2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Andreas Knobloch war über Jahre der Abwehr-Motor in Waldram. Bis zu seiner schweren Verletzung.
Andreas Knobloch war über Jahre der Abwehr-Motor in Waldram. Bis zu seiner schweren Verletzung.

Top-Elf des Lebens: Andi Knobloch präsentiert Legenden, Koryphäen und Hackstöcke

Welche Fußballer schaffen es in die Top-Elf des DJK-Waldram-Urgesteins?

Waldram - Andi Knobloch ist bei der DJK Waldram ein Urgestein. Und eine Kreisliga-Legende. Für uns präsentiert der langjährige Abwehr-Motor die Top-Elf seines Lebens.

Bis zu seiner schweren Verletzung war Andreas Knobloch eine Bank auf dem Platz. Doch nach einem Kreuzbandriss musste er seine Karriere beenden. Für uns hat er auf seine lange Karriere zurück geschaut. Er hat die Top-Elf seines Lebens für uns zusammengestellt.

Andreas Knobloch:

Als ich gebeten wurde, meine Top-Elf zusammenzustellen, gingen mir hunderte Koryphäen, Legenden, krasse Fußballer, außergewöhnliche Menschen und ein großer Prozentsatz an Hackstöcken durch den Kopf.

Am Ende habe ich mich nach laaaaaaaaaaaaanger Überlegungszeit für eine Elf entschieden, die auch auf Auswährtsfahrten (und vor allem dem Rückweg) mir am meisten Freude bringen würde und in Kombination mit dem Kabinengesprächen jedes Wochenende zu einem absoluten Höhepunkt erscheinen lässt.

Am Ende ist es der Mix, der mir vorschwebt. Sportlich nicht unbedingt Champions League, menschlich aber Königsklasse. Und wenn sich wer vergessen fühlt: 25 Kumpel/Mitspieler standen auf der Kippe und wären sicherlich im Kader.

Tor

Benedikt Welte

„Viele werden sich wundern: Das ist doch gar kein echter Keeper? Jedoch musste er öfter mal als Aushilfe zwischen die Pfosten. In der A-Klasse gegen den haushohen Favoriten (es stand überraschenderweise 1:0 für uns) musste er nach einer Roten Karte des eigentlichen Keepers ins Tor. In der Nachspielzeit jagte ein Stürmer vom Strafraumeck die Kugel in den Winkel. Unhaltbar! Wirklich, auch Neuer hätte den nicht rausgeholt. Doch bis heute sind wir uns im Freundeskreis sicher: Der Beni hätte auch mal übergreifen können. Das muss er sich wohl sein Leben lang anhören.“

Verteidigung

Florian Häfner

„Den Platz hat er sich verdient, weil wir den schönsten Auswärts-Moment der jüngeren Fußballgeschichte teilen. Es waren nicht etwa drei Punkte oder Traumtore. Nein, es war die Tankstelle in Gmund. Die beste Tankstelle der Welt. Als wir nämlich dort vier Bier kaufen wollten, sagte die nette Dame hinter der Theke: „Nehmans sechs Hoibe, die Männerhandtasche, des ist billiger!“. Bis heute der beste Satz der Welt. Und je drei Fahrthalbe vom Tegernsee nach Waldram sind auch angemessen.“

Lukas Haustein

„Der heutige Trainer ist nicht nur aus jahrelanger Freundschaft in die Startelf gerückt, sondern auch weil er mit außergewöhnlichen Aktion glänzte. An einem lauen Samstagnachmittag im September zog er sich in der Halbzeit noch Handschuh an. Bis heute ist nicht überliefert, ob er auch die lange Skiunterwäsche heimlich drunter trug. Selbstverständlich war die Wintervorbereitung seine liebste Jahreszeit. Unangefochten sind bis heute die aufgeblähten Backen, wenn er an der Seitenlinie den vermeintlichen Superstar des Gegners abgrätschte.“

Hanne Gebel

„Ich habe noch nie mit so einem Phänomen zusammengespielt. Während er unter der Woche im Training für so unfähig erklärt wurde, dass wir ihm gerne beim Tischtennis oder Badminton angemeldet hätten, zeigte er Wochenende für Wochenende unglaubliche Leistungen in einem Alter, in der Abgebrühtheit noch ein Fremdwort sein sollte.“

Mittelfeld

Daniel Ettenhuber

„Seit langer Zeit die beste Kombination aus Kumpel und Mitspieler. Auch einer Halben nach der Partie nicht abgeneigt. Bräunungsstreifen am Spann der Adiletten sind echte Hingucker. Mit ihm und Florian Häfner habe ich mehr schmerzhafte Relegations-Niederlagen bis tief in die Nacht analysiert und aus dem Gedächtnis entfernt, als man aufzählen könnte. Nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben dem Platz ein Duo, welches bis zum Ende alles gibt und dicht macht.“

Tobi Wolf

„Auch deswegen in diese Elf gerückt, weil ich mit ihm am meisten Fußball angeschaut habe. Und zwar auf der Ersatzbank. Als Auswechselspieler wurden wir beide mal zum Warmmachen geschickt, weil wir zu viel Schmarn erzählt haben. Die Krux: Der Trainer hatte schon dreimal gewechselt – der Schmarn ging hinterm Tor weiter. Auch unvergessen: Sein Elfmeter in Deisenhofen. Der Ball fährt heute noch auf irgendeiner S-Bahn spazieren.“

Lukas Hauptmann

„Wahrscheinlich die größte Überraschung hier drin. Lauffaul, egoistisch und noch nie in der eigenen Hälfte zu finden gewesen. Jedoch weiß man, an welchen Hebeln gedrückt oder gezogen werden muss, und seine Lache erfüllt ganze Landkreise. Selbstkritik ebenso ein Fremdwort wie Sprintduelle, jedoch mit einem feinen Füßchen ausgestattet, das so nicht oft in der gleichen Kabine seine Schuhe gebunden hat.“

Kresta Bernhard (wobei Vorname frei wählbar ist):

„Es gab rückblickend wohl kaum ein Spiel in der ersten Mannschaft, bei dem nicht irgendwo der Nachname auf dem Spielberichtsbogen stand. Ob Sebastian (seit über zehn Jahren), Bernhard (fast genau so lange) oder Keeper Markus – Familie Kresta hat die letzte Dekade sportlich mitgeprägt. Corona sollte sich nicht allzu lange Zeit lassen, denn sonst sind alle drei zu alt.“

Offensive

Marley Amanquah und Peter Fuchs:

„Sowohl der Rechts- als auch Linksaußen müssen hier zusammengenommen werden. Auch wenn die Gefahr besteht, dass beide aus unerklärlichen Gründen etwas angeschlagen zum Spiel erscheinen könnten, wäre der Kombination aus beiden sowohl in der Kabine, während des Spiels als auch in der dritten Halbzeit ein gewisses Stimmungshoch zu verdanken. Mit diesen Außenspielern würden wir grinsend von Sportplatz zu Sportplatz tingeln – und egal wie das Spiel endet: Grinsend auch wieder heim.“

Maxl Schwarz

„Auf Fortbildungen am Gardasee holte er sich die nötige Inspiration, um am folgenden Tag am ersten Spieltag der Aufstiegssaison drei Kopfballtore zu erzielen. Nach dem Aufstieg gewannen wir im Doppel die „Schub Open“ (die Schublade zu den Kaltgetränken war eine Woche offen). Außerdem war er mein B-Jugendtrainer, Jahre später trainierten wir zusammen die B-Jugend und letztendlich standen wir gemeinsam auf dem Platz. Wettete sein Haupthaar gegen die Treffsicherheit von Mustafa Kucukovic (damals TSV 1860 Münchnen). Trug somit niemals Glatze.“.

Trainer

Ralf Zahn und Christopher Utz

„In der ersten Mannschaft spielte ich unter Ralf Zahn fast immer und auch unter ihm am besten. Und das war sehr erleichternd, weil ich die ersten paar Jahre im Herrenbereich öfter auf der Bank war als ein Sparkassen-Angestellter.

In der Jugend war es Christopher Utz, der sich im richtigen Zeitpunkt um die taktische Fortbildung und um den Spielaufbau bemühte. Neue Grundlagen, in einer Zeit, in der sich Liberos in der Kreisklasse noch im Leberkas-Semmel-Wettessen überboten.“

Aufrufe: 015.5.2020, 11:08 Uhr
Isar-Loisachbote / Andreas Knobloch Autor