Urteil im Spielabbruch ist gefällt

Im Schiedsrichterbericht des Unparteiischen Kevin Schmidt (SV Weiler/SR-Gruppe Tübingen) ist dezidiert ausgeführt, dass es in der 67. Minute des Spiels zwischen einem Spieler von Böblingen und Sindelfingen zu einer verbalen Auseinandersetzung kam. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls lag Fortuna Böblingen mit 2:1 in Führung. Trotz der Bemühungen des Schiedsrichters sei es von außen durch Anhänger von Sindelfingen zu Provokationen gekommen. Der Schiedsrichter versuchte zu schlichten.

Kaum lief das Spiel wieder, ertönte von der Seitenlinie der Heimmannschaft ein Pfiff, die Spieler unterbrachen das Spiel. Der Schiedsrichter unterbrach nun das Spiel und forderte die Ordner von Fortuna auf, dafür zu sorgen, dass die Pfiffe aufhören.

Nun soll der Zuschauer Adamo Zizzo, der bei Fortuna Böblingen als Mäzen wirkt und bei dem einen oder anderen Spiel seines Vereins auch schon als Linienrichter fungierte, auf das Spielfeld gerannt sein, geschrien und den Schiedsrichter in drohender Haltung beleidigt haben.

Rudelbildung mit allen Spielern

Als der Schiedsrichter diesen Vorgang notieren wollte, kam es in seinem Rücken zu einer größeren Rudelbildung, bei dem fast alle Spieler beider Mannschaften beteiligt waren. Als sich die Situation auch nach fünf Minuten nicht beruhigte, sah sich der Schiedsrichter gezwungen, das Spiel abzubrechen

Laut Sportgericht wurden in den Stellungnahme beider Vereine zum Teil Vorwürfe gegeneinander erhoben, die Meldung des Schiedsrichter jedoch wurden sowohl von Seiten Fortunas als auch von Croatia Sindelfingen bestätigt.

300 Euro Strafe für Adamo Zizzo

Der FV Fortuna Böblingen hat eine Geldstrafe von 150 Euro aufgebrummt bekommen und trägt die Kosten des Verfahrens, die 30 Euro betragen. Weniger glimpflich kam Zuschauer Adamo Zizzo weg, für seine heftlige Schiedsrichterbeleidigung und angesichts der Tatsache, dass er laut Sportgericht als "Wiederholungstäter" gilt, muss er eine Strafe wegen "sportwidrigen Betragens" in Höhe von 300 Euro hinnehmen.

Anic fühlt sich ungerecht behandelt

Nicht mit dem Urteilsspruch einverstanden, zeigte sich in einer ersten Reaktion Tomislav Anic von Croatia Sindelfingen: "Man könnte meinen, dass es gerecht sei. Wir fühlen uns aber ungerecht behandelt, denn wir haben die Geschehnisse nicht ausgelöst. Alles ging von Seiten Fortunas los."

Für Willi Zimmermann, Trainer von Fortuna Böblingen, fiel das Urteil "wie erwartet" aus. Beide Teams hätten seiner Meinung nach dazu beigetragen, dass es zu einem Spielabbruch gekommen sei. Sportlich könne man die nunmehr erfolgte 0:3-Wertung noch "reparieren", wie sich der erfahren und langjährige Fußballtrainer ausdrückte: "Die Saison ist noch lang."

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