2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Ein Führungsspieler, der künftig öfter mal den Mund aufmachen will: Waldrams Stürmer Marley Amanquah. Fkn
Ein Führungsspieler, der künftig öfter mal den Mund aufmachen will: Waldrams Stürmer Marley Amanquah. Fkn

Waldram-Stürmer Amanquah: "Es fehlt das Zielwasser"

DJK-Spieler über die aktuelle Situation

Sie hatten sich nach dem wiederholten Scheitern in der Relegation für diese Saison noch einmal viel vorgenommen. Inzwischen ist bei den Waldramer Fußballern aber Ernüchterung eingekehrt.

Aktuell auf Platz fünf ist der Vorjahreszweite ein gutes Stück von seinem Ziel entfernt. Dennoch sei der Aufstiegszug noch nicht abgefahren, ist DJK-Angreifer Marley Amanquah (29) überzeugt, wie der Groß- und Außenhandelskaufmann unserem Mitarbeiter Rudi Stallein erklärte.

Herr Amanquah, wie ist die Stimmung nach dem 0:2 gegen Aying?

Wir sind natürlich enttäuscht. Drei Heimniederlagen haben wir gefühlt in den letzten drei Jahren nicht gehabt. Die Gegentore waren von uns Einladungen für den Gegner. Und selbst schießen wir im Augenblick zu wenig Tore. Den Stürmern, mich eingeschlossen, fehlt im Moment das Zielwasser. Aber wenn man erst mal schlecht unterwegs ist, macht man die einfachsten Dinger nicht rein.

Haben Sie für die Leistungsschwankungen in letzter Zeit eine Erklärung?

Nein. In der ersten Halbzeit läuft es meist gut, danach gibt es einen Knick. Das gibt jedem von uns Rätsel auf.

Die DJK hat vor der Saison das System gewechselt, agiert jetzt mit einer Dreierkette in der Abwehr. Spielt das eine Rolle?

Eigentlich nicht. Das ist vorher von den Trainern mit uns besprochen worden. Alle haben dafür gestimmt. Das System an sich ist nicht schlecht. Vielleicht nicht gegen jeden Gegner optimal. Aber die Niederlage gegen Aying hat damit nichts zu tun. Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit nicht viel nach vorn gebracht. Nach den Gegentoren gab’s dann vielleicht im Kopf einen Knacks.

Ist der Zug Richtung Aufstieg abgefahren

Nein, aber diese Niederlage ist natürlich erst mal ein Dämpfer. Die anderen werden auch noch schwache Phasen haben, deshalb ist noch alles drin.

Ist die Mannschaft vielleicht satt nach den guten Platzierungen der vergangenen Jahre?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Aber womöglich denkt der eine oder andere unterbewusst: Das geht schon. Und macht deshalb ab und zu mal einen Schritt weniger. Aber ich will keinem absprechen, dass er voll dabei ist.

Fehlt manchmal einer, der Euch, auf Deutsch gesagt, mal in den Allerwertesten tritt, die Mannschaft mitreißt?

Jein. Aber starke Führungsspieler sind nicht einfach zu finden …

Sie selbst könnten oder sollten einer sein ...

Manchmal geht es mir auch leicht von den Lippen. Aber wenn es bei mir selbst schlecht läuft, ist es nicht leicht. Vielleicht müsste ich mir da öfter mal ein Herz fassen und was dazu sagen. Aber manchmal denke ich zu viel nach: Ich will keinen noch mehr knicken, als er ohnehin schon ist. Bei manchen geht Kritik dann auch mal nach hinten los. Vielleicht müsste ich es einfach mal durchziehen.

Was muss jetzt passieren?

Wir sollten jetzt nicht durchdrehen, sondern in Ruhe weiterarbeiten, und schauen, dass wir schnell wieder in die Spur kommen. Wir haben gute Trainer und gute Jungs in der Mannschaft. Wir brauchen vielleicht einfach nur ein Erfolgserlebnis. An der Motivation hapert’s jedenfalls nicht.

Aufrufe: 026.9.2017, 09:40 Uhr
Rudi Stallein - Isar-Loisach-Bote Autor