Der TuS Efringen-Kirchen hat zuletzt mit dem Sieg in Bad Bellingen überrascht. Mit seinen Bezirksliga-Fußballern ist Trainer Werner Gottschling aber noch auf der Suche nach Konstanz.
Gute Freunde kann niemand trennen. Das ölige One-Hit-Wonder von Fußballlegende Franz Beckenbauer aus dem Jahr 1966 trifft auf die dicken Kumpels Werner Gottschling und Peter Johann auch weiterhin zu. Daran ändert auch der überraschende 2:1-Sieg des Gottschling-Clubs TuS Efringen-Kirchen am vergangenen Samstag bei Johanns Bezirksliga-Verein, Spitzenreiter VfR Bad Bellingen, nichts.
Einige Tage später hat Gottschling noch immer ein Lächeln im Gesicht. "Ich habe Peter im VfR-Vereinsheim zum Essen eingeladen und natürlich die Zeche übernommen", sagt Gottschling und schmunzelt. Der Coup bei jenem Verein, den er selbst acht Jahre betreut und von der Kreis- in die Landesliga geführt hatte, hat seine Laune merklich angehoben. "Natürlich habe ich es genossen, an meiner alten Wirkungsstätte zu gewinnen", sagt der 49-Jährige. "Aber es waren auch nur drei Punkte." Wobei diese "aufgrund der Konstellation nicht unbedingt eingeplant" gewesen seien. Nun fordert der TuS-Coach, dass seine Mannschaft dort weitermacht, wo sie aufgehört hat.
Aber warum laufen seine Kicker gegen Spitzenteams meistens zu Höchstleistungen auf, um gegen vermeintlich gleichstarke oder auch schwächere Gegner nicht ihre Leistung abzurufen? Schon den Meisterfavoriten TuS Binzen (2:2) hatten die Efringen-Kirchener am Rande einer Niederlage. "Dass die Spieler sich mehr motivieren und mit einer anderen Einstellung in so ein Derby gehen, liegt in der Natur der Sache", findet Gottschling. Er spricht auch aus eigener Erfahrung als aktiver Fußballer und führt weitere Aspekte an: "Ein Derby gegen den Tabellenführer, bei meinem früheren Club und die Konstellation Johann/Gottschling haben sicher auch dazu beigetragen."
Also verfällt man am Samstag gegen den FC Schlüchttal (16 Uhr) wieder in alte Muster? Das hofft der VfR-Coach natürlich nicht, in diese Partie müsse man "mit derselben Mentalität" gehen. "Jeder Spieler ist gut beraten, alles zu investieren", mahnt der Trainer. Sein Team sucht weiterhin nach einer konstanteren Form, da benötige man "mit den jungen Spielern noch ein bisschen Geduld".
Dass es funktionieren kann, zeigt die Ausbeute von sieben Zählern aus den Spieltagen vier bis sechs. Mit 14 Punkten nach einem Drittel der Saison ist Gottschling "grundsätzlich einverstanden", man habe "gute, aber auch schlechte Phasen" durchlaufen. Welche Schulnote er vergeben würde? "Zwischen drei und vier", sagt Gottschling, der für die BZ den elften Spieltag tippt: