2024-06-03T07:54:05.519Z

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Rettung in Sicht? Am Sonntag gastiert Werner Gottschling mit dem VfR beim SV Kirchzarten. | Foto: Achim Keller
Rettung in Sicht? Am Sonntag gastiert Werner Gottschling mit dem VfR beim SV Kirchzarten. | Foto: Achim Keller
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Werner Gottschling: "Gehören in die Landesliga"

BZ-Interview mit Trainer Werner Gottschling über den Abstiegskampf beim VfR Bad Bellingen

In der Landesliga hat sich der VfR Bad Bellingen als Neuling schnell akklimatisiert, kämpft aber noch um den Klassenerhalt. Matthias Konzok sprach mit Trainer Werner Gottschling über die positive Seite des Abstiegskampfes, die Entwicklung des VfR und Konzentrationsprobleme.
BZ: Macht Ihnen der Abstiegskampf Spaß, Herr Gottschling?
Gottschling: Die ganze Zeit im Niemandsland unterwegs zu sein, ist auch nicht der richtige Weg, um im Fußball weiterzukommen. Acht Spieltage vor Schluss oben nicht mehr angreifen zu können, aber nach unten passiert nichts mehr – das ist vielleicht auch nicht das wahre. Man will in der Liga drinbleiben, aber zu einer guten Entwicklung gehört dazu, dass es auch um etwas geht und die Spiele nicht nur dahinplätschern.

BZ: In den letzten fünf Landesliga-Spielzeiten genügten 34 Punkte stets für Platz zwölf. Dem VfR fehlen dazu noch zwei Siege aus acht Spielen. Klingt einfach.
Gottschling: Ich gehe davon, dass zwei Siege nicht reichen werden. Man kann von vier Absteigern ausgehen. Die Konstellation in dieser Saison, dass man mit 35 oder 37 Punkten vielleicht nicht in der Liga bleibt, wäre schon ’ne Hausnummer.

BZ: Wie sehen Sie die Entwicklung Ihrer Mannschaft im ersten Landesligajahr?
Gottschling: Nimmt man die nackten Zahlen, können wir als Aufsteiger mit 28 Punkten sehr zufrieden sein. Sind alle Leute an Bord, ist es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen. Rutschen ein paar Leute raus, sind wir aber doch noch nicht ganz so weit, um Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe positiv zu gestalten. Als Aufsteiger können wir gewisse Spieler nicht eins zu eins ersetzen.

BZ: Drei der vier Bad Bellinger Winterneuzugänge kamen aus der Kreisliga.
Gottschling: Die Spieler, die neu dazugekommen sind, müssen noch reinwachsen. Sie dürfen Fehler machen, diese Geduld bringen wir auch mit. Wichtig ist trotzdem, dass wir irgendwie die Punkte holen. Es macht einfach deutlich mehr Spaß als in der Bezirksliga, man wird mehr gefordert. Und wir haben auch gezeigt, dass wir in die Landesliga gehören.

BZ: Was ist das bisher größte Manko Ihrer Mannschaft?
Gottschling: Gegen direkte Konkurrenten tun wir uns etwas schwer. Vielleicht ist es manchmal einfacher, sich gegen die größeren Gegner zu motivieren. In Testspielen kommen gegen Verbandsligisten oft sehr positive Ergebnisse heraus, gegen Kreisligisten wird es entweder ein Riesenerfolg, oder man bekommt mal einen auf die Schnauze, weil die Konzentration fehlt. Der Fußballer neigt einfach dazu, ein paar Prozent rauszunehmen.

BZ: Die Sinne für das Spiel am Sonntag beim SV Kirchzarten sind geschärft?
Gottschling: Die Mannschaft ist sich der Situation bewusst. Dass uns Spieler fehlen, können andere als Chance nutzen, um zu zeigen, dass sie auch in dieser Liga spielen können. Und andere Teams haben dieselben Probleme. Ich mag es nicht, wenn man zu arg jammert. Wir können es eh nicht ändern. Also gilt: Die Dinge positiv angehen und einen guten Kopf haben.


Kompakt: Muser (Gelb-Rot), Tim Siegin (Urlaub) fehlen. Für Müller, Reif (Trainingsrückstand) kommt ein Einsatz wohl zu früh. Micic kehrt zurück, Yannik Domagala fraglich.
Aufrufe: 04.4.2019, 19:45 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor