2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
\"„Josip, einfach abhaken, das kann jedem passieren. Ich habe auch schon Elfer verschossen.“\" Rechts Neustadts Trainer Andreas Ackermann, links Pechvogel Josip Katava.   | Foto: Patrick Seeger
\"„Josip, einfach abhaken, das kann jedem passieren. Ich habe auch schon Elfer verschossen.“\" Rechts Neustadts Trainer Andreas Ackermann, links Pechvogel Josip Katava. | Foto: Patrick Seeger

"Verschossene Elfer waren Sinnbild unserer Leistung"

Trainer Ackermann vom FC Neustadt rät zum schnellen Abhaken

Verlinkte Inhalte

Trainer Andreas Ackermann hat die Niederlage schnell abgehakt. "Es gibt so Tage im Fußball", sagt der Übungsleiter des FC Neustadt nach dem 0:2 bei der Spielvereinigung F. A. L. Ackermann hat in seiner langen Laufbahn als Fußballer des Öfteren solche Tage erlebt, er weiß, dass man sich mit der Warum-Frage unnötig quält, ohne Aussicht auf eine Ergebnis-Korrektur.
Das kuriose Geschehen während der 90 Minuten bot allerdings noch einigen Gesprächsstoff. Denn es war das Spiel, in dem Josip Katava zwei Elfmeter verschoss. Katava hatte zuvor alle Elfer in dieser Saison für die Blauen verwandelt, also trat er auch in der 53. Minute nach einem Foul im Strafraum zur Ausführung an. Er hämmerte den Ball an den Pfosten, den Gegenzug schloss der Drei-Buchstaben-Verein mit dem zweiten Treffer ab. Statt 1:1 stand es 0:2. Ackermann hat als Spieler auch hin und wieder Elfmeter geschossen. "Ich habe mir ein Eck ausgesucht und da draufgehalten", sagt Neustadts Coach. Es ging nicht immer gut, er weiß, wie sich ein Spieler nach dem Fehlschuss fühlt.

Nach 70 Minuten gab es den zweiten Strafstoß für den FC Neustadt. Katava krallte sich erneut den Ball und sagte zu den Mitspielern: "So, den mach\' ich jetzt rein." Wenn Ackermann früher gesehen hätte, dass Katava wieder antritt, "dann hätte ich vielleicht eingegriffen". Eigentlich soll der schießen, der sich am besten fühlt, lautet die vereinsinterne Regelung und schon beim ersten Fehlschuss von Katava hatte Ackermann ein ungutes Gefühl. "Josip war in der ersten Halbzeit nicht gut drauf. Nach der Pause hatte er drei gute Aktionen. Beim zweiten Elfmeter wollte er wahrscheinlich seinen Patzer wieder gutmachen." Der zweite Versuch war zu unplatziert und zu schwach, der Torwart fischte sich den Ball. Was hat Ackermann gefühlt nach dem zweiten Fehlschuss? Wollte er schreien, sich die Haare raufen und in die Luft gehen, wie früher das HB-Männchen? "Ich glaube, ich habe gar nichts gefühlt", sagt der Trainer der Blauen.

Nach dem Abpfiff nahm er seine Spieler noch einmal zusammen: "Es war nicht unser Tag. Wir haben Fehler gemacht und wir haben das vermissen lassen, was uns bisher starkgemacht hat: Wille, Einsatz, Aggressivität." Mit einem Sieg wäre der FCN vorne mit dabei gewesen, so bleibt vorerst nur ein Mittelfeldplatz. "Das mit den Elfern", sagt Ackermann, "war irgendwie Sinnbild für unsere Leistung, die nicht gut genug war, um zu punkten."
Aufrufe: 015.10.2013, 00:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor