2024-05-08T14:46:11.570Z

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Vorbereitung zur Dritten Liga: Stefan Lorenz hat das gesamte Training mit dem Profiteam bestritten. Eingesetzt hat ihn der Trainer an den ersten vier Spieltagen nicht. imago
Vorbereitung zur Dritten Liga: Stefan Lorenz hat das gesamte Training mit dem Profiteam bestritten. Eingesetzt hat ihn der Trainer an den ersten vier Spieltagen nicht. imago

Transferhammer! Garmisch-Partenkirchen verpflichtet Lorenz

Vom Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden zum 1. FC Garmisch-Patenkirchen

Transferhammer am Gröben: Eigengewächs Stefan Lorenz kehrt vom Drittligisten SV Wehen-Wiesbaden zum 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück – und ist sofort spielberechtigt.

Welchen Stellenwert der Profifußball mittlerweile genießt, zeigte die Nachricht des SV Wehen-Wiesbaden am Dienstag. Der Drittligist verkündete auf seiner Homepage, dass Stefan Lorenz den Club aus persönlichen Gründen verlässt. Wenig später setzte die Deutsche Presseagentur (DPA) eine Meldung in ihrem Kanal ab, die sämtliche Medien der Republik erreichte. Einzig wohin es den Farchanter zieht, verriet Wehen-Wiesbaden nicht. Lorenz wechselt nicht etwa innerhalb des Profibereichs, was anhand einiger Anfragen naheliegend gewesen wäre. Der 18-Jährige kehrt zum 1. FC Garmisch-Partenkirchen zurück, den er als A-Jugendlicher vor zwei Jahren nach Innsbruck verlassen hatte, um eine mögliche Profikarriere voranzutreiben.

Von der Dritten in die Sechste Liga – ein dickes Ding. „Manchmal ist ein Schritt zurück auch einer vorwärts“, sagt Christoph Saller zum Transfercoup. „Profifußballer zu werden, ist nach wie vor mein großer Traum“, stellt Lorenz klar. Zunächst aber wird er am Samstag in Illertissen sein Debüt für den Landesligisten geben. „Für uns eine unglaubliche Verstärkung“, betont der FC-Coach, der für seinen Neuzugang keinen Rückschritt sieht. Der 1. FC habe sich mittlerweile zur „interessanten Adresse“ gemausert. Gewiss, aber für einen in der dritthöchsten Spielklasse tätigen Kicker ist ein Wechsel in den Amateurbereich eher die Ausnahme. Die „guten Gespräche“ mit Saller und Sportvorstand Arne Albl hätten ihn in diesem Schritt bestärkt. „Ich wollte auch mal für meinen Heimatverein spielen“, sagt Lorenz. Außerdem sei die Landesliga nicht das „schlechteste Niveau“, um im Seniorenbereich Fuß zu fassen.

In Wehen wäre das ungleich schwieriger geworden. SV-Trainer Rüdiger Rehm gab Lorenz in einem Gespräch zu verstehen, dass die angedachten Einsatzzeiten eher kurz ausfallen. „Ich muss aber Erfahrungen sammeln“, betont der Stürmer und sah sich zum Handeln gezwungen. Saller blickt wohlgesonnen auf den hessischen Drittligisten, der Lorenz ablösefrei aus seinem Vertrag entließ. „Keine Selbstverständlichkeit und ein feiner Zug von Wehen-Wiesbaden“, betont der 44-Jährige. Zugleich beugt er allen Spekulationen um die Bezahlung des 18-Jährigen vor: „Wir machen finanziell keine Sonderaktionen.“ Heißt: Lorenz reiht sich wohl im vorderen Drittel des Prämiensystems ein. Dazu hilft der Verein bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Bereits am Dienstag war Zeugwart Gerd Lehmann mit den notwendigen Unterlagen zum Bayerischen Fußballverband gefahren. Um Lorenz’ Status als Vertragsamateur zu verankern und die Spielberechtigung für das kommende Wochenende zu realiseren. Sein Einsatz in Illertissen schadet alleine wegen des Urlaubs von Top-Stürmer Franz Fischer nicht.

Lorenz ist ein vielseitiger Offensivspieler, lässt sich aber auch im defensiven Mittelfeld einsetzen. Saller freut sich auf einen „starken Linksfuß“, der zudem aus der „eigenen Jugend“ stammt. Er sieht in Lorenz eine Art Leuchtturm für die vielen blutjungen Kicker im Verein. „Sie können sich abschauen, worauf es wirklich ankommt.“ Lorenz formuliert forsche Ziele. Klar, der Klassenerhalt müsse zunächst rechnerisch erreicht werden. Doch sollte der 1. FC weiter vorne dabeibleiben, will er schon oben angreifen. „Vielleicht klappt es ja wieder mit dem Aufstieg“, sagt er gerade raus. Nicht nur dieser Ehrgeiz verbindet ihn mit einem absoluten Weltstar. Cristiano Ronaldo ist noch dazu „mein großes Vorbild“, verrät Lorenz, der beim 1. FC daher mit der Nummer sieben aufläuft.

Aufrufe: 016.8.2018, 11:44 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt / Oliver RabuserAutor