2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Auch ein Tumult abseits des Spielfelds nach dem Stadtderby in der Vorrundengruppe A zwischen Türkspor und dem FC Wacker Biberach (0:3) sorgte für Aufsehen. Foto: Felix Gaber
Auch ein Tumult abseits des Spielfelds nach dem Stadtderby in der Vorrundengruppe A zwischen Türkspor und dem FC Wacker Biberach (0:3) sorgte für Aufsehen. Foto: Felix Gaber
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Tumult sorgt für Aufsehen bei Hallenkreismeisterschaft

Was nach dem Stadtderby zwischen Türkspor und Wacker Biberach abseits des Spielfelds bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft in Biberach vorgefallen ist.

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Biberach / sz - Nicht nur sportliche Leistungen haben die Zuschauer bei der 33. Hallenfußball-Kreismeisterschaft in der Biberacher BSZ-Halle in ihren Bann gezogen. Auch ein Tumult abseits des Spielfelds nach dem Stadtderby in der Vorrundengruppe A zwischen Türkspor und dem FC Wacker Biberach (0:3) sorgte für Aufsehen.

Schon während der Partie hat es offenbar Nickligkeiten auf dem Spielfeld gegeben, die von beiden Mannschaften ausgingen. "Da war schon eine hitzige Stimmung", sagte ein Beobachter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Nach der Partie seien die Mannschaften wieder auf die Tribüne gegangen.

In der Folge habe es dann im hinteren Teil der BSZ-Halle Wortgefechte zwischen Zuschauern und Türkspor-Spielern gegeben. Danach ereigneten sich Rangeleien zwischen Türkspor-Spielern und Zuschauern, die wohl Türkspor-Sympathisanten gewesen seien. "Fast die komplette Tribüne ist aufgestanden und beobachtete den Tumult", schilderte der Beobachter.

Wegen des Tumults sei dann auch die parallel laufen Partie zwischen Steinhausen und Muttensweiler/Hochdorf unterbrochen worden. Irgendwann habe sich die Lage dann beruhigt und die Türkspor-Spieler seien in die Kabine gegangen. Ein Spieler von Türkspor sei danach zur Turnierleitung gekommen und habe sich für den Tumult entschuldigt.

Es gab auch Handgreiflichkeiten unter Türkspor-Spielern.

Hubert Übelhör

Die Schilderungen des Beobachters bestätigte Hubert Übelhör auf SZ-Nachfrage. Der Bezirksspielleiter war ebenfalls in der Halle und hatte die Vorkommnisse gesehen. "Es gab auch Handgreiflichkeiten unter Türkspor-Spielern. Fäuste sind aber keine geflogen", so Übelhör. "Es war ein richtiger Tumult zwischen zehn bis 15 Personen. Das waren vermutlich ausschließlich Leute, die dem Türkspor-Lager zuzuordnen sind."

Konsequenzen für den Verein vonseiten des Bezirks werde es deshalb nicht geben. "Klar ist aber auch, dass so etwas zu verurteilen ist. Das gehört weder zum Fußball noch anderswo hin", sagte der Bezirksspielleiter. "Wir werden vom Bezirksvorstand derzeit keine Gespräche mit Türkspor zu den Vorfällen suchen. Türkspor sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass wir solche Vorfälle künftig nicht mehr dulden, sondern konsequent dagegen vorgehen werden."

Mehrere Spieler sowie Zuschauer von uns sind aufgesprungen und auch weitere Besucher und so kam schließlich der Tumult zustande.

Ardijan Sylaj, dem stellvertretenden Vorsitzenden von Türkspor Biberach

Auslöser für den Tumult war laut Ardijan Sylaj, dem stellvertretenden Vorsitzenden von Türkspor Biberach, ein Wacker-Spieler gewesen, der etwas zu einem Türkspor-Spieler gesagt hatte. "Was genau weiß ich nicht. Dann ist der Bruder unseres Spielers dazugestoßen, um den Wacker-Spieler und unseren Spieler zu trennen." Beide hätten sich ein Wortgefecht geliefert und standen nahe beieinander. "Mehrere Spieler sowie Zuschauer von uns sind aufgesprungen und auch weitere Besucher und so kam schließlich der Tumult zustande", so Sylaj.

Er betreute die Türkspor-Mannschaften in der BSZ-Halle und hatte laut eigenen Angaben das Geschehen aus zwei Metern Entfernung beobachtet. "Es waren auch Wacker-Spieler in dem Pulk, die versuchten den Wacker-Spieler wegzuziehen. Das haben gleichzeitig unsere Spieler mit unserem Spieler versucht.

Passiert ist da aber nichts, es ist auch zu keinen Handgreiflichkeiten gekommen, zwischen Niemandem. Das wird alles ein bisschen aufgebauscht." Das Ganze solle nun intern nochmals mit allen Spielern besprochen werden, sagte der stellvertretende Türkspor-Vorsitzende. "So etwas darf nicht mehr vorkommen. Unsere Spieler dürfen sich nicht provozieren lassen. Umgekehrt müssen sie aber auch gelassener reagieren."

Uwe Ehing, Abteilungsleiter des FC Wacker Biberach, widerspricht der Darstellung von Ardijan Sylaj. "Im Spiel wurde einer unserer Spieler beleidigt von einem Türkspor-Spieler und hat daraufhin nach dem 1:0 provokant vor diesem gejubelt", sagte der 42-Jährige. "Dann war das Spiel aus und kurze Zeit später kam es zum Tumult. Dabei war aber kein Wacker-Spieler beteiligt. Unsere Spieler hatte ich schon vor dem Beginn des Tumults bereits zu mir auf die Tribüne gerufen."

Ich habe dem Spieler auch noch auf der Tribüne gesagt, dass er künftig nicht mehr so provokant jubeln soll.

Uwe Ehing, Abteilungsleiter des FC Wacker Biberach

Außerdem stellte Ehing fest: "Definitiv hat unser Spieler keinen beleidigt. Ich habe dem Spieler auch noch auf der Tribüne gesagt, dass er künftig nicht mehr so provokant jubeln soll." In dem Tumult-Pulk sei auch kein Anhänger des FC Wacker gewesen. "In dem Pulk waren nur Türkspor-Spieler und -Zuschauer."

Kurze Zeit später sei der Wacker-Spieler auch noch zu Türkspor in die Kabine gegangen. Er und der Türkspor-Spieler, der ihn beleidigt habe, hätten sich beide beieinander entschuldigt. "So hat es mir unser Spieler erzählt. Für uns war der Fall damit erledigt", sagte Ehing und betonte: "Wir haben ein gutes Verhältnis zu Türkspor und das soll auch so bleiben."

Aufrufe: 08.1.2020, 19:07 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor