2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der frühere Garmisch-Partenkirchner Stefan Lorenz hat sein Glück inzwischen in Österreich gefunden.
Der frühere Garmisch-Partenkirchner Stefan Lorenz hat sein Glück inzwischen in Österreich gefunden. – Foto: Oliver Rabuser

Frühere Garmisch-Hoffnung Stefan Lorenz erfolgreich in Österreich

Stefan Lorenz kickt beim SC Imst

Der frühere Garmisch-Kicker Stefan Lorenz hat seinen Platz in Österreich gefunden. Dort steht er mit seinem SC Imst jetzt im Tiroler Pokalfinale.

Imst/Farchant – Zwei Spielzeiten kickte Stefan Lorenz im Landesligateam des 1.FC Garmisch-Partenkirchen. Verbunden mit großen Erwartungshaltungen hatte er sich im Sommer 2018 für einen Wechsel aus der U19-Bundesliga-Mannschaft des SV Wehen Wiesbaden an den Gröben entschieden. Die konnte er damals jedoch nicht immer erfüllen. Verständlich, war er zu diesem Zeitpunkt doch gerade einmal erst 18 Jahre alt.

Mit dem Schritt zum SC Imst in die Regionalliga Tirol scheint er fünf Jahre später aber die Kluft vom Nachwuchs- zum Herrenbereich endgültig gemeistert und sein Glück als Fußballer gefunden zu haben. Vorige Woche erreichte er mit den Oberländlern durch einen 5:1-Erfolg über den FC Kufstein das Endspiel um den Tiroler Fußballcup. Mit besten Aussichten, selbigen auch zu gewinnen. In der Finalbegegnung am Sonntag in Mayerhofen (Zillertal) sind die Imster gegen den niederklassigen SV Oberperfuss klarer Favorit.

Anders als im Halbfinale. In dieses ging der SCI als leichter Außenseiter. Zumindest auf dem Papier. Denn auf dem Rasen der schmucken, in die Tiroler Bergwelt eingebetteten VELLY Arena änderten sich die Vorzeichen bereits nach 15 Sekunden durch den Treffer zur 1:0-Führung. Nach 45 Minuten prangte gar schon der spätere Endstand auf der Anzeigetafel. Lorenz war als linker Flügelspieler aktiv an der Offensivwucht der Heimelf beteiligt, verpasste beim Abschluss zweimal nur knapp einen Treffer, holte dafür aber einen Strafstoß heraus.

Stefan Lenz hat sich weiterentwickelt – Er denkt nicht an Rückkehr

Beim Trainer genießt der frühere FC-Kicker höchstes Ansehen. „Er ist sehr wichtig für die Mannschaft und bringt die deutsche Mentalität mit, in jedem Training alles zu geben“, unterstreicht Bernhard Lampl den Wert des 23-Jährigen. Dieser benötigte allerdings auch in Imst Anlaufzeit. Jetzt aber ist er als gereifte Stammkraft beim Coach gesetzt.

„Stefan hatte anfangs nicht den Feinschliff, jetzt aber wird der ganz jugendliche Leichtsinn immer weniger.“ Der erste Kontakt sei besser geworden, die Läufe in die Tiefe kämen unverzüglicher. Lampls Fazit: „Er hat einen großen Schritt gemacht.“ Lorenz geht hierbei mit seinem Trainer konform. „Er legt sehr viel Wert auf Passqualität, so hast du einen besseren Zug zum Tor.“

Im Quervergleich zum 1.FC sieht sich der Angreifer einen „enormen Sprung“ weiter. Eine Rückkehr an den Gröben kommt auf Sicht nicht infrage. Vergangenen Samstag übermittelte Florian Heringer persönlich sein Interesse, doch die Absage folgte auf dem Fuß. „Ich bin glücklich, da wo ich bin.“

Stefan Lorenz fühlt sich wohl beim SC Imst – Vertragsverlängerung in Aussicht

Zumal die Strukturen beim FC mitunter der Grund für den Wechsel waren. „Das Professionelle, wie ich es aus Wiesbaden kannte, war da nicht so gegeben. Ich hatte gemerkt, dass meine Entwicklung stagniert.“ Außerdem läuft der Vertrag in Imst noch bis Sommer 2024. Schon jetzt scheint ein Verbleib darüber hinaus wahrscheinlich. Der SCI möchte auf kurz oder lang in die Zweite Bundesliga. Ein Plan, der bei Lorenz ankommt. „Ich möchte einen Verein, der Ziele hat. Ich denke, es wird etwas Langfristiges hier.“

Da stört dann auch die Distanz von 50 Kilometern zum Wohnort Innbruck nicht, wo er als Fachberater in einem Sportgeschäft tätig ist. Mehrere seiner Mannschaftskollegen kommen aus dem Raum der Tiroler Landeshauptstadt, wo sie vom Teambus aufgesammelt und zum Training verfrachtet werden. Zunächst aber wollen die Imster im Zuge der Ligenreform die Qualifikation zur künftigen Regionalliga West schaffen. Dazu müssen sie wenigstens Dritter in den Playoffs werden. Momentan schaut’s gut aus.

Nicht zuletzt wegen Stefan Lorenz, der mit der meisten Einsatzzeit und den zweitbesten Trefferquote (zwölf Tore in der Liga, drei im Pokal) wesentlich zum Erfolg der Mannschaft beiträgt. Ein Pokalsieg als i-Tüpfelchen würde abermals die Teilnahme am ÖFB-Cup bedeuten. In diesem unterlag der SCI heuer Bundesligist Linzer ASK in der zweiten Runde trotz einer späten 1:0 Führung mit 1:4 nach Verlängerung. (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 025.5.2023, 07:16 Uhr
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