2024-04-30T07:31:44.997Z

Analyse
Drei ehemalige FVI-Stürmer, die es wegen ihrer Torgefahr zu anderen Klubs gezogen hat (von links): Vitalij Lux griff zwischenzeitlich für den SSV Ulm 1846 an, Felix Schröter kickt in der 3. Liga für Unterhaching und Alexander Nollenberger ging zu den Bayern-Amateuren, spielt jetzt aber für Bayreuth.
Drei ehemalige FVI-Stürmer, die es wegen ihrer Torgefahr zu anderen Klubs gezogen hat (von links): Vitalij Lux griff zwischenzeitlich für den SSV Ulm 1846 an, Felix Schröter kickt in der 3. Liga für Unterhaching und Alexander Nollenberger ging zu den Bayern-Amateuren, spielt jetzt aber für Bayreuth. – Foto: Kaya, Hörger

Torgefahr hoch drei

Vitalij Lux, Felix Schröter und Alexander Nollenberger sind die gefährlichsten Angreifer der neueren Illertisser Geschichte +++ So läuft es für sie seit ihrem Weggang vom FVI

In den vergangenen Jahren waren es beim Regionalligisten FV Illertissen besonders die Angreifer, die sich aufgrund ihrer Leistungen zu höherem berufen fühlten und den Klub in Richtung von Vereinen verließen, die die Chance boten, in der Branche voll durchzustarten. Vitalij Lux etwa landete in der Reserve des 1. FC Nürnberg und in Unterhaching, besonders stolz war der FVI auf Alexander Nollenberger, der zu den Bayern-Amateuren wechselte und auch Felix Schröter zog es wie Lux nach Haching. Doch wie ging es bei ihnen weiter?

Vitalij Lux: Der kirgisische Nationalspieler kam 2010 von Thannhausen (davor spielte er beim FV Weißenhorn) zunächst zum FV Illertissen II und schaffte schnell den Sprung in die erste Mannschaft, wo er in Koproduktion mit dem langen Schlaks Thorsten Rinke enorme Torgefahr ausstrahlte. Es zog ihn zum FC Carl Zeiss Jena in die Regionalliga Nordost, doch durchsetzen konnte er sich in der Saison 2014/15 nicht so richtig. Er ging zum FC Nürnberg II, einem der FVI-Konkurrenten in der Regionalliga Bayern. Bei den Franken lief es dann wesentlich besser, was dem inzwischen 32-Jährigen letztlich ein Engagement bei der SpVgg Unterhaching einbrachte, die zu diesem Zeitpunkt zwar auch in der Regionalliga spielte, später aber den Aufstieg in die 3. Liga vollbrachte. In der vierten Liga kam Lux regelmäßig zum Einsatz und steuerte auch Tore bei, mit dem Aufstieg in Liga drei schwanden aber seine Einsatzminuten. Im Sommer 2018 ging er zum SSV Ulm 1846 und machte sich dort direkt bei den Fans beliebt. Im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt erzielte er beim 2:1-Überraschungserfolg den zweiten Ulmer Treffer und machte damit die Sensation perfekt. Dieser Treffer sollte aber das sein, was am meisten von seiner Zeit in Ulm hängen blieb. In der Regionalliga-Saison 2018/19 spielte er 31 mal, traf aber nur dreimal und bereitete drei weitere Treffer vor. In der Saison 19/20 traf er in vier Ligaeinsätzen kein einziges Mal. Seine Zeit in Ulm endete Anfang 2020, als er zu Türkspor Neu-Ulm wechselte, doch auch dort hielt es ihn nicht lange, im Sommer ging er zum Landesligisten TuS Geretsried. Damals sagte er, er wolle sich auf seine Ausbildung zum Personal- und Fitnesstrainer konzentrieren. Wegen Corona hat Lux in Geretsried erst vier Spiele absolviert.

Alexander Nollenberger: Wie Lux kam Alexander Nollenberger aus Thannhausen nach Illertissen, spielte zunächst aber in der U17 und U19, ehe er zur Regionalliga-Reserve wechselte. Der Sprung in die erste Mannschaft gelang ihm in der Saison 2016/17 und das gleich so gut, dass er noch während der folgenden Spielzeit vom FC Bayern München II verpflichtet wurde. Über die Zeit in München schwärmte Nollenberger seinerzeit in einem Interview mit der Neu-Ulmer Zeitung, denn auch bei den Profis durfte er das ein oder andere Mal mittrainieren: „Es ist einfach toll, einem Arjen Robben oder Franck Ribery etwas abzuschauen.“ Einmal durfte er im Rahmen eines Sponsoren-Turniers in der Münchner Arena für die Profimannschaft gegen Tottenham Hotspur antreten und auch in der Regionalliga kam er regelmäßig zum Einsatz. In der Drittliga-Meistersaison der Münchner stand er dann aber nur noch selten im Kader. Deshalb und weil sein Vertrag in München auslief, wechselte er zum Re-Start der laufenden Saison im Sommer zurück in die Regionalliga Bayern und absolvierte seitdem drei Spiele für die SpVgg Bayreuth – bei zwei Treffern. „Das waren unheimlich wertvolle Erfahrungen“, sagte er in einer Mitteilung der Bayreuther über seine Zeit bei den Bayern. Bis zum nächsten Einsatz muss er sich aber noch ein Weilchen gedulden. Wegen der Corona-Pandemie spielt die Regionalliga Bayern derzeit nicht.

Felix Schröter: Über mangelnde Beschäftigung zumindest im Training kann sich der gebürtige Ulmer Felix Schröter bei der SpVgg Unterhaching nicht beklagen. Die 3. Liga ist eine Profiliga und läuft deshalb normal weiter. Die Hachinger zieren allerdings trotz der vier Punkte aus den zurückliegenden zwei Partien gegen Fortuna Köln und Spitzenreiter Dresden, in denen Schröter gar nicht zum Kader gehörte, das Tabellenende und sind heißester Kandidat für den Abstieg in die Regionalliga. Schröter, der aus der Ulmer Jugend stammt und über die Nachwuchsmannschaften des VfB Stuttgart, Hoffenheim und Schalke sowie über den Zweitligisten Hoffenheim und die zweite Schalker Mannschaft 2018 nach Illertissen kam, war auch zuvor meist Ergänzungsspieler in Haching. 2019 wechselte er nach sehr starken Leistungen beim FVI zur Spielvereinigung. Vor allem das professionelle Umfeld in Haching sei ihm wichtig gewesen, sagte er in einem Video des Vereins. Zudem wollte er zurück in die 3. Liga. In 51 Spielen hat der Stürmer neun Tore und vier Vorlagen erzielt. An der aktuellen Misere seines Klubs kann er aber auch nichts ändern. Wenn es so weitergeht, könnte Schröter demnächst also wieder bei einem bayerischen Regionalligisten angestellt sein.

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Aufrufe: 020.4.2021, 08:43 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor