2024-04-25T14:35:39.956Z

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Als Einheit mit Potenzial will sich der Fußball-Bayernligist TSV 1865 Dachau in der Saison 2021/2022 präsentieren.
Als Einheit mit Potenzial will sich der Fußball-Bayernligist TSV 1865 Dachau in der Saison 2021/2022 präsentieren. – Foto: RO

TSV Dachau greift wieder an: „Wir haben uns für 2021/2022 viel vorgenommen“

Nach der Saison ist vor der Saison 

Der TSV 1865 Dachau hat in den zurückliegenden Monaten eine ausführliche Situationsanalyse betrieben und die wichtigsten Stellschrauben neu fixiert.

Dachau – Wie geht es nach der Kaugummisaison 2019/20/21 und der Entscheidung des BFV, die Saison gemäß Paragraf 93 zu beenden, weiter mit den Topteams des Dachauer Landkreisfußballs? Wir haben uns bei den Vereinen in der Stadt und der Region umgehört und stellen in loser Folge die Planungen der Eliteteams für die Saison 2021/2022 vor.

Wie stellt sich die Situation beim Bayernligisten TSV 1865 Dachau in Zeiten sinkender Inzidenzen und steigender Öffnungsangebote auf allen Ebenen dar? Dabei interessiert den 1865-Fan auch die allgemeine Situation in der Fußballabteilung. Was passiert mit der Zweiten und der zum Ende der Saison so erfolgreichen Jugend? Kurzum, was gibt es neues beim TSV 1865 Dachau? Im Gespräch mit 65-Fußball-Boss Alkan Ugur werden alle Facetten des Coronajahres beleuchtet und mögliche Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung im Amateurfußball skizziert.

Was sagt Alkan Ugur zur Entscheidung des Fußballverbandes in Sachen Saisonabbruch?

Alkan Ugur: Nach den Webinaren des BFV sind einige Vereinsvertreter anscheinend mächtig erschrocken, da teilweise von acht Absteigern die Rede war. Nur so kann ich mir erklären, dass die Abstimmung so ausgehen konnte wie sie ausgegangen ist. Für unsere Teams hatte das alles allerdings keine Auswirkung. Wir freuen uns auf die neue Saison, denn die alte hat uns viel Nerven gekostet, weil man nicht wusste, wie es weiter geht, ob zu Ende gespielt wird oder nicht. Tabellarisch stand unsere Erste ja auch nicht so gut da. Tatsache ist, dass wir mit der abgelaufenen Saison in sportlicher Hinsicht überhaupt nicht zufrieden sind.

Welche Lehren zieht Ihr aus der sportlich enttäuschenden Saison in der Bayernliga?

Wir wissen, dass es so nicht weiter gehen kann – und wir haben alles auf den Kopf gestellt. Klar ist, dass Spieler Trainer und Funktionäre sicherlich nicht alles richtig gemacht haben. Deshalb müssen wir uns an die eigene Nase fassen und wir müssen auch verschiedene Dinge verändern. Es gab intensive, selbstkritische Gespräche mit dem Trainerteam und auch den Spielern. Allen war klar, dass es so nicht weiter gehen kann. Eine Konsequenz daraus ist, dass in Zukunft sicherlich im Trainerteam noch detaillierter gearbeitet wird – sowohl im Vorfeld der Saison als auch während der Spielzeit. Aber es wird auch Veränderungen im Kader geben.

So wechseln Thomas Ettenberger und Dominik Schäffer nach Karlsfeld. Ein großer Verlust ist sicherlich Stoßstürmer Robin Volland, der aus beruflichen Gründen – er arbeitet beim Streamingdienst DAZN – zum FC Unterföhring wechselt. Robin war auch für die Kabine und die Stimmung im Team – neben seinen sportlichen Leistung – ein wichtiger Faktor. Als Neuzugänge stehen nun auch Matthias Leiber vom ASV Dachau und Menelik Chaka vom SC Olching fest. Chaka spielte einst mit dem bereits als Neuzugang vermeldeten Daniel Leugner (FC Pipinsried) beim SV Pullach. Nach Pullach war der ehemalige U 23-Nationalspieler Kameruns beim TSV 1860 München, FC Memmingen, Hansa Rostock und Türkgücü München aktiv. Er soll die Lücke, die Robin Volland als unangenehmer Box-Stürmer hinterlässt, ausfüllen. Keine Änderungen gibt es bei uns im Trainerteam. Fabian Lamotte bleibt Trainer oder Spielertrainer – das entscheidet er selbst. Sein „Co“ wird weiterhin Alexander Weiser sein.

Gibt es weitere Neuigkeiten aus dem Personalbereich?

Unsere Winterneuzugänge von 2019/2020, Florian Mayer und Orkun Tugbay, haben aufgrund der Pandemie nicht viele Spiele gemacht und müssen eigentlich wie Neuzugänge betrachtet werden.

Welches Ziel habt Ihr euch gesetzt für die Bayernligasaison 2021/2022?

Unser sportliches Ziel ist ganz klar definiert, wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen. Wir haben den Kader nicht verändert oder verstärkt, um gegen den Abstieg zu spielen, das muss allen klar sein. Neben Personalangelegenheiten wurde auch die Erwartungshaltung der Fußballabteilung zur Außendarstellung und zu den Ausbildungszielen für die kommenden drei Jahre abgestimmt und definiert. Darauf aufbauend werden nunmehr die Personalien und Kaderbesprechungen für alle weiteren Mannschaften geführt, so dass davon auszugehen ist, dass mit der Fußballabteilung des TSV 1865 auch in Zukunft zu rechnen ist.

Wie stellt sich die Situation bei der Zweiten dar?

Hier sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. Marcel Richter bleibt Chef unserer Talentschmiede in der Kreisklasse. Wir haben auch bewusst den Kader der Ersten nicht aufgebläht, denn wir wollen unseren Nachwuchsspielern eine Chance auf die Bayernliga geben. So rücken aus unserer starken BOL-U 19-Mannschaft 13 Spieler in den Herrenbereich auf. Dragan Radojevic, Tobias Beyer, Berkan Barin, Josef Strohmeier und Yigit Karaca werden sicherlich an der Saisonvorbereitung zur Bayernliga dabei sein und ihre Chance bekommen. Ebenso werden wir aus dem Stamm der Zweiten zwei Spieler zur Vorbereitung mitnehmen. Wir wollen in Zukunft auf unsere eigenen Leute setzen, das wird die Philosophie der nächsten Jahre sein. Ziel der Zweiten ist es, vorne mitzuspielen, um vielleicht den Aufstieg in die Kreisliga zu schaffen.

Gibt es weitere Neuigkeiten aus dem Herrenbereich zu vermelden?

Ja, wir werden auch eine 3. Mannschaft ins Rennen schicken. Dieses Team startet mit Trainer Soner Vurucu in der C-Klasse. Die Installierung dieser Dritten war absolut notwendig, da wir viele Aufrücker aus der Jugend in den Herrenbereich bekommen haben. Wir wollen auch diesen die Möglichkeit geben, bei uns Fußball zu spielen, ehe sie aufhören oder den Verein wechseln. Das sportliche Ziel ist ein konsequentes Teambuilding, die Dritte will guten Fußball spielen. Sie ist auch das Sprungbrett zur Zweiten, denn nicht alle schaffen den Umstieg in den Herrenfußball sofort und problemlos.

Wie sieht es aus mit Eurer zuletzt so erfolgreichen Jugend?

Wir arbeiten weiterhin mit dem U 19-Cheftrainer Gökhan San zusammen. Er ist zugleich auch unser Großfeldkoordinator. Bei der U 19 müssen wir nach der bereits erwähnten Fluktuation von 13 Spielern in Richtung Herrenbereich neu aufbauen. Die BOL ist eine starke Liga, unser sportliches Ziel ist es, in dieser Liga mitzuspielen und nicht abzusteigen. Ebenso unverändert bleibt die Position des Jugendleiter, Arton Berisha wird da weiterhin die Fäden ziehen. Im Kleinfeldbereich ist uns eine gute Ausbildung mit guten Trainern wichtig, um die Nachwuchskicker auf das Großfeld vorzubereiten.

(Robert Ohl)

Aufrufe: 026.5.2021, 09:19 Uhr
Dachauer Nachrichten / Robert OhlAutor