Da staunten die Spieler und Fans nicht schlecht, als Oliver Ruhnert, Geschäftsführer des Bundesligisten Union Berlin, vergangenen Sonntag in Wattenscheid an der Seitenlinie stand und als Linienrichter im Einsatz war.
Zusammen mit Jörn Schäfer und Fatih Bayrak, welche wie Ruhnert aus Iserlohn kommen und mit denen er in der Landesliga gemeinsam angefangen hat, leitete er die Partie zwischen der SG Wattenscheid 09 und dem FC Gütersloh.
In der "BZ" und der "Bild" nannte der Bundesliga-Manager, der selber bis zur Bezirksliga pfeifen kann, den Grund für seinen Ausflug nach Westfalen: "Ich stehe nicht im Mittelpunkt, sondern die Mannschaften. Das ist die Basis, das ist der Ursprung des Fußballs."
Seine Leistung als Linienrichter scheinen ähnlich gut zu sein, wie die Arbeit bei Union. "Seine Ausstrahlung, die Kommunikation, das war alles astrein. Man hat gemerkt, dass er eine Persönlichkeit und vom Fach ist. Er hat seine Sache hervorragend gemacht", lobte Wattenscheid-Trainer Christian Britscho den 50-jährigen Manager in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung.
Auch die 1029 Fans vor Ort hatte Ruhnert auf seiner Seite. "Oliver-Ruhnert"-Sprechchöre und "Eisern-Union"-Rufe schallten über das Gelände der SG, welche das Spiel übrigens mit 1:0 verlor.
Über Oliver Ruhnert:
Ruhnert war bereits in der Saison 2001/02 Trainer beim Oberligisten FC Gütersloh. Im Mai 2009 übernahm er zusammen mit Sven Kmetsch die Zweitvertretung des FC Schalke 04. Bis 2017 übernahm er sowohl bei den Sportfreunden Oestrich als auch beim FC Iserlohn Trainertätigkeiten. Zeitgleich war er als Scout beim FC Schalke 04 angestellt, wo er von 2011 bis 2017 auch das Nachwuchsleistungszentrum leitete.
Im August 2017 übernahm er die Aufgabe als Chef-Scout beim 1. FC Union Berlin und seit Mai 2018 Geschäftsführer Profifußball und Leiter der Lizenzspielerabteilung beim Bundesligisten.