Ungeschlagen ausgeschieden

"Wir hätten das Halbfinale sehr gerne gespielt, ein Duell mit dem Waldhof wäre für uns alle ein Höhepunkt in unserer Laufbahn gewesen", trauert Mühlhausens Trainer Christian Thome der verpassten Gelegenheit hinterher. Letztlich lief seiner Mannschaft jedoch die Zeit davon. Aufgrund des nach wie vor verbotenen Trainings im Amateurbereich darf sich die Thome/Kretz-Elf nicht auf dieses Duell vorbereiten. Der bfv muss aber seinen Pokalsieger bis spätestens 30. Juni als DFB-Pokalteilnehmer melden.

In Abstimmung mit dem Verband und den drei anderen im Wettbewerb noch vertretenen Klubs, haben sich der FCM und sein Ligakonkurrent ATSV Mutschelbach, der im anderen Halbfinale auf den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf getroffen wäre, darauf geeinigt zu verzichten und eine Entschädigung zu erhalten. Der Sieger des Finals zwischen dem Waldhof und Walldorf tritt von der Prämie, die er als DFB-Pokalteilnehmer erhält, einen festen Prozentsatz als Solidarsumme ab. Die beiden Finalisten stehen zusätzlich einer Unterstützung in Form von Freundschaftsspielen positiv gegenüber.

Auch wenn die Enttäuschung über das unverschuldete Ausscheiden noch nicht ganz verflogen ist, schätzt Thome die Situation realistisch ein: "Es wäre sehr schwierig geworden das Ganze umzusetzen. Zum einen hätte die Partie ohne Zuschauer stattfinden müssen und zum anderen hätten wir nach einem halben Jahr Pause aus der sprichwörtlichen Kalten Hose antreten müssen." Mit einem kleinen Schmunzeln versehen hält er den nicht unwesentlichen Fakt fest, "dass wir ungeschlagen ausgeschieden sind."

Richtung neue Saison und einem möglichen Starttermin für selbige lehnt sich Thome mit einer Prognose nicht allzu weit aus dem Fenster. "Ich bin da etwas vorsichtiger geworden, jetzt warten wir einfach mal ab, was passiert", lässt der Coach die weiteren Entwicklungen auf sich zukommen. In einem Punkt ist die Planung gedanklich aber schon weit vorangeschritten, wie er versichert: "Wir werden eine ausgiebige Vorbereitung brauchen, um nach der langen Pause sinnvoll auf den Pflichtspielstart hinzuarbeiten."

Dafür werden die Trainer größtenteils mit dem Kader der vergangenen Saison zusammenarbeiten. Stand jetzt gibt es lediglich zwei Abgänge. Abwehrspieler Jannik Imhof wird den FCM zum FC Heidelsheim in die Landesliga Mittelbaden verlassen. "Das finden wir sehr schade, aber Jannik möchte mehr Spielpraxis bekommen und deshalb legen wir ihm selbstverständlich keine Steine in den Weg", sagt der Sportliche Leiter Mohamed Amallah.

Ganz aufhören wird Michael Kettenmann. Der pfeilschnelle Angreifer hat seit zwei Jahren mit einer hartnäckigen Schambeinentzündung zu kämpfen. "Kette war immer ein Vorbild und obendrein der Fitteste in der kompletten Mannschaft", lobt Amallah den 33-Jährigen für seinen stets tadellosen Einsatz.

Aufgrund dieses Verlusts legt der Sportliche Leiter das Hauptaugenmerk auf die Verpflichtung eines Stürmers. Ein externer Neuer steht bereits fest, von der U23 des FC-Astoria Walldorf kommt Philipp Neuberger zum FCM. Der 23-Jährige ist in der Offensive variabel einsetzbar. "Außerdem planen wir mit ein paar hoffnungsvollen Nachwuchskickern aus unserer eigenen A-Jugend", steht die Talentförderung laut Amallah weit oben auf der internen Agenda.

Sollte dann doch kein neuer Stürmer mehr kommen, wäre das für ihn kein allzu großes Manko, wie er versichert: "Unser Kader ist auch so stark genug."