2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
„Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen“: Münsings Lukas Hauptmann (li.) versuchte nach 2:0-Sieg seine ehemaligen Waldramer Teamkollegen wie Yannick Kutz aufzumuntern.
„Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen“: Münsings Lukas Hauptmann (li.) versuchte nach 2:0-Sieg seine ehemaligen Waldramer Teamkollegen wie Yannick Kutz aufzumuntern. – Foto: Rudi Stallein

„Ich hatte geträumt, dass wir verlieren“: Münsings Hauptmann nach Sieg über Ex-Klub

Kreisliga 1 Zugspitze

Nach dem 2:0-Derbysieg seines neuen Klubs SV Münsing über Ex-Verein Waldram stellt sich Lukas Hauptmann den Fragen des Reporters.

Münsing – Zum fünften Mal innerhalb eines Jahres trafen dank des neuen Spielmodells in den unteren Fußball-Amateurligen der SV Münsing und die DJK Waldram aufeinander. Das zuletzt häufig sehr emotionsgeladene Derby ging dieses Mal vergleichsweise friedlich über die Bühne – für Lukas Hauptmann war die Partie dennoch von starken Gefühlen begleitet, wie der als „Passenger Service Professional“ bei der Lufthansa tätige Außenbahnspieler unserem Reporter Rudi Stallein unmittelbar nach dem 2:0-Sieg seines SVM erzählte.

Für den 29-Jährigen war es das erste Match gegen seine ehemaligen Kameraden – acht Spielzeiten seiner Karriere kämpfte er für Waldram, ehe er sich nach eineinhalb Jahren beim MTV Berg zu Beginn dieser Saison dem SV Münsing anschloss. Und das Wiedersehen habe ihn so sehr beschäftigt, dass er in der Nacht vor dem Spiel sogar davon geträumt habe, verriet Hauptmann.

Ihr habt Euch heute lange Zeit sehr schwergetan – was war los?

Ja, wir sind schwer reingekommen in das Spiel. Wir waren am Anfang sehr nervös, es gibt zwischen beiden Mannschaften ja viele Bekanntschaften unter den Spielern. Vielleicht konnten die Waldramer das besser ausschalten (lacht).

Der Spielverlauf hielt dann aber letztlich für Ihre Mannschaft das bessere Ende bereit.

In der ersten Halbzeit war Waldram die bessere Mannschaft, hatte die besseren Chancen. In der zweiten Halbzeit haben sich beide Teams neutralisiert. Wahrscheinlich, weil sich beide sehr gut kennen. Das war jetzt das fünfte Derby in einem Jahr. Jeder kennt jeden, jeder weiß, was der andere macht. Am Ende waren wir dann die glücklichere Mannschaft …

… die einen verdienten Sieg eingefahren hat? Verdient?

(überlegt). Ehrlich gesagt, ich glaube nicht. Am Ende zählen Tore, aber verdient war das nicht. Ein Unentschieden wäre das gerechtere Ergebnis gewesen. Damit hätten sich beide Mannschaften auch gut abfinden können.

Für Münsing war es der dritte Sieg in Folge. Das nennt man wohl einen Lauf?

Ja, aber so eine Serie mussten wir hinlegen. Der Anfang der Saison ist ja völlig in die Hose gegangen. Unser Anspruch ist oben mitzuspielen. Deshalb mussten jetzt Siege her.

Wie sind Sie heute mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden?

Die sehe ich eher kritisch. Das war heute ein Kampfspiel – da ist es für mich immer schwierig, reinzukommen. Das ist nicht mein Spiel. Außerdem habe ich mich heute ohne meinen Bruder Julian auf der linken Seite ein bisschen einsam gefühlt.

War Ihr Bruder der Grund, weshalb Sie nach eineinhalb Jahren in Berg in Münsing gelandet sind?

Ja, auch. Nach zehn Jahren spielen wir wieder zusammen, das ist toll. Wir sind eine Einheit. Ich bin sehr glücklich, in Münsing zu sein. Ich wohne hier, ich kellnere im Altwirt. Es war eine super Entscheidung, hierher zu wechseln.

Nochmal zurück zum Derby: Sie haben vor Ihrem Wechsel nach Berg ein paar Jahre in Waldram gespielt. Was war das für ein Gefühl, gegen die alten Kumpel anzutreten?

Das war schon ein besonderes Spiel. Ich habe die letzte Nacht schlecht geschlafen, so ein Spiel ist ein Highlight. Ich habe sogar von dem Spiel geträumt. Ich habe geträumt, dass wir verlieren (lacht). Ich habe das als schlechtes Omen aufgefasst, aber am Ende zählt Gottseidank die Realität und nicht, was man träumt.

Sie haben sich nach dem Match lange bei Ihren Ex-Kollegen aufgehalten. Wollten Sie sie trösten?

Ja, ich habe versucht, sie aufzumuntern. Auf dem Platz zählen natürlich keine Freundschaften, aber nach dem Spiel muss man sich wieder in die Augen schauen können.

Aufrufe: 019.9.2023, 07:54 Uhr
Rudi StalleinAutor