2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Fahad Barakzaie vom TSV Schwabmünchen ist in die Bahn-Nationalmannschaft berufen worden.
Fahad Barakzaie vom TSV Schwabmünchen ist in die Bahn-Nationalmannschaft berufen worden. – Foto: Norbert Staub

Von der Bayernliga in die Nationalmannschaft

Fahad Barakzaie vom TSV Schwabmünchen ist in die Bahn-Nationalmannschaft berufen worden.

Beim letzten Heimspiel des TSV Schwabmünchen war einer nicht dabei, der normalerweise dazu gehört: Fahad Barakzaie, der bisher bei fast jedem Spiel eingesetzt worden war, musste gegen den FC Ingolstadt II aussetzen, weil er bei einem Sichtungslehrgang der Bahn-Nationalmannschaft war. Die Schwabmünchner Zeitung sprach mit dem 19-jährigen Afghanen, der aus der Jugend des TSV Gersthofen kommt und beim Bezirksligisten Altenmünster spielte, bevor er diese Saison nach Schwabmünchen kam.

Herr Barakzaie, wie kommt man als Bayernliga-Spieler zur Bahn-Nationalmannschaft?

Fahad Barakzaie: Ich mache eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Münchner S-Bahn. Vor zwei Monaten habe ich mit den Kollegen bei einem Turnier in Nürnberg gespielt, wo verschiedene Teams aus allen Bahn-Bereichen dabei waren. Da hat mich der ehemalige Trainer der Bahn-Nationalmannschaft gesehen und den Kontakt zum jetzigen Coach hergestellt. Der hat mich letzte Woche zu einem Sichtungslehrgang eingeladen, bei dem 25 Spieler waren. 16 wurden dann ausgewählt, und ich war dabei.

Das heißt, sie werden dem TSV Schwabmünchen noch öfter fehlen, wenn Sie mit der Bahn-Nationalmannschaft unterwegs sind?

Barakzaie: Im Oktober findet die Weltmeisterschaft in Marseille statt. Aber wenn mir mein Trainer Paolo Maiolo sagt, dass er nicht auf mich verzichten will, dann bleibe ich hier. Der TSV Schwabmünchen geht auf jeden Fall vor.

Klingt so, als würden Sie sich hier wohlfühlen?

Barakzaie: Auf alle Fälle. Die Jungs sind sehr nett zu mir, der Trainer ist klasse – wir haben eine gute Mannschaft und es macht viel Spaß, hier zu spielen. Es ist genau so, wie ich es mir erhofft habe.

Sie gelten ja als technisch starker und einsatzfreudiger Mittelfeldspieler mit viel Potenzial. Ist die afghanische Nationalmannschaft ein Thema für Sie?

Barakzaie: Ich würde mich sehr freuen, wenn die mich mal einladen würden. Ich bin noch jung und habe noch Luft nach oben. Wenn ich mich noch mal steigern kann, wird das vielleicht ein Thema.

Muss man sich als Bahn-Nationalspieler nicht den einen oder anderen Scherz im Mannschaftskreis anhören wie zum Beispiel „Herr Barakzaie hat heute mal wieder Verspätung“?

Barakzaie: (lacht) Nein, das ist bei uns in der Kabine gar kein Thema.

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Aufrufe: 029.8.2019, 19:44 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Norbert StaubAutor