2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Senftner

TBV Lemgo: Zwei Teams in der Kreisliga A

Durch den Abstieg der 1. Mannschaft spielen die Lemgoer in der nächsten Saison mit zwei Mannschaften im Kreisliga-Oberhaus. Dies war vor drei Jahren schon einmal der Fall.

Im deutschen Profi-Fußball und in den oberen Amateurligen muss ein gewisser "Sicherheitsabstand" zwischen einer Vereinsmannschaft und ihrem Reserve-Team eingehalten werden - für gewöhnlich geht es dabei um zwei Ligen dazwischen. Im Kreisfußball kann dies hingegen ganz anders aussehen, so beispielsweise auch in der kommenden Saison der Kreisliga A Lemgo. Dort tritt der TBV Lemgo gleich mit zwei Mannschaften an: der aus der Bezirksliga abgestiegenen 1. Mannschaft und der Reserve. FuPa Ostwestfalen sprach mit beiden Trainern, Matthias Wölk und Benjamin Rawe, über die vereinsinterne Konkurrenz.

Für Matthias Wölk, den neuen Trainer des TBV Lemgo I, werden die beiden Duelle mit der Reserve in der Saison 2019/20 eine komplett neue Erfahrung. "Sowas hab ich noch nie gemacht. Aber der TBV kennt ja die Situation. Bezüglich der Ansetzung verlasse ich mich auf die Erfahrung der Verantwortlichen." Im Vorstand des Fußball-Kreises Lemgo ist man sich der Situation bewusst und wird - um jedwede Zweifel an der sportlichen Fairness der beiden Partien zu vermeiden - die Spiele möglichst früh in Hin- und Rückrunde ansetzen. Die Erfahrung hat der Kreis hierbei aus der Saison 2015/16, als der TBV Lemgo schon einmal mit zwei Teams in der Kreisliga A vertreten war.


Hieran kann sich Benjamin Rawe noch sehr gut erinnern. Zu jenem Zeitpunkt war er zwar noch nicht Trainer der TBV-Reserve, aber Spieler der 1. Mannschaft. "Diese Spiele direkt gegeneinander sind vor allem eines: undankbar. Es macht natürlich Sinn, sie zwischen dem 1. und 5. Spieltag anzusetzen, dann kann einem keiner was nachsagen", so Rawe. "Das Hinspiel haben wir damals noch deutlich mit 5:1 gewinnen können, im Rückspiel haben uns die Jungs von der Zweiten alles abverlangt. Wir gewannen knapp mit 3:2. Solchen Ehrgeiz, alles zu geben, erwarte ich auch von meinen Spielern." Die Saison 15/16 schloss der TBV I damals übrigens mit einer perfekten Bilanz von 30 Siegen ab und kehrte in die Bezirksliga zurück, der TBV II landete damals auf Rang 8.


Eine Verflechtung der beiden Lemgoer Teams wird es auch in der nächsten Saison geben, trotz Zugehörigkeit zur selben Liga. Spieler, die sich im Reserve-Team bewährt haben, sollen auch ihre Chance im Kader der 1. Mannschaft erhalten. "So war es beispielsweise in der letzten Saison mit Julian Diedrich und so wird es in der nächsten Saison mit Louis Hagemann sein." Benjamin Rawe kann der Tatsache, mit zwei Teams in einer Liga zu spielen, auch etwas positives abgewinnen: "Wie etwa bei der Gegnerbeobachtung. Sollten wir kurz nacheinander auf die selben Mannschaften treffen, kann man sich natürlich gut miteinander austauschen. Es kann auch sonst sehr viele Vorteile bringen, man kann sich gegenseitig helfen. Auf Kreisebene ist das kein großes Theater." Heikel wird es eben nur bei jenen beiden direkten Aufeinandertreffen. "Die Trainingszeiten sind ja zeitgleich angesetzt, aber ich glaub nicht, dass man dann vorher ´ne Woche lang nicht miteinander redet", scherzt Rawe. "Man wird sich auch so noch gegenseitig in die Augen schauen können."

Aufrufe: 015.6.2019, 14:20 Uhr
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