2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Nach Maxi Speckers (Mitte, verdeckt) 1:0-Siegtreffer in Habach fiel der Jubel noch verhalten aus: Erst gestern Abend nach der Niederlage des engsten Verfolgers konnten die Heilbrunner den Aufstieg feiern. Dann aber richtig. Roland Halmel
Nach Maxi Speckers (Mitte, verdeckt) 1:0-Siegtreffer in Habach fiel der Jubel noch verhalten aus: Erst gestern Abend nach der Niederlage des engsten Verfolgers konnten die Heilbrunner den Aufstieg feiern. Dann aber richtig. Roland Halmel

Vorzeitig Meister: Heilbrunn steigt auf 

Fussball: Kreisliga 1

Sieg in Habach und im Fernduell: Der SV Bad Heilbrunn gewinnt das Spitzenspiel, während Verfolger Brunnthal verliert. Damit ist die Meisterschaft in der Kreisliga und der direkte Durchmarsch in die Bezirksliga drei Spieltage vor Schluss gesichert.

Der Jubel nach dem Spiel war groß, aber nicht ausgelassen. Auch die Bierdusche für den Trainer blieb aus: Die Meisterschaft für den SV Bad Heilbrunn war nach dem 1:0-Erfolg beim ASV Habach noch nicht sicher. Die Mannschaft von Coach Walter Lang legte zwar vor, musste aber bis zum späten Sonntagabend auf das Ergebnis des einzig verbliebenen Kontrahenten TSV Brunnthal warten.

Und auch das zog sich hin: Fünf Minuten vor Schluss lag die einzige Mannschaft, die Heilbrunn noch stoppen könnte, gegen Deisenhofen II mit 0:2 zurück. Doch das Spiel wurde wegen Gewitters unterbrochen. Die Heilbrunner saßen wie auf Kohlen beisammen, warteten das Resultat ab. Und endlich: Endstand 3:0, ein Aufschrei, und nur noch Jubel. „Wahnsinn, ein unglaublicher Moment“, sagt Trainer Walter Lang nach Worten ringend. „Hochverdient, drei Spieltag vor Ende, der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, ich weiß, was das für diesen Club bedeutet“, sagt Lang überglücklich.

Voraussetzung für diesen Erfolg per Fernduell waren die Hausaufgaben beim eigenen Spiel. Und die hatten die Heilbrunner bereits am Samstag in Habach erledigt. „Wir haben geduldig auf unsere Chancen gewartet“, meint Lang nach der über weite Strecken ausgeglichenen Partie mit nur wenigen Tormöglichkeiten. Das war auch der überraschend defensiven Ausrichtung der Habacher geschuldet, die in der ersten Hälfte sehr tief standen. „Das hat mich schon gewundert, schließlich brauchen sie im Kampf um Platz zwei einen Dreier“, urteilt Lang, der selbst sehr offensiv begann: Er ließ Florian Schnitzlbaumer auf der Bank und brachte vor Max Specker als Zehner die Stürmer Maxi Schnitzlbaumer und Thomas Schmöller.

Und wieder einmal konnte er sich auf seine bombensichere Abwehr und seinen Torjäger verlassen. „Wir standen sehr stabil“, lobte Lang seine Defensive nach dem 14. Zu-Null-Spiel in dieser Saison. Das goldene Tor markierte Max Specker nach einer guten halben Stunde, der sein Trefferkonto damit auf 18 nach oben schraubte.

Bis dahin sahen die Zuschauer ein flottes Spiel, jedoch ohne große Strafraumszenen. Die Habacher verzeichneten ein paar Standardsituationen, die aber wirkungslos verpufften. Erstmals für Gefahr sorgte Specker nach der Trinkpause mit einem abgefälschte Schuss (25.), der am Kasten vorbeistrich. Zehn Minuten später leisteten sich die Hausherren einen Fehlpass im Mittelfeld. Die Heilbrunner schaltete sehr schnell um. Max Schnitzlbaumer bediente Specker (36.), und dessen platzierter Flachschuss schlug unhaltbar für ASV-Keeper Tobias Färber zum 1:0 ein.

Im Anschluss verzeichnete Michael Baumgartner (42.) die erste halbwegs gefährliche Aktion der Hausherren. In der Nachspielzeit lag auf der Gegenseite das zweite Tor in der Luft. Die Habacher hatten aber Glück, dass Thomas Schmöller (45.+2) nur die Latte traf.

Nach der Pause gingen die Gastgeber offensiver zu Werke. Maxi Nebl (56.) scheiterte mit einem 20-Meter-Schuss an HSV-Goalie Christoph Hüttl. Wenig später versuchte es Nebl (59.) nach einer Freistoßflanke von Felix Habersetzer per Kopf. Hüttl verhinderte mit einer Glanzparade den Ausgleich, wobei Baumgartner auch noch den Nachschuss vergab.

Danach ließ der Druck des ASV nach. Erst in den letzten Minuten warfen sie noch mal alles nach vorne. Baumgartners Kopfball (90.) parierte erneut Hüttl, und Florian Kögl (90.+3) köpfte vorbei. Im Gegenzug schoss Anton Krinner (90.+4) aus der eigenen Hälfte noch am verwaisten ASV-Kasten vorbei.

Dem HSV wird’s egal gewesen sein. Was zählte, war der 1:0-Sieg am Ende des Tages sowie die 0:3-Niederlage der Konkurrenz aus Brunnthal. Nun haben die Heilbrunner etwas erreicht, von dem vor der Saison beim Aufsteiger niemand zu träumen gewagt hat: Den direkten Durchmarsch in die Bezirksliga, wo der HSV nie zuvor gespielt hat.

Aufrufe: 013.5.2018, 21:52 Uhr
Tölzer Kurier / Nick Roland Scheder HalmelAutor