedliche, in unseren Augen teils nicht mehr nachvollziehbare Auslegung der Gesetze und Verordnungen durch die zuständigen Kreisverwaltungsbehörden und kreisfreien Städte.

Der Frust bei den engagierten Menschen im Sport und im Amateurfußball erlangt dieser Tage eine neue Dimension – für jede einzelne Beschwerde haben wir volles Verständnis. Anstatt klare, praxisnahe Regeln zu erlassen, die für jedermann verständlich sind und weniger unterschiedlichen Interpretationen unterliegen, erleben wir fast täglich ein neues Wirrwarr, das sich rational nicht mehr erklären lässt,“ drückte der Verband klares Unverständnis über seine Kanäle aus.

(Arthur Viol)

Aufrufe: 021.5.2021, 09:22 Uhr
Freisinger Tagblatt / Arthur ViolAutor