2024-05-16T14:13:28.083Z

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Ist seit seinem 16. Lebensjahr Schiedsrichter und hat immer noch Spaß daran zu Pfeifen: Felix Maucher vom SV Eberhardzell war auch bei der Hallenkreismeisterschaft im Einsatz. Foto: Michael Mader
Ist seit seinem 16. Lebensjahr Schiedsrichter und hat immer noch Spaß daran zu Pfeifen: Felix Maucher vom SV Eberhardzell war auch bei der Hallenkreismeisterschaft im Einsatz. Foto: Michael Mader

Schiedsrichter aus Leidenschaft

Felix Maucher pfeift bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft in Biberach.

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Biberach / sz - Auch bei der 33. Auflage der Biberacher Hallenfußball-Kreismeisterschaft ist Felix Maucher wieder dabei gewesen. Der 31-Jährige ist Schiedsrichter aus Leidenschaft und lässt sich den Einsatz in der BSZ-Halle nicht nehmen.

"Dieses Turnier ist schon was Besonderes", sagt Felix Maucher. "Insbesondere für die Zuschauer ist die Rundumbande natürlich ein Hingucker. Sie bürgt für Tempo und Spektakel." Das brauche auch die volle Konzentration des Schiris, es gebe keine Verschnaufpausen. Aus Sicht des Schiedsrichters bevorzugt Maucher aber das Futsal-Spiel. Hier kämen eher Technik und Übersicht zum Tragen. "Auf lange Sicht wird sich diese Form auch durchsetzen, ob auch in Biberach bleibt abzuwarten", erklärt Maucher mit einem Augenzwinkern. Schon die volle BSZ-Halle bei den Auftaktpartien am Freitagabend sprechen für diese Form des Hallenfußballs, der im Kreis Biberach sehr gut ankommt.

Aber auch auf dem Feld hat Felix Maucher, der vom SV Eberhardzell kommt und dort als Fünfjähriger mit dem Kicken begonnen hat, während seiner fast 15-jährigen Schiedsrichterkarriere einiges erlebt. "Ich erinnere mich an die Partie zwischen Normannia Gmünd und dem TSV Essingen in der Verbandsliga. Das war ein echtes Highlight. Volle Hütte und eine tolle Stimmung. Da macht das Pfeifen richtig Spaß." Drei Jahre hat er in der höchsten württembergischen Liga gepfiffen, drei Jahre auch in der Landesliga.

Inzwischen tritt Maucher aus beruflichen und privaten Gründen kürzer, pfeift nicht mehr in der Verbands- und Landesliga. Bis zu 60 Spielen seien es gewesen, die er noch vor wenigen Jahren pro Jahr gepfiffen hat. Die meisten Wochenenden im Jahr waren mit der Schiedsrichterei ausgefüllt. Das kann man nur machen, wenn man von der Sache überzeugt ist. "Ich habe mit 16 Jahren mein Interesse für das Pfeifen entdeckt", erinnert sich Maucher. "Ich wollte schon damals Verantwortung übernehmen und auch mal in höheren Ligen schnuppern." Als Spieler, räumt er ein, hätte er niemals in der Verbandsliga kicken können. "Dazu war mein Talent zu begrenzt."

Viel gelernt für das wahre Leben

Felix Maucher gerät ins Schwärmen, wenn er aus seiner Karriere erzählt, denn er habe viel gesehen und vor allem auch viel gelernt für das wahre Leben. Soziale Kompetenz könne man kaum irgendwo besser einüben als beim Dasein als Unparteiischer. Und das trotz einiger negativer Erlebnisse, die es auch gibt. "Natürlich wird man mal blöd angemacht und durch das Internet und die sozialen Medien hat sich der Ton deutlich verschärft", stellt Maucher klar. "Dennoch würde ich es genau so wieder machen."

Felix Maucher kann nur jeden Interessierten unterstützen, Schiedsrichter zu werden. "Der Spaß überwiegt immer noch." Und man brauche auch keine speziellen Kenntnisse im Fußball, man müsse auch nicht zwingend selbst gespielt haben. Auch als Quereinsteiger aus anderen Sportarten könne man es weit bringen.

Maucher allerdings war mit der Verbandsliga zufrieden. Der Aufwand für höhere Weihen war ihm zu hoch. Dennoch habe er immer wieder mal den einen oder anderen Bundesliga-Schiri kennengelernt wie Knut Kircher oder Marco Fritz. "Das ist schon noch mal eine ganz andere Nummer, aber diese Schiedsrichter tun dem Image unserer Zunft gut", ist Felix Maucher überzeugt. "Das war vor 20 Jahren noch anders." Und genau deswegen nimmt er in diesem Moment wieder die Pfeife in die Hand, um die Partie zwischen Türkspor Biberach und der SGM Muttensweiler/Hochdorf zu leiten.

Aufrufe: 05.1.2020, 22:18 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor